Police Inspectorate

2.7K 89 5
                                    

Um Punkt fünf reißt mich mein Wecker aus meinem wohlverdienten Schlaf. Müde rapple ich mich auf und setze mich an die Bettkante. Langsam erhebe ich mich, um dem Schwindel vorzubeugen und schlurfe zum Kleiderschrank. Achtlos greife ich nach der erstbesten Jeans und kombiniere ein T-Shirt und eine Holzfäller-Bluse dazu. Im Bad entledige ich mich meiner Schlafklamotten und springe unter die kalte Dusche. Frisch geduscht binde ich mir meine Haare nach oben und trage ein leichtes Make-Up auf, bevor ich in die Küche gehe, um mir mein Müsli aus Joghurt und Flocken zuzubereiten. Während ich mir die Erdbeeren rein schnipple, wundere ich mich wo Paul abgeblieben ist. Prüfend fällt mein Blick auf die Uhr. 5.30 Uhr. Zu Fuß brauchen wir nur zehn Minuten zur Wache, dennoch sollte Paul langsam aufstehen. Schulterzuckend bereite ich mir mein Essen für die Mittagspause zu und stecke auch Paul eine Kleinigkeit ein. Als die Uhr 5.40 Uhr zeigt beschließe ich den Oberkommissar zu wecken. Leise schleiche ich mich in sein Schlafzimmer und knipse das Licht an. Brummend rollt sich der Beamte auf die andere Seite. Kopfschüttelnd ziehe ich ihm die Decke vom Körper. „Was zur Hölle?!" Fährt mich der Polizist an. „Jaja. Bedank dich lieber. Wir haben's 5.40 Uhr. Ich weiß ja nicht wann du aufstehen willst, wenn du rechtzeitig deinen Dienst antreten willst. Ungläubig wirft Paul einen Blick auf seinen Wecker und springt hastig auf, als er seine Verspätung erkennt. Lachend warte ich in der Küche, bis der Kommissar kurze Zeit später abgehetzt aus dem Bad kommt. „Hier dein Frühstück. Ein Smoothie. Und dein Mittagessen." Ich sehe die Herzen in seinen Augen leuchten, als er das Essen betrachtet. „Danke. Du bist ein Schatz." Lachend gebe ich ihm einen Klaps auf die Schulter und laufe die Treppe nach unten.
Um Punkt sechs kommen wir abgehetzt an der Inspektion an. „Kannst du mir schnell zeigen, wo das Büro von Klaus Wiebel ist?" Wende ich mich an Paul, bevor dieser in der Umkleide verschwinden kann. Ehe der schwarzhaarige antworten kann tritt Chris in Begleitung eines jüngeren Kommissars durch die Tür. „Hey Lou. Na, schon nervös?" Lachend drehe ich mich zu dem älteren um. „Geht so. Ach, zeigst du mir schnell das Büro vom Boss? Dann kann sich Paul schon mal umziehen." „Klar." Kurz nachdem er losgelaufen ist, bleibt er abrupt stehen. Fragend ziehe ich die Brauen hoch. „Lou, das ist Justin, unser Kücken. Justin, das ist Louisiana Roberts, eine Kollegin aus Amerika, die ab heute hier arbeitet." Nachdem wir einander die Hand gegeben haben, zeigt mir Chris den Weg zum Büro. Kopfnickend deutet er auf die letzte Tür. Mit einem dankbaren Lächeln klopfe ich und warte bis ich hereingebeten werde. „Guten Morgen Miss Roberts. Setzen Sie sich doch." Ich blicke in das freundliche Gesicht eines älteren Herrn. Bewundernd lasse ich meinen Blick über die vier silbernen Sterne auf seiner Schulterklappe schweifen. „Wir duzen uns hier alle, also darfst du mich gerne Klaus nennen." Lächelnd drückt er mir einen Spind Schlüssel in die Hand und einen Autoschlüssel. „Danke. Für dich dann bitte auch Louisiana, oder Lou." Nickend steht er auf und bittet mich ihm zu folgen. „Hier ist die Umkleide. Deine Uniform ist schon im Spind. Der Aufenthaltsraum ist hinten Links die Treppe hoch ist die Kriminalpolizei. Alles weitere lernst du im laufe der Zeit. Dein Streifenpartner ist Moritz." Sobald mich Klaus entlassen hat, flitze ich in die Umkleide, um meine Uniform anzuziehen. Nach ein paar Minuten stehe ich in der Tür zum Aufenthaltsraum. „Hey Lou. Komm doch rein." Grinsend winkt mich Paul in den kleinen Raum und deutet auf den Stuhl neben ihm. Dankbar lasse ich mich auf das helle Holz fallen und blicke in die Runde. „Hey. Mein Name ist Louisiana Roberts. Ich arbeite ab heute hier." Überrascht deutet Paul auf den Schlüssel in meiner Hand. „Du fährst?" „Oh Gott. Nein. Ich kenn mich hier nicht wirklich aus." Abwehrend hebe ich die Hände. „Wer ist dein Streifenpartner?" Kommt's von einer schwarzhaarigen jungen Polizeikommissarin. „Entschuldige. Ich bin Isabel." Lachend ergreife ich ihre Hand. „Kein Ding. Klaus hat mich Moritz zugeteilt." Kichernd hält sich Paul die Hand vor den Mund. „Wir wollen keine Babys, Okey." „Wer bekommt ein Baby?" Als ein blonder, zugegen hübscher, Polizist den Raum betritt, kann sich Paul nicht mehr halten und prustet los. Kopfschüttelnd gebe ich ihm einen Klaps auf die Schulter. „Haha. Witzig." Gebe ich trocken von mir. „Klaus will, dass zwei Kollegen wegfallen, wenn er Blondie und dich in ein Team steckt. Immer noch hab ich keine Ahnung wovon er redet, als mir auffällt, das der Kommissar in der Tür blonde Haare hat. „Es wäre nett, wenn du mir sagen könntest, wer Moritz ist, anstatt dich über mich lustig zu machen." Keuchend versucht Paul sich zu beruhigen. „Das ist Moritz." Mit dem Kopf nickt er in Richtung Tür. Flink erhebe ich mich und reiche dem blonden die Hand. „Louisiana Roberts. Aber Lou tuts auch. Wir sind heute zusammen unterwegs." Schmunzelnd ergreift er meine Hand und fixiert Paul mit seinen blauen Augen. „Lustig Richter. Das wird ein Nachspiel haben." „Wir haben den 15/31." Bevor ich in irgendeiner Form antworten kann, werden wir von Klaus, der heute im der Zentrale sitzt, angehalten rauszufahren. Nach der Anweisung begeben wir uns schnellstmöglich zum PKW und fahren los. „Salzstraße 5. Verdacht auf HG." Keine fünf Minuten später halten wir vor dem Einfamilienhaus. Gefolgt von Moritz steige ich aus und laufe zur Haustür. Rasch melde ich uns als Angekommen bevor ich klingle, während Moritz sich die Umgebung und den Vorgarten anschaut. „Polizei! Machen Sie die Türe auf." Immer noch nichts. Als wir Schreie aus dem Haus vernehmen, beschließen wir uns gewaltsam Zutritt zu verschaffen. „Runter von der Frau!" Im Wohnzimmer bietet sich uns ein schreckliches Bild. Ein Mann, der mit einem Gürtel und einem Messer in der Hand über einer Frau kniet. Blitzschnell dreht der Gewalttätige die Frau vor seinen Körper und drückt ihr ein Messer an den Hals. „Das Messer runter! Sofort!" Während Moritz den Mann beschäftigt, schleiche ich mich um die beiden herum und positioniere mich so, dass ich die Schulter des Mannes zielsicher treffen würde. Eine Chance lasse ich ihm noch. Durch Augenkontakt gebe ich Moritz zu verstehen, seine Forderung nochmals auszusprechen. „Legen Sie das Messer runter. Das bringt nichts. Machen Sie sich nicht unglücklich." Als der Mann daraufhin das Messer zu bewegen versucht, setze ich einen zielsicheren Schuss ab. Ohne mit der Wimper zu Zucken drücke ich ab, sodass die Kugel, die Schulter des Mannes trifft.

Coming home on the runWo Geschichten leben. Entdecke jetzt