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Meine Mutter zieht mich durch die Tür, in gleißendes Licht. Es ist so hell! Ich kneife meine Augen zusammen, damit ich wenigstens etwas sehen kann.

Wo sind wir bitte?
So langsam gewöhnen sich meine Augen an das helle Licht und es kommen die Umrisse großer Laubbäume zum Vorschein. Bäume? Wieso Bäume? Ich bin ganz dezent verwirrt.

Das Licht weicht, und vor mir ergibt sich das Bild eines Waldes.
Vor uns schlängelt sich ein mit Kieselsteinen gepflasterter weg, durch Bäume hindurch. Sonst ist hier nichts außer Bäumen.

Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. So garnicht.

„Amy Schätzchen, ist alles in Ordnung?" Meine Mutter sieht mich besorgt an, als sie jedoch mein fassungsloses Gesicht bemerkt, verzieht sie besorgt das Gesicht.
„Es wird alles gut, Amy, du musst mir glauben. Ich kann dir das alles nicht erklären. Also, NOCH nicht..." Sie sieht schuldbewusst auf ihre Hände.

Meine Mutter so zu sehen berührt in mir einen Punkt, welcher mich wütend werden lässt. Wieso tut M so etwas?
Warum? Warum ich?

Mein Gegenüber sieht mir schuldbewusst in die Augen, als ihr Blick jedoch an meinem neuen Armband hängen bleibt runzelt sie verwirrt die Stirn. „Ist das neu?"
In mir zieht sich alles zusammen. Ich habe versucht die Gedanken an Paula zu verdrängen, was mir bisher auch ganz gut gelungen ist.

Ich bekomme einen fetten Kloß im Hals, welchen ich Krampfhaft versuche runterzuschlucken. Paula...

Mir steigen Tränen in die Augen, welche ich schnell weg wische. „Amy, was ist denn los? Habe ich was falsches gesagt? Es tut mir leid ich..." Meine Mutter nimmt mich tröstend in den Arm.
Wie sehr ich diese Momente vermisst habe. Momente in denen meine Mutter sich für mich und meine Gefühle interessiert. Sie sind so selten geworden. In den letzten Jahren, da... gab diese Momente garnicht mehr.

Ich schüttle den Kopf. „Alles gut, es ist nicht wegen dir, es..." Meine Stimme bricht und die letzten Worte kommen nicht über meine Lippen.
Soll ich ihr von Paula erzählen? Was ist wenn sie mich hasst?

„Amy, du musst nicht darüber sprechen, wenn du nicht willst. Aber ich spreche aus Erfahrung, wenn ich dir sage, dass es manchmal mehr bringt über Sachen zu reden als sie in sich hinein zu fressen." In den Augen meiner Mutter spiegeln sich Angst und Verletzlichkeit wieder, welche ich nur zu gut kenne. Ich stand meiner Mutter noch nie so nahe wie in diesem Augenblick. Also hole ich nochmals tief Luft und beginne zu erzählen. Wie ich Paula das erste mal gesehen habe, wo sie mich angerempelt hat. Bei dem Gedanken an unsere erste Begegnung muss ich schmunzeln, es fühlt sich an als wäre es Jahre her, dabei sind es vielleicht noch nicht mal Monate.

Als ich meine Erzählungen schließlich beende, entsteht eine unangenehme Stille, in der wir beide unseren Gedanken nachhängen.

„Mama?" Meine Mutter nickt. „Was ist denn?" Ich überlege ob ich sie fragen soll, tue es letztendlich doch, bin mir aber nicht sicher ob ich wirklich eine Antwort will.
„Weißt du wie lange ich... gefangen... war?" Ihr schuldbewusster Blick macht mich misstrauisch. Was verheimlicht sie mir? Und warum kann sie mir noch nicht sagen was hier eigentlich los ist?

„Amy, ich..." Sie schluckt. „Ja." Jetzt bin ich diejenige die schlucken muss. Keine Ahnung wieso, aber die Tatsache das meine Mutter weiß wie lange ich in diesem... Zimmer fest saß, macht mich unglaublich wütend. Ich nicke nur. Würde ich jetzt den Mund aufmachen würde ich vermutlich Dinge sagen, die nie wieder gut machen kann. Und außerdem will ich nich gleich alles kaputt machen.
Nicht, wenn sich gerade alles zum besseren wenden könnte.

„Amy, du warst... acht Tage..." Sie bringt den Satz nicht zu Ende, wofür ich ihr unglaublich dankbar bin.
Denn der Schock welcher mich wie ein Blitz durchfährt sitzt tief. Acht Tage? Wie kann ich... Ich war niemals acht Tage in diesem... Ding.

Es hat sich angefühlt als wäre es... ja, länger gewesen. Aber doch keine acht Tage.

Ich sehe meine Mutter schockiert an. „Ich war niemals acht Tage da drinnen. Ich..." Jetzt rollen mir die Tränen ungehindert über die Wagen.

„Mama?!" Meine Mutter zieht mich erneut in eine feste Umarmung. „Ich weiß Schatz, ich weiß..."

Ihre Umarmung hat etwas tröstliches, etwas was mir Jahre lang gefehlt hat. Etwas was mir nie gegeben wurde. So etwas wie Zuneigung.

„Amy?" Ich sehe zu meiner Mutter auf, welche mich ein Stück von sich drückt. „Lass und von hier verschwinden, hier bist du nicht sicher." Zur Antwort nicke ich nur. Ich habe zwar keinen blassen Schimmer wovon meine Mutter da spricht, aber ich vertraue ihr. Ich muss es einfach.

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Hallo ihr lieben. Hier ist, wenn auch nach einer gefühlten Ewigkeit, ein neues Kapitel. 🤗

Weil ich solange nicht geschrieben habe, gibt es jetzt mal ein längeres Kapitel.😃

Überlege „feste Update Termine" fest zu legen. Was haltet ihr von der Idee?🤔

Hoffe euch geht es gut. 😊

Liebe Grüße
Leahhh180☺️

Mein Leben in ScherbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt