Prolog

3K 131 11
                                    


Der Schmerz kam so plötzlich, dass ihr keine Zeit blieb, sich darauf vorzubereiten. 

Es war, als hätte ihr jemand das Herz bei lebendigem Leib aus der Brust gerissen. 
Als würden tausend Dolche auf ihren geschwächten Körper einstechen und nicht eher damit aufhören bis jedes bisschen Leben aus ihren Adern geflossen war.

Sie stand dort und spürte wie jemand der schon immer ein Teil von ihr gewesen war auf den eiskalten Steinboden fiel und seine Augen langsam glasig wurden, das Leben ihn verließ. 
Sie hatte schon zu viele Menschen sterben sehen; hatte dabei zugesehen wie ihre  große Liebe vor ihr auf einem Hügel in den Wäldern Sokovias erschossen worden war. Hatte sehen müssen wie ihre Eltern in der Ruine ihres alten Hauses starben.

Und jetzt ging der letzte Mensch den sie hatte von ihr. 
Und es gab absolut nichts was sie dagegen tun konnte.

Es war, als konnte sie jede einzelne seiner Schusswunden spüren, als hätten sich die Kugeln nicht nur in den Körper ihres Bruders gebohrt, sondern auch in ihren eigenen. 

Sie schrie. Es war ihr egal wer sie gerade hören oder sehen konnte. Es war ihr egal dass sie vielen Maschinen sie restlos umzingelt hatten.
Wofür sollte sie jetzt auch noch weiter leben wollen? 

Ihre Knie wurden weich, und sie fiel. 
Und während sie fiel war es, als würde all der Schmerz, den sie all die Jahre in sich getragen hatte aus ihrem Körper weichen. 
Nur für den Bruchteil einer Sekunde fühlte sie sich frei.

Und das war der Moment in dem von ihr eine unendlich starke Kraft ausging. 



wanda II back for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt