Kapitel 12: Realität oder doch Traum?

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"Wow mir ist schwindelig", sagte Lillith und hielt sich den Kopf.
"Das ist normal", erklärte ich und schaute mich um.

Wenigstens sind wir auf Neverland, hier kenne ich mich aus. Jetzt müssen wir nur noch Felix finden.

Tom war mir anscheinend schon ein Schritt voraus. Denn als ich zu Tom sah, war er schon ganz weit entfernt von uns.
"Wo will er denn jetzt hin?", fragte mich Lillith stirnrunzelnd.
"Keine Ahnung, finden wir es heraus", sagte ich und folgte Tom eilend.

Als wir ihn endlich erreicht hatten, blieb Tom ruckartig stehen. Er versteckte sich hinter einen Baum und beobachtete etwas oder jemanden. Ich ging zu ihm und tat es ihm gleich. Als ich einen Blick erhuschte, sah ich was Tom so aus der Fassung brachte.
"Sind das wir?", fragte er mich verwundert.
Vor der Höhle standen vier Personen und zwar Lillith, Tom, Felix und ich. Nur waren nicht wir das, sondern nur Gestalten, die haargenau so aussahen wie wir. Dann verstand ich, was vor sich ging.
"Ja und Nein. Wir sind gerade sozusagen in Felix Träumen. Er steht so zusagen momentan zwischen Leben und Tod. Und diese Gestalten, die so aussehen wie wir werden versuchen Felix hierzubehalten und in den Tod mitzunehmen. Die sind keine schöne Dinger und können sehr gut manipulieren", erklärte ich Zähne knirschend.
"Und wie sollen wir Felix davon abhalten, denen zu folgen?"
"Naja, sie sehen zwar so aus wie wir, aber wissen tuen sie garantiert nicht alles. Wir müssen also Felix dazu bringen, dass er uns glaubt und ihm irgendetwas erzählen, was aber nur er und wir wissen können und nicht unsere, ich sage mal Spiegelbilder. Wir müssen uns aber beeilen, bevor es zu spät ist."

Tom nickte. Eine Tür quietschte leicht und wir sahen sofort wieder zu den Gestalten. Nun ist auch Felix gekommen. Das war unsere Chance. Wir tauschten nochmal einen letzten Blick aus und gingen dann aus unserem Versteck.
"Pet...", Felix stockte und sah schockiert zu uns, dann zu den Gestalten.

Felix:

Plötzlich standen Tom, Peter und Lillith vor mir, aber nicht einmal, sondern zweimal?! Ich dachte, ich seh nicht richtig. Was zum Teufel ging hier vor? Zuerst dachte ich, dass wäre nur Einbildung, aber anscheinend nicht. Das konnte doch nicht wahr sein!

"Felix, du musst aufwachen. Das ist nicht real", sagte der eine Tom, der eben aus dem Nichts kam.
"Hör nicht auf ihn. Er lügt", entgegnete der andere Tom.
Ich war jetzt vollkommen verwirrt und durcheinander. Welche von ihnen waren nun die richtigen und welche nicht.
"Hör zu, wir müssen wieder zurück. Du wurdest angeschossen und die Kugel war voller Gift. Das alles ist nur eine Illusion. Und wenn du hier bleibst stirbst du", versuchte Tom zu erklären.
"Was redest du da. Mir geht es gut", antwortete ich.
Mehr und mehr glaubte ich, dass sie die Betrüger waren. Sie redeten nur Blödsinn, aber trotzdem zögerte ich, ohne zu wissen warum.
"Felix, ich weiß, dass das alles ziemlich verrückt klingt. Aber in deinem Inneren, weißt du, dass wir Recht haben."
"Weißt du was. Stell doch einfach Fragen, die nur wir wissen können und dann siehst du ja, dass wir die richtigen sind und nicht diese Betrüger!", sagte Lillith und schaute herablassend zu den anderen.

Eigentlich war das keine schlechte Idee. Ich habe sowas schon oft in Filmen gesehen, aber mir kam es nie in Sinn, dass sowas mir je passieren würde. Auch wusste ich nicht genau was ich genau jetzt fragen sollte und ich glaube, dass haben die anderen auch bemerkt.

"Mein Schatten hat dich genau vor einen Jahr nach Neverland gebracht", begann Peter.
Peter 2 merkte, was Peter 1 vorhatte und unterbrach ihn einfach, indem er weiter erzählte. Ich guckte hin und her, aber ich wusste einfach nicht wer der richtige war, da beide die Wahrheit sprachen.
Plötzlich ging Peter zu paar Schritte zu mir und schaute mir tief in die Augen.
"Ich habe dich dafür gehasst, was du getan hast, aber ich weiß, das ich nicht besser bin und eigentlich viel schlimmeres getan habe, nur habe ich nicht so viel Reue wie du gezeigt und vor allem hast du es für die Liebe getan, um Tom zu retten. Ich wollte nie erwachsen werden und habe mich immer davor gefürchtet, weil es scheiße ist. Ich habe auch nie den Sinn davon verstanden und für mich war es immer selbstverständlich, dass ich dies nie aufgeben würde. Jedenfalls bevor ich Lillith kennengelernt habe."
Lillith hielt die Luft und ihre Augen füllten sich mit ein paar Tränen. Natürlich wischte sie sich sofort die Augen und tat so, als ob das nicht passiert ist. Typisch Lillith halt, sie würde nie offensichtlich weinen.
"Was ich damit sagen will, ich...ich vergebe dir mein Freund."

Jetzt füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich hätte niemals gedacht, dass Peter zu so etwas in Stande wäre. Seine Worte ergriffen mich so sehr, dass ich aufwachte und ich sah alle Bilder in meinem Kopf von dem was passiert war. Ab dem Tag, wo ich nach Nerverland kam bis zu dem Schuss und ich hier aufwachte. Die Gestalten, die genauso aussahen wie meine wahren Freunde verblassten und...

Love on Neverland (Peter Pan/Felix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt