Mein Treffen mit Dr.Hofstadter

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Keine Ahnung seit wann ich schon hier auf der Treppe im dritten Stock hockte, eigentlich wollte ich ja auf's Dach um nach zusehen ob der Handy Empfang, dort besser ist, aber das sind einfach scheiß viele Stufen! Und der Aufzug ist natürlich kaputt, wahrscheinlich schon länger...In jeder Etage, angefangen bei der ersten gibt es lediglich zwei Wohnungen....Plötzlich hörte ich Schritte und eine Stimme,

anscheinend telefonierte der Mann grade... "Ich komme dich abholen, aber du könntest, wenigstens ab und zu, mit dem Bus fahren! " Ich hebe den Kopf der Mann ist jetzt in der Etage angekommen, in der ich sitze... Er ist klein, ein Stück kleiner als ich, er trägt eine Kapuzenjacke und ein T-Shirt, und er hat eine UmhängeTasche dabei.

Inzwischen hatte er sein Gespräch beendet, und war dabei die Tür seiner Wohnung aufzuschließen . Etwas unsicher stand ich auf, ich weiß nicht ob er mich überhaupt bemerkt hatte . Ich tippte dem Mann auf die Schulter. Er drehte sich erschrocken um. "Dr. Hofstadter?" "Ja....? Kennen wir uns?" Er schien genau so unsicher zu sein wie ich. "Nein, nein... ich habe, ihren Namen auf dem Briefkasten gelesen...." "Okay..." Dr. Hofstadter blickte mich etwas perplex, durch seine große Brille an, ich trug, nebenbei, so eine ähnliche. "Ich wollte nachsehen, ob der Empfang auf dem Dach besser ist aber, das sind ziemlich viele Stufen ..." Er nickte. "Dürfte ich vielleicht etwas trinken?" Frage ich so höflich wie möglich. "Ehm...okay, komm rein..." Ich lächle "vielen Dank " Die Wohnung sah... interessant aus. Von den vielen White-boards, dem überdimensionalem Modell eines DNA-Strangs und der Batman-Keksdose abgesehen sogar ziemlich normal. Dr. Hofstadter führte mich in die Küche und ich setzte mich auf einen der Stühle. "Ist das Zufall oder ist das Müsli, absichtlich nach den Ballaststoffen geordnet?" Etwas verwirrt drehte er sich um. "Äh...ja mein Mitbewohner ist ... na ja ein Sonderling" Ich nippte an meinem Wasser und musste grinsen "das sagt man auch öfters über mich..." "Ach ja? Warum..?." fragte Dr.Hofstadter und setzte sich neben mich auf einen Stuhl im unabgetrennten Küchenbereich. "Na ja...ich, hab keine Ahnung " grinste ich. Zunächst verwirrt, dann seufzend fügte Dr.Hofstadter hinzu "Tja, schlimmer als Sheldon kannst du nicht sein!" Ich trank wieder einen Schluck. "Sheldon?" "Ja, Sheldon Cooper mein Mitbewohner..." "Und der ist soo schlimm?..." fragte ich und hob eine Augenbraue. "Glaub mir, das ist er " Ich entschied mich nicht weiter zu fragen, Dr. Hofstadter entschied sich aber, allem Anschein nach dagegen. "Wo sind eigentlich deine Eltern...?"fragte er vorsichtig. Okay, diese Frage traf mich nun doch etwas, seit 2 Jahren lebte ich in Pasadena,...mit meinen Eltern. Zumindest bis zum Donnerstag, der letzten Woche....Dem Tag an dem meine Eltern, einem Autounfall erlagen... Ich spürte wie Tränen meine Wange runter rollten. Ich hasse es, wenn mir andere beim heulen zu sehen also blickte ich auf die Tischplatte. Dr.Hofstadter wirkte erschrocken und unbeholfen "Das tut mir leid.., äh ich wollte nicht...,ich wusste ja nicht, dass...ähm möchtest du vielleicht etwas heißes zu trinken? " Offenbar konnte er mit sowas nicht gut umgehen, er redete hektisch und sah mich, mehr hilflos als mitfühlend an. "Ich hab doch noch was zu trinken..." Gab ich verwirrt zurück. "Also mein Mitbewohner..., ach vergiss es, kann ich noch irgendtwas für dich tun? " Jetzt tut er mir irgendwie leid..."Haben Sie vielleicht ein Taschentuch?"

"Natürlich, und du kannst Leonard zu mir sagen." sagte er und reichte mir eine Packung Taschentücher.

"Okay...Danke Leonard" ich lächelte ein wenig.

Mein Leben mit den Nerds....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt