Kodokuna, Kuraiko, Krux

Yang

Dayı-Onkel

Abla-ältere Schwester

Kardeş-jüngerer Bruder

Bacı-jüngere Schwester

Oğul-Sohn

Yeğen-Nichte/Neffe

Den Weg zu seinen Erinnerungen kannte ich und fand sie auch schnell. Es war eine andere Ablageweise als bei den Sklaven, aber auch hier suchte ich nicht lange, bis die Zeitlinie... Vor ungefähr tausend Jahren fand ich mich zwischen der Ersten Welt und seiner Zeit mit Hideto wieder. Anscheinend hatte Lilith ihn verbannt und dabei auch ein Stück in die Vergangenheit versetzt.

Er war in einer Eiswelt gelandet. Aber in welcher? Bekannt waren mir nur Chima (was lange her war) und die Never-Realm (verbrachte zu der Zeit der Ninja nur wenige Jahrzehnte im ewigen Eis). Keine Anhaltspunkte, vertrauliche Daten waren mit Kodokunas Signaturen verschlüsselt. Also versuchte ich, sein Signal zu imitieren.

Kein Erfolg, ich war schließlich auch eine Chronos. Die Intensität konnte ich auf sein Niveau herabstufen, aber die Zeitmagie blieb. So spulte ich zu einer unverschlüsselten Begegnung mit Hideto vor und pausierte. Kodokuna war noch...jung. Wie in dem TV-Special, bevor er die Yin-Klinge entdeckt und an sich selbst ausprobiert hatte.

Nur der Hut war ein anderer. Schwarz, wie bei unserer ersten Begegnung. Die Kleidung, eine schlichte Hose und das mehrteilige Oberteil, der Mantel ging bis über die Oberschenkel, war ebenfalls lila und schwarz gehalten. Dagegen trug Hideto einen Kimono, schwarz, die Kleidung eines Sensei, der Hut creme wie bei allen Sensei unter den Dienern des Lichtes.

Also ließ ich die Erinnerung laufen. Hidetos Jungen kämpften im Hintergrund zum Spaß mit zwei Stöcken, mit denen sie sich angriffen. Hideto erzählte gerade über das Geschenk, Kinder aufwachsen sehen zu dürfen. Kodokuna dagegen hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt, er hielt nicht allzu viel von Kindern, sie sollten lediglich gehorchen. Die Flasche in seiner Hand und das leichte Schwanken waren mir nicht entgangen. Scheiß dauerbesoffener Patriarch. Anscheinend kannte auch Hideto ihn nur betrunken. Der Sensor meldete sich, ich richtete meine Aufmerksamkeit nach draußen.

„Kuraiko? Alles okay bei dir?" hörte ich dayı, in seinem Geruch lag Sorge. Wir saßen noch immer im Hinterraum von Mistaké, er neben mir. „Ja, war nur in Gedanken" beruhigte ich ihn, meinen Ausflug in Kodokunas Verstand erwähnte ich lieber nicht. „Wir sind fertig, ich erzähle es dir später" informierte er mich. „Mein Teeladen steht Euch jederzeit wieder offen, ich wünsche noch einen schönen Nachmittag" verabschiedete Mistaké uns an der Tür und kniete nieder. „Die Engel mögen dich holen, Unwürdige!" zischte sie mir noch an der Tür zu.

Im HQ fiel mir allerdings ein Satz von Mistaké wieder ein. „Dayı, warum hat Mistaké dich eigentlich Devran genannt?" fragte ich ihn nachdenklich, eine Nudel zwischen den Stäbchen. Nasya war mit ihrer eigenen Schüssel beschäftigt. Dayı seufzte ertappt und stocherte in seinem Mittagessen herum. Schließlich gestand er: „Mein Zweitname. Und der Zweitname von Abla und kardeş".

„Ist Devran nicht eigentlich ein Jungenname?" harkte ich verwundert nach. „Ja, aber in unserer Schicht der Gesellschaft muss der Name vor der Geburt feststehen. Unsere Nine war eine geborene Chronos. Valide hatte also eigentlich einen Jungen erwartet, keine kız. Wir tragen Devran als Zweitname, weil der eigentliche Name mindestens als Zweitname behalten werden muss" erklärte dayı.

„Sind die Vornamen deshalb immer so bescheuert und unpassend?" erwischte ich endlich die Blaubeere, die Schale leistete keinen großen Wiederstand zwischen meinen Zähnen. Wenn das eine FF war, sollte der Autorin mal kräftig der Hintern versohlen werden. Wenigstens konnte ich meinen Frust an dem Sklaven auslassen. „Ja, in der Tat ist dieser Name nicht unbedingt bei den Trägern beliebt gewesen. Aber es gehört zu unserer Tradition und bietet Stabilität. Außerdem haben dadurch auch ungeborene Welpen eine Identität" antwortete er.