Kapitel 16

77 7 7
                                    

"Joshua hatte einen ganz ganz besonderen Platz in meinem Herzen, genauso wie du", kicherte ich. "du... ehm. Ich geh mal kurz auf Toilette", stammelte Justin schnell und wollte aufstehen. "Setz dich wieder!", bestimmte ich harsch und stach ihm mit dem Absatz von meinem High Heel gegen das Schienbein. Er zuckte bei meinem Tonfall zusammen und setzte sich sofort wieder auf seinen Platz. Ich war überrascht davon wie viel Selbstbewusstsein ich auf einmal hatte...und ich liebte es. 

"Ich sagte doch das Restaurant ist mir wichtig. Ich bin hier gerne um in Erinnerungen zu schwelgen. Siehst du dort hinten im Wald. Da haben wir ihn begraben", erzählte ich und deutete auf einen Stelle im Wald.

Justin atmete ganz flach, kaum hörbar, sein Bein wippe ängstlich auf und ab. Er saß in der Falle. Sein Blick glitt immer wieder vom Wald, zum Wein, das inzwischen kalte Essen und Iwan. Er war sich nicht sicher ob ich ihn vergiftet hatte oder ihn anders töten würde. Er wusste nicht wo wir waren und er käme ohne mich nicht mehr weg von hier. Es gab kein Empfang und ich hatte uns her gefahren. 

"Ich muss echt mal auf die Toilette", murmelte Justin in der Hoffnung weg von mir zu kommen. "Du hast hier kein Netz. Du kannst weder ins Internet noch jemanden anrufen. Aber klar geh ruhig", meinte ich gelangweilt. Als er hörte was ich sagte wich jegliche Farbe aus seinem Gesicht und er sackte noch mehr in sich zusammen. Er schloss damit ab dass dies sein letzter Tag auf Erden war. Er realisierte dass man nicht so leichtfertig mit anderen Menschen umgeht.

"Dachtest du wirklich ich wäre so dumm? Das ich das nicht lesen würde? Das ich denke der süße Typ aus meiner Klasse kommt einfach mal so zu mir und fragt nach einem Date? Wir sind in keinem scheiß Film! Schon in der Sekunde in der du mich angesprochen hast wusste ich es ist etwas faul. Ich habe es einfach gespürt. Außerdem ließ Chantal auf einmal von mir ab. Das Schlimmste aber ist, dass du mich echt überzeugt hattest. Als wir zurück zum Auto gegangen sind hatte ich alle Sorgen von Board geworfen. Ich hab wirklich geglaubt du wärst nett.... Du hast keine Ahnung welche Hölle sich für mich aufgetan hat. Man spielt nicht einfach so mit anderen Menschen, vor allem nicht wenn man nicht weiß mit wem man sich anlegt", ich sah ihn herausfordernd an. Ich war gespannt was er als nächstes tat.

"Sie haben mich dafür bezahlt ok... Sie wusste dass du mich magst und ich dachte mir nichts Böses dabei. Ich dachte ich hänge etwas mit dir rum und dann hört das alles irgendwann einfach auf. Sie würde doch aufhören oder nicht? Chantal wird es doch ab einem Punkt auch zu blöd werden oder nicht? Und wir zwei hatten doch eine schöne Zeit oder nicht? Um Gottes Willen bitte töte mich nicht. Ich hab dich wirklich gern gewonnen. Ich mag dich. Bitte glaube mir", er war kurz davor in Tränen auszubrechen.

"Sie haben dich bezahlt...weißt du es ist wirklich sehr sehr leicht Menschen zu bezahlen. Vor allem wenn man die richtigen Kontakte hat. Sagt man nicht immer stille Gewässer sind tief? Herzlich Willkommen. Was haben dir denn die Mädels bezahlt? Für wie billig hast du dich verkauft?", spottete ich. 

"Sie haben mir 50 Euro gegeben und meinten je nach dem was ich heute erreiche bekomme ich evtl. sogar das doppelte", stammelte er.

"50 Euro... du tust mir freiwillig für 50 Euro weh? Was würdest du denn für 1000 Euro tun?", grinste ich. "ich... ich weiß es nicht...kommt drauf an", stotterte er vor sich her. 

"Die Jungs am Nachbartisch bekommen je 1000€ für heute Nacht", lächelte ich. In dem Moment stand Iwan auf und kam die paar Schritte zu mir. Er legte die Arme um mich, gab mir einen Kuss auf die Schläfe und setzte sich auf den freien Platz neben mich.

Justin rutschte mit seinem Stuhl weiter weg vom Tisch und versuchte panisch Distanz aufzubauen. Seine Augen scannten den Raum. Ich sah wie er jede denkbare Fluchtmöglichkeit im Kopf durchging. 

"Was solltest du denn heute erreichen?", fragte ich arrogant und lehnte mich in meinem Stuhl zurück. "Sie sagten ich soll einfach schauen ob ich dich zu etwas mehr als nur Händchen halten bekomme und ein Beweisfoto wäre natürlich die Krönung", hauchte er. Seine Stimme war so zerbrechlich vor Angst. Die Panik die deutlich zu hören war, die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn, die hibbelige Art und weiße wie er einen Meter entfernt vom Tisch saß und wie ein aufgescheuchtes Tier immer wieder Iwan und mich fixierte.

"Weist du.... ich bin zwar naiv, aber du!... Du... Du glaubst echt ich hab meinen Ex getötet und dich hier her gebracht um dich zu töten? Kennst du mich überhaupt?", ich lachte schallend und wurde kaum 2 Sekunden danach wieder ernst. 

"Du bist einfach nur Abschaum", mit den Worten stand ich auf. "Wenn du lieb frägst fährt dich Iwan nach Hause. Er wird dir nichts tun. Aber lass es dir einfach eine Lehre sein"

Ich bezahlte das Essen von uns beiden und verschwand. 

Mit einem diabolischen Grinsend fuhr ich nach Hause und rief Taddl an. Er kam sofort rüber und ich erzählte ihm jedes noch so kleine Detail. Noch besser hätte der letzte Schultag nicht laufen können. 

Blöd nur, dass ich Justin in 3 Monaten wieder sehen würde. Aber diese 3 Monate werde ich genießen!

to hell and back with my new best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt