Prolog - Die erste Entscheidung

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Prolog

Eine so kleine Handbewegung, und doch kann ich mich nicht dazu bringen sie auszuführen. Zum dritten Mal schon habe ich alles ausgefüllt und bin kurz davor, auf >KAUFEN< zu klicken, aber wieder packen mich Zweifel. Was ist, wenn ich doch nicht so sicher bin wie ich dachte? Wenn mir etwas rausrutscht, oder eine meiner gefühlt unzähligen Allergien anschlägt? Und die riesigen Menschenmassen, die Hitze, das Gedränge, und sowieso, was tue ich hier eigentlich?

Aber es sind fast keine Tickets mehr da, und zur Not kann ich mich auch später entscheiden, nicht hinzugehen.

Ich tu es. Der leise Klick der Computermaus, den ich sonst unbewusst ausblende, scheint nun fast von den Wänden meines Zimmers wieder zu hallen. Oh shit. Ich habe es getan. In einem Monat werde ich mich, wie viele andere Menschen, auf dem Weg nach Köln begeben um die Gamescom zu besuchen.

Was habe ich mir denn gedacht? Als ob ich wirklich nach fricking Köln fahre?

Nein. Ich schaff das. Ich will doch nur einmal schnell einen Tag auf die deutschlandweit größte Messe für Computer- und Videospiele.  Ich darf nicht darüber nachdenken. Das wird schon. Ich wird ja wohl nicht der einzige Mensch auf dieser Messe sein, der auf die Beschreibung – grüne Augen, braune Haare – passt. Als ob mich jemand erkennen würde.

Es gibt nur eine Regel für mich: Ich darf auf keinen Fall auch nur ein verdammtes Wort sprechen.

Okay es gibt zwei Regeln. Ich muss alles Menschenmögliche tun, um allen Youtubern und Kameras aus dem Weg zu gehen.

Renovierungsarbeiten mit Liebe || KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt