kapitel zehn, VERLORENE KINDER

1.5K 122 6
                                    











KAPITEL ZEHN
VERLORENE KINDER




AND SHE WAS THE
MOON MOST BEAUTIFUL
IN DARKNESS





❝AND SHE WAS THE MOON MOST BEAUTIFUL IN DARKNESS❞

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.





31. Dezember 1977

Der Wind war kalt und pfiff mir um die Ohren. Ich zog meinen Schal über Mund und Nase und vergrub die Hände anschließend noch ein wenig tiefer in den Taschen meines Mantels. Die Kälte kroch mir in den Nacken und eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus.

Ich musste an Sirius denken und mein Herz machte einen verwirrten Satz. Und dann schob sich Regulus' Gesicht vor mein inneres Auge und ein siedend heißes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit.

„Wann hat diese ganze Tortur endlich ein Ende, was meinst du?", fragte plötzlich eine Stimme zu meiner Rechten und ich zuckte zusammen.

Claudina trug ein langes, geblümtes Kleid und in ihren wallenden, dunklen Haaren fanden sich einige pinkgefärbte Strähnen — und das obwohl die Hippiebewegung nun schon ein paar Jahre zurücklag.

Ich war nicht gerade begeistert gewesen, als meine Eltern mir eröffnet hatten, dass wir Silvester bei den Romanos verbringen würden. Seit Claudina und ich nach Hogwarts gingen, wechselten wir kaum noch ein Wort miteinander.

Ich grinste sie schwach an und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. „In so ziemlich genau vierzehn Minuten und sieben Sekunden."

Claudina seufzte leise, sah dann wachsam über ihre Schulter und zog eine Stange Gras aus ihrer Tasche. Sie klemmte sich den Joint zwischen die Lippen und zündete ihn mithilfe ihres Zauberstabes an. Einen tiefen Zug nehmend, schloss sie die Augen und sah anschließend fragend zu mir hinüber. „Willst du auch?", fragte sie und pustete den beißenden Rauch in die kalte Dezemberluft.

Ich schüttelte grinsend den Kopf.

Wir schwiegen eine Weile und ich genoss die Stille.

„Es tut mir leid, dass wir in den letzten Jahren so wenig Kontakt hatten", sagte sie dann auf einmal und ich sah sie überrascht an. Sie lächelte leicht.

Claudina war früher meine beste Freundin gewesen. Als wir noch in Italien gelebt hatten, sind wir jeden Sommer mit dem Fahrrad ans Meer gefahren. Wir hatten mehr Zeit am Strand verbracht, als irgendwo sonst. Ich erinnerte mich an die Wärme und die Sonne und an den Geruch der Zitrusfrüchte in den Arkaden. Und ich erinnerte mich an den Klang ihres Lachens.

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab mich ja auch nicht gerade bemüht, oder?", erwiderte ich und Claudina zog einen Mundwinkel nach oben.

„Wir haben so viel Zeit dadurch verloren", sagte sie und nahm noch einen Zug von ihrer glühenden Lunte.

bittersweet tragedy, 𝐑𝐄𝐆𝐔𝐋𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt