Sie folgten Newton durch die Straßen bis hin zu einem kleinen Hotel, in dem er anscheinend bleiben wollte, da er auch nach einiger Wartezeit nicht wieder heraus kam. Engel und Dämon quartierten sich kurzerhand ebenfalls dort ein, diesmal ganz ohne Diskussion darüber, ob sie nur ein Zimmer nehmen sollten. Ihre Koffer hatten sie sich kurzerhand herbei gewundert und auch das eher um den Schein zu wahren, als das sie wirklich etwas brauchen würden.
Das Zimmer war eine ziemlich große Steigerung zu dem Desaster, das sie in Tadfield bewohnt hatten. Es hatte einen hellen Holzfußboden, ein Bett mit dicker, plüschiger Bettwäsche, einen kleinen Fernseher, ein paar helle Möbel und Accessoires in rot und Gold. Ein kleines Badezimmer lag angrenzend daneben, alles sah sauber und gepflegt aus. Aziraphale seufzte erleichtert, Crowley murmelte etwas das klang wie "Nobel geht die Welt zugrunde",warf seinen Rucksack auf das Bett und sich direkt daneben in die aufgeschlagene Bettwäsche. Der Engel hingegen stellte seinen Koffer neben einem schmalen Schrank ab und sah dann aus dem Fenster daneben in die Oxforder Nacht hinaus.
"Crowley..." sagte er leise und der Dämon hob seinen Kopf. "Was machen wir denn jetzt? Es verbreitet sich schnell und wenn wir nichts tun, werden sich die Menschen bald schneller gegenseitig an die Gurgel gehen, als wir gucken können.". Er hörte den Dämon seufzen und das Bett leise knarzen, als der Rothaarige aufstand und sich hinter ihn stellte.
"Ich denke, es wäre eine gute Idee, dein Schwert zu suchen Azi, hast du eine Ahnung, wo der Bote es hin gebracht haben könnte?"
Der Blonde zuckte leicht die Schultern.
"Eine Idee habe ich, aber wozu soll das gut sein?"
"Na, denk doch mal an Agnes Worte. 'Schwarz und Weiß werden wieder kriechen und kämpfigen'. Ich bin hier nicht der Kämpfer von uns Beiden und ohne Schwert sieht es bei dir auch schlecht aus.".
Aziraphale nickte daraufhin leicht.
"Du könntest recht haben. Auch wenn ich nie darum gebeten habe diese Waffe zu bekommen."
"Denkst du, ich hätte keine anderen Wünsche gehabt, als eine Schlange zu werden? Außerdem sind wir ja beides recht schnell wieder los geworden."
Jetzt drehte sich der Engel doch um. Hinter Crowleys gelben Augen schien ein Feuer zu lodern und seine Stimme klang verbittert. Aziraphale ließ beruhigend eine Hand über seine Wange streichen.
"Der Allmächtige wird schon gewusst haben was er tat. Ich habe das was Du bist, nie als schlimm empfunden."
"Du durftest ja auch deine Heiligkeit behalten. Trotzdem waren wir immer nur Spielbälle in seinem... Unerfindlichen Plan... "
Er griff nach der Hand des Blonden und schien sich etwas hinein zu schmiegen. "Auch wenn wir vielleicht nicht frei entscheiden können und schon wieder dieses Affentheater mitmachen müssen... Wenn ich dich dafür haben darf, soll es mir egal sein".
Der Engel wurde rot im Gesicht und sah kurz zur Seite.
"Crowley... Du weißt warum ich mich solange dagegen gewehrt habe, oder?"
"Natürlich weiß ich das. Aber jetzt..." er trat noch ein Stück näher und klemmte den Engel so ein wenig zwischen sich und der Wand ein. "... Jetzt wehrst du dich nicht mehr."Der Kuss kam nicht überraschend und doch fühlte es sich für Aziraphale an, als würde er in kaltes Wasser geworfen werden. Schockierend und atemberaubend. Aber auch erfrischend und neu. Die Lippen des Dämons schmiegten sich perfekt an seine, als wären sie füreinander geschaffen. Und vielleicht waren sie das ja auch. Er umschloss Crowleys schmale Taille mit seinen Armen und zog ihn näher zu sich. Atmete seinen Duft tief ein. Schmeckte Kaffee und Pfefferminz. Als ihre Zungen aufeinander trafen, dachte er noch einmal kurz daran, wie wenig ihn Crowleys Schlangennatur störte, denn die Zunge des Dämons schien für normale Verhältnisse ungewöhnlich viel zu können. Außerdem spürte er etwas, dass sich anfühlte, als würde Strom durch seinen Körper hindurch laufen und sich in seiner Mitte sammeln. Natürlich wusste er, was mit ihm geschah. Man konnte nicht 6000 Jahre auf der Erde leben und nie mit Sexualität in Berührung kommen. Aber es hatte ihn bis jetzt nie interessiert. Er hatte Sex immer eher für einen göttlichen Witz gehalten, sah man sich einmal die Gesichter an, die Menschen dabei machten. Doch plötzlich war es gar nicht mehr lustig. Plötzlich war es ein warmer und verführerischer Gedanke. Vor allem, als Crowleys Lippen von seinem Mund zu seinem Hals wanderten und der Rothaarige leise brummte "Oh Satan, Engel, du riechst so verdammt gut.". Dann biss er ihn leicht und bevor der Blonde es verhindern konnte, stöhnte er leise auf. Gleich darauf schlug er sich eine Hand vor den Mund und schob Crowley ein Stück von sich. Der hob fragend eine Augenbraue.
"Was ist los? Schämst du dich etwa?"
"Ich... Crowley, ich weiß nicht ob ich das kann."
"Wieso? Weil du ein Engel bist, oder weil du noch nie Sex hattest?"
Der Dämon löste sich von ihm und setzte sich schief lächelnd auf die Bettkante. Aziraphale kratzte sich verlegen am Kopf.
"Vielleicht ein bisschen von Beidem. Woher weißt du das überhaupt?"
Jetzt lachte der Rothaarige laut auf.
"Oh bitte. Du liebst die Menschen zwar, aber so sehr dann doch wieder nicht. Und da ich das einzige andere übernatürliche Wesen auf dieser Welt bin und du es mit mir auch noch nicht getan hast... Wie sollte es anders sein. Und jetzt komm her. Ich fress dich schon nicht auf.". Er streckte eine Hand aus und der Engel ergriff sie vorsichtig. Er stellte sich zwischen Crowleys Beine und sah auf den Rothaarigen herunter. Als dessen Hände sanft seine Brust bis zu den Hüften hinunter strichen, bekam er eine Gänsehaut.
"Würdest du dieses Ding für mich ausziehen?", fragte der Dämon und deutete auf Aziraphales leicht verschlissene Weste. Der Engel nickte stumm und zog das Kleidungsstück aus, die Fliege legte er sorgsam daneben. Dann setzte er sich neben Crowley und drehte sich zu ihm. Er überließ dem Dämon gerne die Führung, er vertraute ihm, so wie er es letztendlich immer getan hatte.
Crowley lächelte ihn an, dann griff er vorsichtig nach den Knöpfen an dem Hemd des Anderen. Während er sie aufknöpfte, wurde sein Lächeln breiter.
"Was ist?" fragte der Blonde.
"Ich frage mich schon so lange, was dieses viel zu eng geköpfte Hemd wohl versteckt. Warum du das unbequeme Ding freiwillig trägst, wird mir immer ein Rätsel bleiben."
"Du hättest ja bei unserem Körpertausch nachsehen können, wenn Du so neugierig warst."
Das kam überraschend. Der Dämon sah den Blonden erstaunt an und lachte dann laut auf.
"Ich bin ein anständiger Dämon, sowas tue ich nur, wenn ich gebeten werde." Dann beugte er sich vor und ließ seine Zunge über Aziraphales Hals bis zu seinem Ohr gleiten. "Also, los... Bitte mich, Engel."
Die Atmung des Engels beschleunigte sich und das einer von Crowleys Fingern sich zwischen das fast offene Hemd schob, war ebenfalls keine Hilfe. Er legte den Kopf in den Nacken und genoss noch ein paar Sekunden die warmen Lippen des Dämons, bevor er es leise hervor brachte.
"Bitte Crowley... Bitte."Der Rothaarige seufzte leise an seinem Hals. So lange hatte er darauf gewartet. Er schob nun beide Hände zwischen das offene Hemd des Blonden und ließ es über dessen Schultern gleiten. Sein Oberkörper war stämmig, die Brust zierten lockige, blonde Haare. Langsam strich er über die feste, warme Haut, bis hinunter zu der hellen Hose. Er öffnete Knopf und Reißverschluss und schob, mit etwas Hilfe des Engels, auch die Hose nach unten. Weitere goldene Haare auf kräftigen Beinen. Der Körper des Engels passte zu seinem Wesen. Er strahlte Kraft, Güte und eine gewisse Gemütlichkeit aus und Crowley fand es wunderbar. Er besah sich Aziraphales Körper eine Weile, ließ seine Hände darüber streichen, genoss die Wärme und die leisen Geräusche, die den Mund des anderen verließen. Als er ihn erneut küsste, spürte er plötzlich die Hände des Engels auf seinem Rücken und am Rand seines Shirts.
Der Blonde ließ sie unter den Stoff gleiten, wurde langsam mutiger und erkundete seinerseits die Haut des Rothaarigen, bis er ihm schließlich das dunkle Kleidungsstück über den Kopf zog. Sie lösten den Kuss und Aziraphale ließ seinen Blick über Crowleys Oberkörper wandern. Seine Haut war etwas dunkler als die des Engels, und er war wesentlich schlanker. Auch hatte er weniger Haare, dafür zierten einige Sommersprossen die schmalen Schultern. Zögerlich legte er seine Hand auf die kunstvolle Gürtelschnalle.
"Würdest du...?"
"Natürlich, mein Engel." Der Dämon stand auf und stellte sich vor den Blonden, machte aber sonst keine Anstalten, sich weiter auszuziehen. Aziraphale sah ihn fragend an und Crowleys gelbe Augen funkelten belustigt.
"Das musst du schon selber machen. Nicht das es hinterher heißt, ich hätte einen Engel einfach rücksichtslos verführt." Er legte die schlanken Hände auf die Schultern des Engels und streckte sein Becken etwas nach vorne. Der Blonde schluckte hart, griff dann aber nach der Hose und öffnete sie.
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In der Not frisst der Teufel die Liebe
Fanfiction7 Jahre nach der Apokalypse und kurz bevor eine rechte Langeweile eintrat, geriet diese Welt erneut in Gefahr. #IneffableHusbands SlashP18