10 Supermarkt

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Ich schaue aus dem Seitenfenster als die Bäume an mir vorbeiziehen. 

Natasha sitzt vorne und steuert das Auto, während Steve es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hat und Clint auf der anderen Seite der Rückbank sitzt. 
Es ist gut eine Stunde fahrt, bis zu einem kleineren Ort, in dem es einen Supermarkt gibt darum ist Clint neben mir eingenickt und auch Steve hat die Augen geschlossen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es wach ist. 

"Wir sind gleich da" erklärt Natasha. "Wir müssen aufpassen nicht aufzufallen. Es soll uns wenn möglich niemand erkennen, okay?" 
Ich nicke. 
"Wenn einer von euch was sieht- Hey Clint! Clint wach auf!" 
Nat legt eine Vollbremsung auf der leeren Landstraße hin und Clint rutscht mit Schwung nach vorne, wobei er aufwacht. 
"Aua!" ruft er und reibt sich den Nacken. 
"Wo wir jetzt alle wach sind" fährt Natasha fort. "Wenn jemand irgendwas auffälliges sieht, sagt ihr es mir! Wenn ihr irgendwas hört was euch verdächtig vorkommt lasst ihr es mich wissen!"

Ich bezweifele stark, dass irgendjemand auf diesem Kaff uns erkennen wird, geschweige denn dass irgendetwas gefährliches passieren wird. 
Aber schon als ich noch ein Straßenkind in Sokovia war, habe ich gelernt, dass man immer auf alles vorbereitet seien muss. 
Und das gilt dann vermutlich auf für den Dorfsupermarkt weit ab von jeglicher Zivilisation. 

Schließlich biegt Natasha links ab und fährt auf einen lächerlich kleinen Parkplatz vor einen Gebäude, das wohl der Supermarkt seien soll. 
"Alles bereit?" sie grinst in die Runde, bevor sie sich abschnallt und schwungvoll die Tür aufstößt. 
Es überrascht mich zu sehen, dass wir nicht die einzigen sind die hier parken und tatsächlich ist es sogar relativ voll für einen gewöhnlichen Wochentag. 

"Das ist nicht ganz die Mission die ich mir erhofft hatte" gesteht Cap mit einem kritischen Blick auf den Einkaufszettel. 
"Du wirst es überleben" grinse ich und stoße ihm sanft in die Seite, während wir den Laden betreten. 
"Wer zur Hölle will das wir 20 Äpfel kaufen?" fragt Clint und reißt die Augen auf. 
"Tony" antwortet Tasha knapp und zückt die Kreditkarte von Stark. "Und er hat mir die hier anvertraut damit keiner von uns sich aufregt" 
"Trotzdem Geldverschwendung" der Mann verdreht die Augen. "Können wir uns auf 15 einigen? 20 Äpfel isst sowieso keiner" 
"Von mir aus" stimmt sie zu. "Wanda? Gehst du die Äpfel holen? Ich schaue nach den Nudeln und Clint und Steve suchen das ganze Gemüse" 
Ich nicke stumm und mache mich auf den weg in die Abteilung, in der ich das Obst vermute. 

Tatsächlich finde ich sie relativ schnell, aber gerade als ich in den Gang einbiege bemerke ich eine winzige Bewegung hinter mir. 
Aber sie reicht aus, um meine volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. 
Hinter mir ist jemand. Eine Person. Etwas größer als ich. Ich kann das Gesicht nicht erkennen, eine Kapuze bedeckt es und legt es in eine mysteriösen Dunkelheit. 
Aber sie verfolgt mich. Sie haftet an meinen Fersen wie mein eigener Schatten und lässt mich nicht aus den Augen. 

Ich fahre mit meinen Finger über die gefundenen Äpfel und hebe die ersten in meinen Korb, während ich den Fremden nicht aus den Augen lasse, der sich schräg hinter mir mit gespielter Interesse über die Pflaumen gebeugt hat.
Ich schaue mich nach Tasha um, kann sie aber nirgendwo erkennen. Sie zu rufen wäre zu riskant. Und auch Steve und Clint sind wie vom Erdboden verschluckt.
Einfach zu laufen würde mit Sicherheit die Aufmerksamkeit des Fremden auf mich ziehen.
Also ist meine einzige Option weiterzumachen und darauf zu warten das etwas passiert. 

Tatsächlich muss ich nicht lange warten, bis sich der Fremde zu mir umdreht und sich langsam auf mich zu bewegt, nur um sich gleich neben mir zu stellen und selbst die Äpfel zu beäugen, die ich gerade in den Korb lege. 
Mein Atem ist flach und kontrolliert, so wie Steve es mir einmal erklärt hat.
Ich bewege mich langsam und gezielt während die mysteriöse Person hinter mir immer näher an mich heranrückt. 
Schließlich kann ich den warmen Atem in meinem Nacken spüren. Das ist der Moment in dem ich mich langsam nach hinten umdrehe.
Was ich sehe, lässt mich aufkeuchen. Ich starre geradewegs in die Maske, welche Tony auf den Überwachungskameras gesehen hat und kann mein eigenes Spiegelbild in den schwarzen Gläsern sehen, welche jegliche Sicht auf die Augen verdecken.

Ehe ich etwas sagen oder tun kann, fährt die Hand des Fremden nach vorne und schließt sich um meinen Hals wie ein Schraubstock. 
Aus meinem Hals kommt etwas, das einmal ein Schrei seien sollte als meine Füße den Kontakt zum Boden verlieren und hochgehoben werde. 
Seine Hand liegt noch immer um meinen Hals und drückt mir jede Möglichkeit nach Luft ab. 
Verzweifelt lege ich meine Hände um die behandschuhte des Fremden und versuche mich aus dem Griff zu befreien während meine Beine panisch um sich treten damit ich wieder atmen kann. 
Aber desto mehr ich trete, desto schwächer wird mein Körper. 
Gerade als ich beginne Sternchen zu sehen, stößt ein roter Schatten auf den Körper des Fremden und bringt ihn so dazu mich von sich zu schleudern. 

Ich werde einige Meter geworfen bevor ich auf dem kalten Boden lande und laut huste und mir den Hals halte während neue Luft und Energie meine Lungen flutet. 
Dann erst fange ich mich wieder und schaue mich um. 
Natasha hat sich auf den Fremden gestürzt und ihre Schenkel um seinen Hals gelegt, während sie ihn so zu Boden bringen kann.
Er ist aber schneller wieder auf den Füßen und verpasst ihr einen so starken Tritt in den Magen, dass es sie nach hinten wirft. 
Jetzt reagiere ich und lasse die rote Magie aufleuchten, mit welcher ich es schaffe sie in der Luft zu fangen und vor einem härteren Sturz zu bewahren. 

Aus dem Augenwinkel erkenne ich Cap. Natürlich hat er es irgendwie geschafft sein Schild mitzuschmuggeln, welches er jetzt in Richtung der, uns unbekannten Person schleudert. 
Es trifft genau an der richtigen Stelle, nur knapp unterm Kinn und wirft den Gegner zu Boden, bevor es zurück in die Hände seines Besitzers kehrt. 
Zu unserer Überraschung bleibt er nicht liegen sondern gibt bloß ein Geräusch von sich, was sich ähnlich anhört wie ein Knurren, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung zurück auf die Füße kommt.
Aus seinem Ärmel fährt etwas was aussieht wie ein Messer, bevor er sich nach einem kurzen Moment der Orientierung auf mich stürzt.
Diesmal bin ich vorbereitet und nutze meine Kräfte um ihm Gegenstände entgegen zu schleudern, die mir gerade ins Auge fallen.

Natürlich verletzt es ihn nicht stark, bringt in aber in eine Position der Verwirrung und die nutzt Natasha um sich ihm ein weiteres Mal zu stellen. 
Sie wirft sich von hinten auf ihn, rollt sich geschickt über seine Schulter und stößt ihm mit dem Knie einige Male so fest in den Bauch das es sogar mir vom zusehen wehtut. 
Clint stößt auch dazu, zwar ohne seinen Pfeil und Bogen, aber dafür mit der Nachricht das der Laden evakuiert ist. 
Cap nickt ihm zu, bevor auch er sich wieder zum Angriff vorbereitet. 
Auch ich laufe an um Steve Rückendeckung zu geben, während Tasha Anstalten macht, nach der Maske zu greifen die die Identität des Fremden verbirgt. 
Allerdings ist sie etwas zu langsam und in dem Moment in dem sie ihren Arm nach oben streckt, sieht der Fremde seine Chance und nutzt sie. 

"Natasha!" schreie ich um sie zu warnen, bin aber zu spät und der Femde rammt ihr das Messer in die Seite. 
Nat schreit nicht, sie beißt die Zähne zusammen und ihr Gesicht verzieht sich, während sie langsam zurück taumelt. 
Cap ist an ihrer Seite, als ich auf den Fremden zu laufe und ihn meine Kraft in From von glühenden, rot leuchtenden Bällen zu spüren lasse welche nur so auf ihn niederprasseln und sich in seine Kleider brennen. 
Ein Schrei entrinnt meiner Kehle und erfüllt den Raum.

Er dreht sich um und läuft, aber ich folge ihm nicht, sondern drehe mich zurück zu Natasha. 
"Tasha?!" ich lasse mich auf die Knie fallen und streiche mir die Haare aus dem Gesicht um besser sehen zu können.
"Autsch" flüstert sie und ich glaube fast ich träume als sie leicht grinst. 
Der Stoff ihrer Jacke saugt sich voll mit ihrem Blut und obwohl ich weiß dass sie stark genug ist um zu überleben brennen mir Tränen in den Augen. 
Der Fremde ist auf mich losgegangen. Ich hätte die seien müssen, der eine Stichwunde zwischen den Rippen verpasst wurden. 
Clint ist losgelaufen um Verbandzeug zu holen, während Steve ihr mit ein paar geschickten Handgriffen die Jacke auszieht. 
"Bitte sterb jetzt nicht Romanoff" murmele ich, als ich nach ihrer Hand greife und sie leicht drücke. 

"Mach ich schon nicht" raunt sie. "Hab schon schlimmeres erlebt" 
Ich atme tief ein und aus. 
"Schau mich an und rede weiter mit mir okay?" bitte ich verzweifelt. "Bleib wach!" 
"Ist ja gut. Alles wird wieder. Ich werde schon wieder" versucht sie mich zu beruhigen. 
"Du hattest ein Messer in der Seite Natasha!" erinnere ich sie, während Clint wieder kommt und alles dabei hat was Steve zu brauchen scheint. 
"Erinner mich jetzt bloß nicht daran, ja?" Natasha verdreht die Augen, wie ein kleines Kind, dem gesagt wird es müsse sein Zimmer aufräumen. 
Ich weiß sie will es nicht zeigen, aber ich sehe den Schmerz in ihren Augen, den sie gelernt hat so gut zu verstecken.

"Der Schmerz geht gleich weg" sage ich darum, während sich eine einzelne Träne aus meinem Augenwinkel löst. 
"Und dann ist alles wieder gut und wir können Nachhause gehen, okay?" 



wanda II back for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt