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„Ich bin also nichts für dich ja..?"

POV JIMIN
Fuck! Ich hatte nichtmal mitbekommen, dass Kookie im Türrahmen stand. Mein Blick huschte zu Jin und mein Herz stand still.
Ich sprang von meinem Bett auf, um ihm hinterher zu rennen, denn natürlich war er sofort davon gestürmt, nachdem er meine Worte gehört hatte. Ich rannte den Flur entlang, stürzte in alle Zimmer herein. Er war nirgends zu finden. Ich rannte ins Wohnzimmer, danach die Treppe hinauf zur oberen Etage. Auch hier war er nirgends. Ich rannte die Treppe wieder herunter und stürmte zur Haustür, welche ich kurzerhand aufriss.
Ich wollte gar nicht erst den Fahrstuhl nehmen, es würde eh zu lang dauern, also stürmte ich alle Treppen hinunter, so schnell ich konnte.

Mein Kopf war leer, meine Augen füllten sich mit Tränen.. Mein Herz schmerzte schrecklich.
Was hatte ich getan?
Ich stolperte förmlich auf die Straße, ich sah ihn nirgends. Nicht rechts, nicht links.
Ich rannte einfach weiter. Ich hatte eine Idee und hoffte wirklich, dass er sich dort befinden würde.

Er hatte wahrscheinlich ein Taxi genommen, doch anstatt das selbe zu tun, rannte ich mir lieber meine Seele aus dem Leib.
Viele kleine Nebenstraßen weiter und gefühlte Stunden, welche ich schon rannte, kam ich in einem abgelegenen Park an. So ganz abgelegen war er natürlich nicht, wir waren ja schließlich in Seoul, trotzdem war er nicht viel besucht, obwohl er mit das schönste hier in Seoul war. Jungkook und ich waren früher oft hier her gekommen, gerade wenn die Kirschbäume wie gerade blüten, war dieser Platz wie in einem Märchenbuch an dem wir gern Deeptalk führten, lachten, chillten..
Warum waren wir heute nicht mehr so oft hier?

Ich rannte den Weg hinauf, welcher zu dem riesigem Kirschbaum führte, unter welchem wir früher am liebsten saßen. Meine Wangen waren von Tränen benetzt, meine Lunge brannte, mein Herz tat weh.
Ich war endlich oben angekommen, im Sonnenuntergang erkannte man den riesigen Baum in einem schwarzen Umriss. Ich hörte auf zu rennen.
Er war wirklich hier. Er saß unter dem atemberaubenden Baum. Ich erkannte seine Silhouette. Langsam ging ich immer näher auf den Baum zu.

Was ich sagen wollte, wusste ich nicht ein Mal, ich war nur erleichtert Jungkook endlich gefunden zu haben.

„Kookie..?" fragte ich sanft, als ich am Baum ankam. Er zuckte kurz zusammen, wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich hier nach ihm suchen würde.
„Geh weg Jimin.." er würdigte mir kein Blick, er starrte weiterhin in die Ferne und blickte im Sonnenuntergang auf die Stadt hinab. Seine Stimme klang zittrig und ich konnte die Enttäuschung und Trauer heraus hören.
JM: „Bitte.. lass uns reden.."
JK: „Ich habe gesagt du sollst gehen." Jetzt klang er ernst, wütend..

Es tat mir so weh. Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Kookie es tut mir so leid.. ich meinte das nicht so.. bitte hör mir zu.." nun war es meine Stimme, welche zittrig klang. Ich kniete mich hinter hin und legte meine Hand auf seine Schulter.
Er schlug sie auf ein Mal weg und stand auf. Er blickte auf mich herab. Trotz seines Hass erfüllten Blicks, erkannte ich seine geröteten Augen.. er hatte geweint.
„Was verstehst du daran nicht, dass du mich verdammt nochmal in Ruhe lassen sollst?!" Schrie er mich an. Ich zuckte zusammen. Er hasste mich..

Ich stand ruhig auf. „Es tut mir so leid Kookie.." sagte ich leise als ich vor ihm stand.
„Ach wirklich?! Würde es dir leid tun oder würdest du es bereuen, dann hättest du sowas nie gesagt!" Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich konnte ihn nicht länger angucken. Mein Blick wandte sich zum Boden.
„Ich würde sowas nie über dich sagen wollen.. ich war so wütend und habe Sachen gesagt, die nicht stimmen, damit Jin mich in Ruhe lässt.." versuchte ich mich zu erklären.

„Achso und natürlich würde das nicht anders gehen oder? Natürlich muss man sich dann solche Worte ausdenken, weil er dich ja sonst nie in Ruhe gelassen hätte oder?!"
Er hatte Recht.. „Ich weiß selbst nicht warum ich sowas gesagt habe.. aber ich weiß, dass das kompletter Schwachsinn war, was da meinen Mund verlassen hat.. du bedeutest mir so viel, natürlich bist du nicht Nichts für mich."
Mein Blick wandte sich wieder seinem Gesicht zu. Eine Träne rollte mein Gesicht hinunter. „Es tut mir wirklich so verdammt leid Kookie. Das war nicht so gemeint.. Überhaupt nicht. Ich wollte sowas nie sagen."
Er sagte nichts.

„Bitte verzeihe mir.. bitte.." weitere Tränen kullerten mein Gesicht entlang.
„Nein. Das werde ich nicht. Ich weiß ja nun woran ich bei dir bin. An gar nicht. Fickst mich, machst mir schöne Augen, nur um hinter meinem Rücken dann die schlimmsten Worte über mich zu verlieren. Sowas brauche ich nicht Jimin."
Er sagte das alles so trocken und emotionslos, dass es mir noch mehr das Herz zerbrach, als die Worte generell schon.
„Ich kenne dich schon so lange und merke jetzt erst, was du für ein Mensch bist. Du hast mich so verarscht. So mit mir gespielt. Nur um zu erfahren, dass ich nichts für dich bin. Schmutz. Dreck. Was zwischen uns war wirklich echt Mhm? War etwa all die Jahre alles gespielt??" er war so verletzt und wütend. Zurecht..
Ich wusste nicht was ich sagen sollte.. „Tch.." Angewidert blickte er mich an und drehte sich um. Er wollte gehen.

„Du bist das Letzte Jimin." Sagte er mit dem Rücken zu mir stehend. Er setzte zum Gehen an, doch ich griff nach seinem Handgelenk.
Ich zog ihn zurück, so dass er nun wieder direkt vor mir stand.
„Du bist auch das Letzte für mich. Das Letzte was ich jemals verlieren möchte verstanden?"
Ich denke es wird Zeit, dass ich nun endlich mal mein Herz öffnete und alles rausließ, was schon längst raus wollte.

„Du bist der wichtigste Mensch für mich. Du weißt am meisten über mich, mit dir habe ich am meisten geteilt, gelacht, geweint, erlebt und geliebt! Diese Worte hätten niemals meinen Mund verlassen dürfen. Denn so habe ich noch nie in meinem Leben, nicht mal eine Millisekunde, über dich gedacht!"
Ich fing an zu weinen, doch meine Worte klangen trotzdem stark, ich ließ mein Herz sprechen.

„Jungkook, ich habe das nicht gesagt, weil ich so über dich oder unsere Freundschaft denke.. Nein." ich schluckte schwer. Ernst blickte ich in seine Augen.

„Ich habe das gesagt, weil ich mich in dich verliebt habe und es nur nie wahr haben wollte oder zugeben wollte. Ich habe mich sogar selbst belogen, verdammt, selbst gehasst und es hat mich wütend gemacht, dass Jin mich dann genau mit diesem Thema konfrontiert hat, obwohl ich alles dafür gegeben hatte, dass mich diese Gefühle und Gedanken verlassen würden."

Meine Hand griff nun von seinem Handgelenk nach seiner Hand.
„Und auch wenn ich mich dafür hasse und ich mich selbst anwidere, muss ich es wohl zugeben..

Ich liebe dich Jeon Jungkook."

Fuck me silently | JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt