Müde und erschöpft schlug ich meine Augen auf und wollte sie sofort wieder schließen, doch ich wusste, dass ich nicht mehr einschlafen könnte. Also richtete ich mich auf und streckte mich wie jeden Morgen. Ich gähnte ausgiebig, doch plötzlich fühlte ich mich beobachtet. Voller Angst fielen mir wieder die Augen von gestern Nacht ein und mit schnellen Blicken durchsuchte ich das Zimmer, doch alles war ganz normal.
Die Augen hast du dir eingebildet! Das war nur ein Traum!, sagte ich mir eindringlich in Gedanken. Also ich hoffte, dass es ein Traum war...
Ich ging aus dem Raum und in Noels Küche, wo ich einen Zettel an der Kühlschranktür aufgepinnt sah. Darauf stand: Hey mein Engel, frohe Weihnachten! Ich habe leider noch einen Termin bis halb zwei und kann erst später kommen, hoffe aber trotzdem, dass du mit dem Geschenke auspacken noch auf mich wartest ;D. Und wenn ich nach Hause komme, bringe ich dir eine Überraschung mit!
Liebe dich!
NoelZum dahin Schmelzen! Lächlend von der lieben Nachricht machte ich mir mal einen Kakau und knotzte mich mit dem auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Ich zappte ein bisschen herum und zwischen zwei Sachen konnte ich mich entscheiden. Entweder How I met your mother oder Titanic? Lustig oder traurig? Nehmen wir doch traurig!
Schnell schnappte ich mir noch eine Packung Taschentücher (sicher ist sicher!) und sah mir die herzzerreißende Geschichte von dem weltberühmtesten Schiff der Welt an. Am Schluss stellte sich auch heraus, dass es sehr gut war, dass ich Taschentücher da hatte. Aber sind wir mal ehrlich, wer heult denn nicht bei Titanic?
Nachdem der Film zu Ende war, sah ich auf die Uhr im Wohnzimmer. 12:55. Wollte Noel um 13 Uhr nicht irgendetwas von mir? Ah ja! Ich sollte ja meinen Engelsrufer schütteln!
Ich holte ihn heraus und lächelte bei dem Gedanken an den Ball vor zwei Tagen. Der war wirklich wunderschön gewesen...
12:56
12:57
12:58
12:59
13:00
Noel's Pov:
Unruhig saß ich im Starbucks und schlürfte meinen heißen Tee. Immer wieder sah ich auf die Uhr. 12:45. Was wohl Elia gerade tat? Ob sie meine Anweisung befolgen wird? Und wo zur Hölle bleibt Leya?, fragte ich mich in Gedanken.
Gerade da bemerkte ich, wie ein grüner Haarschopf auf mich zu kam. Schnell setzte sich Leya zu mir und sagte:" Sorry, dass ich ein bisschen spät bin, aber Peter wollte einfach nicht aufhören mich voll zu labern!". Aha, genau...
Nicht gerade sehr freundlich fragte ich:" Was willst du Leya? Du kommst nicht ohne Grund hierher, komm schon sag's mir.". Das quirlige Mädchen seufzte und erklärte mir:" Ich wollte mich für das entschuldigen was ich vor zwei Tagen gesagt habe. Nur ich war da recht angespannt und konnte gar nicht richtig erkennen was für ein tolles Mädchen Elia ist und erst jetzt im Nachhinein, nach mehreren Stunden nachdenkens, weiß ich das erst. Es tut mir leid und ich hoffe wir können wieder Freunde sein.". Nachdenklich sah ich Leya an. Sollte ich es wirklich wieder mit den fünf probieren? Wir hatten zwar in den acht Jahren in denen wir uns kannten schon ein paar mal gestritten, doch wenn es um Elia geht ist das anders.
Nochmals flehend sagte Leya:" Bitte Noel! Ich fühle mich sowieso schlecht, weil ich mit Moon und Sun gestritten habe und ich will jetzt wenigstens mich mit einem Menschen wieder vertragen. Komm schon, biiiitte!". Ich seufzte, doch bei diesem Welpenblick musste ich ihr einfach verzeihen." Na gut, ich verzeihe dir, aber nur wenn-"."- Oh Danke, danke, danke Noel! Ich hätte einfach nicht sorgenfrei Weihnachten feiern können, wenn ich gewusst hätte, dass du mich nicht als Freundin haben willst!" Schnell sprang sie auf, umarmte mich fest und ich brachte nur ein:" Uff..." heraus.
Aber wenn wir ehrlich waren, ich hätte Leya nicht lange böse sein können. Nach meinem Fall war ich einfach nur verloren und Leya entdeckte mich und danach war sie wie die Schwester die ich nie hatte. Sie lachte mit mir, sie tröstete mich, wenn ich einen meiner wenigen schwachen Moment hatte und ich vertraute ihr alle meine Geheimnisse an.
"Aber bei einer Sache musst du mir helfen, denn Elia wird es heute erfahren und ich brauche da vielleicht ein bisschen Unterstützung von dir."." Aber natürlich werde ich dir dabei helfen! Nur eine Einzige Sache will ich sicher gehen, denn wenn für Elia das zu viel werden würde, dann lösche ihr Gedächtnis und lass sie in Ruhe. Ich weiß, dass dich das dann sehr traurig machen würde, aber es wäre nur zu ihrem Besten.". Ich wusste, dass Leya da recht hatte, trotzdem konnte ich es mir einfach nicht vorstellen ohne Elia zu sein. Das war einfach nicht möglich.
Ich sah wieder auf die Uhr. 12:58. Langsam wurde es Zeit nach Elia zu schauen, ob sie das getan hatte was ich ihr gesagt hatte.
Elia's Pov:
Dreimal schüttelte ich leicht meinen Engelsrufer, doch außer dass das Klöckchen leise klingelte passierte nichts. Ich war leicht enttäuscht. Ich hatte mir mehr erwartet, wie zum Beispiel, dass Noel plötzlich die Tür aufriss und mit einer Weihnachtsmütze am Kopf entrat und mich wild küsste...oh ja sabber lechz...
Na dann das war wohl die Show!, dachte ich mir leicht enttäuscht und wollte mich gerade duschen gehen, als plötzlich wie von selbst die Kugel zum Klimpern anfing. Wie vom Blitz getroffen blieb ich stehen und starrte meinen Anhänger an, der munter weiter klingelte. Aber wie war das möglich? Ich rüttelte nicht daran, ich bewegte mich ja nicht mal und es klingelte trotzdem!
Aber gerade als ich dachte, dass es nicht noch komischer werden konnte, begann plötzlich die Kugel blutrot zu strahlen. Eine Art rundes rotes Licht ging aus dem Anhänger heraus und schwebte vor mir. Mir klappte der Mund auf.
Plötzlich begann sich mein Anhänger zu verfärben und die Kugel strahlte auf einmal veilchenviolet. Wie vorhin schwebte ein violettes Lichtlein heraus und blieb vor mir schwebend. Dieser Vorgang passierte noch ein paar mal und die Kugel änderte noch die Farbe in grün, schwarz und blau, bis fünf kleine Lichtkugeln vor mir schwebten.
Langsam kamen sie auf mich zu und ich wollte am liebsten wegrennen, doch ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Mit aufgerissenen Augen beobachtete ich wie sich die Lichtkugeln auf verschiedene Körperteile von mir hinsetzten. Die Blaue auf meine rechte Hand. Die Grüne auf mein linkes Bein. Die Schwarze auf meinen Fuß und schließlich noch die Violette und die Rote Lichtkugel auf meine Stirn. Ich spührte wie ihr Licht in mich eindrang und Wärme erfüllte mich. Die verschiedenen Lichter füllten mich aus, ließen meine Haut leuchten und etwas noch viel wichtigeres passierte, denn sie gaben mir etwas zurück was ich längst verloren hatte.
Wie als wäre die ganze Zeit ein rießen Kloß in meinem Hals gewesen, löste der sich auf und gab es wieder frei. Meine Stimme. Ich wagte es nicht ein Wort zu sagen. Ich wagte es nicht zu glauben, dass das wirklich gerade passierte. Doch ich musste einfach etwas sagen. Schon viel zu lange war ich still. "M...m...meine Stimme...", krächzte ich mit meiner noch ungeübten Stimme. Und jetzt realisierte ich es erst richtig. Ich hatte sie wirklich wieder zurück! Und das dank meines Engelsrufers! Und Noel! Aber moment mal... Noel musste genau gewusst haben, was passierte als er mir die Kette schenkte. Wie hatte er das gemacht?
Ein Gedanken formte sich in meinem Kopf und ich musste ihn einfach aussprechen:" Noel ist kein Mensch...
Genau da öffnete sich die Haustür und mein Freund trat ins Wohnzimmer. Sein Blick war unsicher und ich konnte sogar Angst darin erkennen, da er wahrscheinlich wusste was jetzt kommen würde. Ich sah wie Leya auch eintrat und ich dachte mir, ob sie wusste was Noel war oder ob sie auch kein Mensch war.
Schwer atmend von meiner Entdeckung fragte ich Noel die Frage, die mir auf den Lippen lag. "Was. bist. du."
Hey Leute!
Juhuu Endlich hat Elia ihre Stimme wieder! Und das zu Weihnachten! Was glaubt ihr ist Noel? Und Leya? Sind die beiden eh Menschen oder nicht?So, aber die Leser/innen die das heute am 24. Dezember 2014 lesen, wünsche ich frohe Weihnachten! Habt ihr schon eure Geschenke ausgepackt *hust* *hust* aufgerissen?
Schöne Ferien und habt tolle Weihnachten!
Eure Nina_in_Paperland♡★♡
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Dark Angels
FantasyElia Smith ist ein durchschnittliches Mädchen und versucht sich- wie jeder - irgendwie durchs Leben zu boxen. Ein Unfall vor Jahren nahm ihr nicht nur den Vater, sondern hinterließ sie auch noch ohne Sprache. Eine Schockstummheit. Panikattacken und...