Sechsundzwanzig

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Lesenacht: 03/03

Bora

„Sie sind es sich sicher?"

„Ich habe kein andere Möglichkeit"

Der Beamte nickte und ich schaute zu Boden. Meine Gedanken waren leer, mein inneres erfroren. Mein Herz schmerzte. Die Handschellen wurden abgemacht und ich blickte nach vollen sieben Monaten endlich das Tageslicht. Die Sonne blendete mich, ich lächelte, alles erinnerte mich an sich. Mich würde jetzt nichts mehr von ihr lösen.

Aleyna

Ich rührte grade die Suppe weiter und achtete währenddessen auf die Uhr, es war viertel nach fünf. Aziz würde jeden moment kommen. Und grade als ich die Suppe fertig hatte öffnete sich die Tür. Ein erschöpfter dennoch lächelnder Aziz betrat das Haus. Ich machte meine Hände an meiner Schürze sauber, eh ich zu ihm ging und ihn umarmte. Dieser erwiderte meine innige Umarmung.

Aziz ging nach oben sich umziehen und ich servierte schonmal das Essen. Wir setzten uns ans Esstisch. Nach kurzem Small-Talk fingen wir auch an zu essen.

„Aziz"

Er schaute von seinem Teller auf.

„Meine Cousine aus Düsseldorf hat mich angerufen. Sie wollen uns besuchen kommen und für eine Nacht bleiben"

Aziz machte sein Mund mit der Serviette sauber.

„Sie können kommen, ich nehme mir auch für den Tag frei"

„Danke"

Er nickte und wir aßen weiter.
Nachdem Essen ging er ins Wohnzimmer und ich machte die Küche sauber, danach steckte ich die dreckigen Klamotten in die Waschmaschine, anschließen schaltete ich sie ein. Ging nach unten machte mir und Aziz ein Kaffee, gab sie ihm, tat meine auf den Tisch und lies mich erschöpft auf das Sofa nieder.

Ich schloss meine Augen und genoss kurz die Stille, doch sie hielt nicht lange den Aziz fing an lauthals zu beleidigen und aufgebracht zu schreien. Ich verdrehte die Augen.

„Schon wieder ein Tor, die wollen mich doch verarschen. Ich scheiß auf so eine Mannschaft, die kriegen nichts hin. Rein gar nichts, lan ben senin ananı av..."

„Aziz"

Mahnend schaute ich ihn an und er verstummte. Ich verkniff mir das Lachen.

~~

„ALEYNA WO IST MEIN WEISSES LEVIS T-SHIRT?"

„IN DER WÄSCHE, SIE DAS ANDERE AN"

„UND WO IST DAS?"

„UPS AUCH IN DER WÄSCHE"

„WILLST DU MICH VERARSCHEN?"

„SCHREI MICH NICHT AN"

„SCHREI DU MICH NICHT AN"

Ich lockte meine Haare weiter und zischte aufgebracht auf, meine Hand.
Schnell machte ich das fertig und schaute Aziz sauer an.

𝐀𝐮𝐬 𝐙𝐰𝐚𝐧𝐠 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐋𝐢𝐞𝐛𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt