Kapitel 13 Ian und die Augen

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Meine Augenlieder flatterten und ich wurde langsam wach. Mein Verstand wehrte sich dagegen, doch schließlich öffnete ich meine Augen und wusste, dass etwas schlimmes passiert war. Ich wollte es nicht glauben, dass meine Mutter, meine sonst so starke Mutter, mit übelsten Verbrennungen im Krankenhaus lag. Ich wollte es alles für einen schlimmen Traum halten, doch der Albtraum endete nicht. Nein, er ging weiter...

Noch lange saß ich an der Kante von Noels Bett's und starrte irgendwo hin, als Noel hinein kam. Fast lautlos setzte er sich neben mich und starrte mit mir die Kastentür an. Es war mucksmäuschen Still zwischen uns, als Noel die Stille brach und leise fragte:" Deine Mutter liegt im Heart Cross Krankenhaus, nicht weit entfernt von hier. Willst du sie sehen?" Geistesgegenwärtig nickte ich und umarmte einfach so Noel. Zuerst war er überrascht, doch dann drückte er mich fest an sich. Wieder begannen stumm bei mir Tränen zu fließen und Noels Umarmung und Wärme tröstete mich. Nach einiger Zeit löste er sich von mir und fragte:" Gehts wieder?" Ich nickte und er wischte mir eine einsame Träne von meiner Wange.

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Mit zitternden Knien ging ich in das Krankenhaus. Der Geruch von Krankheit und Tod wehte mir entgegen und die sterilen weißen Wände schienen mich zu erdücken. Ermutigend drückte Noel meine Hand und ging mit mir zur Krankenschwester beim Empfang. Die Frau hatte kupferrote lange und gewellte Haare und lächelte uns freundlich an." Guten Tag und willkomen im Heart Cross, haben sie sich verletzt oder wollen sie jemanden besuchen?", fragte sie mich freundlich. Doch statt mir antwortete Noel:" Ihnen auch einen schönen Tag, wir wollen Diana Smith besuchen. Können wir zu ihr?" Die Krankenschwester tippte ein bisschen auf ihrem Computer herum und sagte:" Also sie ist in ihrem Zimmer und wird noch immer künstlich beatmet. Sie hat schwere Verbrennungen dritten Grades..." Wieder fange ich zu zittern an und Noel sagte schnell:" Das wissen wir schon wo ist denn ihr Zimmer?". Die Frau blickte auf mich und sah anscheinend meinen entsetzten Blick und sofort sagte sie:" Oh, es tut mir leid, dass ich so unsensible war. Sie liegt im Zimmer 13.07, erster Stock." Noel bedankte sich bei ihr und er zog mich förmlich den Gang entlang und die Treppe hinauf.

Und dann standen wir davor. Zimmer 13.07. Wollte ich jetzt wirklich meine Mutter sehen? Ja, ich musste sie einfach sehen. Ich musste sehen, dass sie noch lebte.

Noel fragte mich:" Soll ich mit hinein kommen, oder draußen bleiben?" Ich zeigte ihm, dass er mit mir hinein kommen soll.

Mit meinen zitternden Händen öffnete ich die Tür des Zimmers und trat ein. Wie bei jedem Krankenhaus waren die Wände weiß und es gab nur ein Fenster in dem kleinen Raum. Ein kleiner Aufklapp Tisch stand an der Wand und zwei Sessel standen davor. Ein riesiges Krankenhaus Bett füllte fast die Hälfte des Raumes aus und daneben stand ein Herzschlagmesser (heißt das so?) und ein Nachtkasterl mit Blumen darauf.

Ich ging auf meine im Bett liegende Mutter zu. Noel ließ meine Hand los und blieb im Raum stehen, während ich mich neben sie auf die Bettkante hinsetzte. Sie hatte einen Schlauch im Mund und wurde durch den beatmet. Ihr Gesicht sah außer ein paar blauen Flecken ganz normal aus. Ihre Brust, Beine und Arme wurden von großen Verbänden verdeckt, da wahrscheinlich dort die schlimmsten Verbrennungen waren. Sie hatte keine Haare mehr, schließlich waren mehr als die Hälfte verbrannt und das Krankenhaus hatte wohl entschieden die letzten Reste weg zu rassieren. Sie sah zwar schlimm aus, aber ich war mehr als erleichtert, dass ich jetzt sah, dass sie nicht so aussah wie in meinen Horror Visionen.

Wieder mit Tränen in den Augen nahm ich ihre Hand, in dessen Mitte eine Infusionsnadel gesteckt worden war. Ich streichelte ihren Handrücken und dachte mir:" Alles wird gut werden. Sie wird wieder gesund werden. Sie wird wieder sehen, atmen und gehen können. Sie wird es schaffen. Sie muss es einfach schaffen..."

Dark AngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt