Der Morgen danach

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Percy POV

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ging ich als erstes ins Bad. Wow, gratuliere Percy, du machst schon bald Nico mit deinen Augenringen Konkurrenz. Ich glaube aber auch kaum, dass nach dem letzten Abend irgendjemand von uns recht gut geschlafen hat.

Nach Charlottes Geständnis und dem darauffolgenden Heulkrampf, schlief sie in Kyles Armen ein, welcher sie dann auch in Annabeths und ihr Zimmer zurücktrug.
Kyle kam nach einer halben Stunde nicht zurück, deshalb hat sich Annabeth auch dazu entschlossen doch bei mir im Zimmer zu schlafen. Schlafen ist aber eigentlich nicht das richtige Wort, denn nach den unerwarteten Ereignissen konnte ich an nichts anderes mehr denken und meine Gedanken schweiften immer wieder ab, während Annabeth mir irgendeine Geschichte zu erzählen versuchte. Sie gab das ganze aber recht schnell auf, da sie bemerkte, dass ich ihr sowieso nicht zuhören konnte. Als sie mich daraufhin mit einem mörderischen Blick anblickte, drückte ich ihr sachte einen sanften Kuss auf ihren rechten Mundwinkel, was sie leise zum Kichern brachte - Annabeths Kichern hatte eine betörende Wirkung auf mich und so küsste ich sie immer wieder auf ihre Mundwinkel, im Gesicht und natürlich ließ ich ihren Hals damit auch nicht verschont. Eng aneinander gekuschelt schliefen wir schlussendlich weit nach Mitternacht ein.

Naja, ich wusch mir das Gesicht um wenigstens etwas lebendig auszusehen, als ich Annies Stimme von draußen wahrnahm:

"Algenhirn es ist schon spät! Kyle ist da und muss auch noch ins Bad. Ich geh rüber um mir etwas neues zum Anziehen zu suchen!"

Ich streckte kurz meinen Kopf aus der Tür, um Annabeth beim rausgehen noch zu sehen. Ich blickte zu unseren Betten, auf welchen auch Kyle lag, welcher mir nur kurz zunickte und mir so symbolisierte, dass ich mich beeilen sollte.. zumindest hoffte ich das. An seiner Stirn prangte eine große Sorgenfalte, welche mir gestern Nacht auch schon aufgefallen war. Ich blickte ihn kurz fragend an, aber Kyle war so abwesend, dass er meinen Blick gar nicht bemerkte, darum beschloss ich ihn einfach in Ruhe zu lassen, in der Hoffnung, dass er zu mir kommt, wenn er jemanden zum reden braucht.

Nach einige Minuten ging ich aus dem Bad, um mich anzuziehen - durch die zuschlagende Badtür wusste ich, dass jetzt auch Kyle im Bad war, ohne auch nur meinen Blick heben zu müssen. Schon komisch wie schnell sich die Routine zwischen uns eingestellt hat.

Kurz später kam er wieder ins Zimmer:

"Hey Perc! Wir sollten dann los zum Frühstück, sonst ist die Cafeteria wieder komplett überfüllt und wir müssen ewig auf unser Essen warten.". Unrecht hatte Kyle ja nicht, darum beeilte ich mich auch. Während ich ihm zunickte bemerkte ich sein jetzt schon etwas entspannteres Gesicht, was auch mich etwas beruhigte.

Kyle und ich machten uns auf den Weg zum Zimmer von Charlotte und Annabeth - zur mentalen Vorbereitung fragte ich Kyle:

"Auf was muss ich mich da drinnen jetzt gefasst machen? Heulattacken oder tun wir so als wäre Charlottes Ausbruch gestern nie passiert?"

"Ich würde sagen eher das zweite! Weißt du Percy, ich glaube erst gestern hat sie die Wahrheit so richtig realisiert. Sie hat das ganze jahrelang in sich hineingefressen und auch mich nicht wirklich, was diese Sache betrifft, eingeweiht. Ihr wurde denke ich erst gestern richtig bewusst und ich denke sie hat es zum ersten Mal seit langem laut ausgesprochen. Sie redet nicht gerne über ihre Vergangenheit und wenn wird sie immer ziemlich emotional.", das letzte sagte er mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht. "Sie wird wieder mit uns reden, wenn sie bereit dazu ist."

"Ich kenne dich zwar noch nicht allzu lange, aber ich habe eine einigermaßen gute Menschenkenntnis", Kyle schmunzelte, da wir beide genau wissen, dass meine Menschenkenntnis einiges ist, aber gut ganz bestimmt nicht. "Na gut, gut ist vielleicht etwas zu stark aufgetragen, aber ich kenne dich und ich weiß, dass dich etwas bedrückt. Du musst es mir nicht sagen, aber ich bin da für dich, falls du jemanden zum reden brauchst, der vielleicht nicht deine.. deine Schwester ist... Wow, daran muss ich mich erst gewöhnen!", fügte ich noch grinsend hinzu. 

Percabeth in der Highschool #Wingaward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt