Kapitel 14

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Wir haben den ganzen Abend lang geplant wie wir uns an Justin rächen können. Taddl hat mir erklärt wie die Pavlov Theorie funktioniert und ich wusste auch schon genau wie ich das umsetzen würde.

Montag

Es war ein bewölkter kühler Tag. Ich hatte mir Taddls Hoodie geklaut, der war so schön groß. Der Hoodie war in der Mitte geteilt und auf einer Seite schwarz und auf der anderen Seite TieDye. Als ich Taddl das erste Mal in dem Hoodie sah wusste ich dass ich den auch mal tragen würde.

Die Tasche vorn war ebenfalls geteilt, was bedeutete dass ich links und rechts eine eigene Tasche hatte und nicht wie sonst eine zum durch greifen.

Ich packte alles was ich für unsere Operation Pavlov brauchte ein und fuhr gemeinsam mit Taddl zur Schule.

Wir saßen wieder in der Klasse. Justin war noch nicht da und ich wartete ungeduldig, dass er endlich durch die Türe kam. Ich spielte mit dem kleinen knisternden Papier in meiner Tasche.

Justin lief endlich durch die Türe. Ich strahlte ihn an als wäre alles total super und toll, dabei übergab ich mich innerlich wenn ich dran dachte wie er doch wirklich war. Verlogen.

Ich stand lächelnd auf und ging zu seinem Tisch.

"Hey", säuselte ich. Vermutlich zu viel, da auch er mich seltsam ansah und ein "hi" brummte. "ich fand Samstag echt mega entspannt... Würde das wirklich wirklich gerne wiederholen, aber die nächsten Wochen sind ja mit Klausuren gepflastert. Ich würde ja vorschlagen wir lernen zusammen... aber ich könnte mich da nicht konzentrieren....du weist schon. Aber dafür hab ich eine andere Idee. Du hattest mir ja erzählt wie sehr du Asiatische Süßigkeiten liebst...ich hab dir etwas mitgebracht, das hat meine Freundin letzten Monat von ihrer Japanreise mitgebracht. Wenn du die magst kann ich dir ja in den nächsten Tagen immer wieder was mitbringen. Wir sind auch oft gemeinsam in Aisaläden. Sie hat so viel durchprobiert und sucht mir da auch oft welche aus", lächelte ich und reichte ihm ein paar einzeln verpackte Süßigkeiten.

Vergiftet oder abgelaufen waren die keinesfalls. Das wäre ja zu einfach und vor allem offensichtlich. Zumal halte ich wenig von Essensverschwendung und Süßigkeiten halten bei mir sowieso nicht lange.

Es war lediglich dafür gedacht dass ich jedes Mal wenn ich Justin sah ihm ein paar Süßigkeiten o.Ä. anbot. Er wird anfangen sich zu freuen wenn er mich sieht, aber nicht weil er mich mag, sondern wegen den Süßigkeiten. Ich trainierte ihn, so wie andere Menschen einen Hund. Was auf eine gewisse Art und Weise auch auf Justin zutraf... er war ein Hund. Wenn er mich dann endlich mag geht die tatsächliche Rache erst richtig los. Dies ist bloß Vorbereitung.

Justin lächelte schief und nahm sie, er war etwas überfordert und sah auch ein wenig verängstigt aus. Ich zog ein Bonbon aus meiner Tasche und meinte "das mag ich am liebsten", grinste, packte es aus, schob es in meinen Mund und ging zurück zu meinem Platz. Taddl beobachtete ihn unauffällig für mich.

Justin hatte ein wenig mit sich gekämpft ob er sie essen sollte oder nicht, scheinbar war er sich wirklich nicht sicher ob ich die Nachricht gelesen hatte. Nach der ersten Stunde gab er sich einen Ruck und aß die erste Süßigkeit. Es funktionierte wirklich. Taddl und ich tuschelten etwas, was aber normal bei uns war.

In der Mittagspause deckten wir mich mit genug Süßigkeiten, Naschkram und anderen Kleinigkeiten für die restlichen 3 Wochen des Schulblocks ein.

Direkt nach der Mittagspause bot ich Justin eine Capri Sonne an die "übrig" geblieben war. Justin freute sich und nahm sie an. Ich kannte niemand der nicht Capri Sonne mochte, es war eine Erinnerung an unsere Kindheit in der wir uns um nichts Sorgen machen mussten. Capri Sonne war das Äquivalent zur Sorgenfreiheit. Die Zicken die ihn beauftragt hatten sahen ihn seltsam an. Ich sah ein kleines Zwinkern von ihm, sie hatten also noch immer was vor. Oh er hatte doch keine Ahnung wer hier wen hinters Licht führt.

2 Wochen später

Ich setzte den Plan um. Über 2 Wochen lang brachte ich Justin jeden Tag etwas mit. Kaufte in der Pause Kleinigkeiten für ihr oder bot ihm selbstgebackene Leckereien an. Er strahlte immer wenn er mich sah und kam meist direkt zu meinem Tisch um sich seine morgentliche Tagesration abzuholen. Wir fingen auch an privat etwas zu schreiben. Meine Gefühle für ihn hatte ich vollkommen verloren. Er war ein Nichts. Ein Lügner der genauso naiv war wie ich es mal war.

Justin schien mich inzwischen tatsächlich zu mögen. Ich sah ihn weniger mit den Zicken reden, teils verteidigte er mich sogar wenn jemand schlecht über mich redete. Süß, aber zu spät. Außerdem schien das alles noch zu dem Plan der Zicken zu gehören. Immer wenn ich Chantal mit Justin sah wirkte es als würden sie über mich reden, sie zeigte immer wieder auf mich und verhielten sich im generellen auffällig.

"Hey", Justin lehnte sich lächelnd an meinen Tisch. Er musterte Taddl noch immer etwas argwöhnisch, aber hatte sich daran gewöhnt dass er auch immer bei mir war. "Es ist ja jetzt die letzte Woche und die Klausuren sind rum. Ich wollte dich fragen ob wir am Freitag nochmal was machen wollen? Wieder zum Schloss, in ein Restaurant oder ähnliches. Und da Freitag ist könnten wir ja auch danach noch was machen oder? Wir verstehen uns ja gut", schlug er strahlend vor. Er hatte ja keine Ahnung wie gut das in meinen Plan passte.

"Restaurant klingt gut. Ich würde eins aussuchen wenn es ok ist?", fragte ich lächelnd. "Klar gerne, ich mag Frauen die auch mal entscheiden können", zwinkerte er und verließ meinen Platz. Taddl und ich kicherten und tuschelten. Ich musste echt verknallt aussehen wenn ich nach einer "Date" Planung so viel tuschelte...aber wir planten nicht wirklich das Date, sondern unsere Rache.

In der Pause sah ich Justin mit den Zicken an einem Tisch sitzen. Vermutlich ebenfalls eine Krisenbesprechung.

to hell and back with my new best friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt