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⛩️„Und siehe da, mein Bruderherz ist wirklich wieder da. Schön dich wieder zu sehen."⛩️

„Jimin, hey. Wach auf.", riss eine tiefe Männerstimme Jimin aus dem Schlaf, weswegen er schlaftrunken nur brummte, um seine Ruhe zu bekommen.

„Yah! Wach auf!", meckerte dann die Stimme, weswegen Jimin erneut unverständliches brummte. Er wollte doch nur schlafen, wieso ließ man ihn denn nicht?
Dann klingelte eine Glocke einer Kuh, weswegen Jimin dann doch nicht mehr schlafen konnte und letztendlich öffnete er seine Augen und sah einen älteren Mann des Dorfes vor ihm stehen, welcher Jimin mit großen Augen anschaute. Sein Gesicht zierte unzählige Falten und sein Haar war bereits von grauen Strähnen fast vollständig übernommen.

„Was machst du hier, Jimin? Solltest du nicht im Bett liegen und dort schlafen?", fragte der Mann besorgt und hielt dem Jüngeren eine Hand hin, welcher sie dankend annahm und auf die Beine gezogen wurde.

„Ich wollte frische Luft schnappen... Ich muss wohl eingeschlafen sein.", erklärte Jimin und gleich darauf gähnte er einmal herzhaft.

„Ich habe eine Frage...", begann dann Jimin ein neues Thema, weswegen der ältere Mann Jimin auffordernd, dass er die Frage stellen sollte, anschaute.

„Kann ich heute mit in die Stadt?", stellte Jimin dann seine Frage. Erst antwortete der Mann nicht, war ganz überrascht von der Frage. Das hatte Jimin nie zuvor gefragt, interessierte sich nicht mal dafür.

„Jimin, wieso möchtest du plötzlich in die Stadt? Wenn du etwas brauchst, kann ich es dir mitbringen.", fragte der Mann dann, weswegen Jimin sofort seinen Kopf schüttelte.

„Das was ich brauche, kann man nicht kaufen. Ich möchte wirklich mit. Ich möchte auch nicht immer im Dorf bleiben, ich möchte auch andere Welten sehen.", sprach Jimin schnell, der Mann hatte Probleme, dem hinterher zu kommen.

„Aber Jimin, was brauchst du denn?", fragte der Mann neugierig.

„Eine Person!" Und bevor er weiter reden konnte, kam der Mann ihm zuvor.

„Wenn du heiraten willst, dann sag das doch."

„Nein, ich will nicht heiraten! Ich will einen Freund... der in meinem Alter ist und auch versteht, wie ich mich so oft fühle. Das ist, was ich brauch. Ich bin hier von Leuten umgeben, die mich nicht verstehen können, weil sie entweder Generationen älter sind als ich oder Generationen jünger sind als ich. Ich möchte wirklich wirklich verstanden werden und nicht gesagt bekommen, dass solche Lebensphasen vorbeigehen, ehe du dich versiehst und die Kleinen verstehen noch nicht einmal, wovon ich rede. Ich möchte doch nur, dass mich jemand versteht. Also bitte nehme mich mit in die Stadt!", flehte Jimin fast schon verzweifelt und sah den älteren Mann bittend an.

„Okay, Jimin. Ich kann's dir sowieso nicht verbieten, du bist alt genug.", sagte der alte Mann, weswegen Jimin ihm sofort um den Hals fiel und sich immer wieder bedankte. Sowieso wäre Jimin in die Stadt gekommen, ob es die anderen Dorfbewohner wollen würden oder nicht, das wäre ihm so was von egal gewesen – denn eins stand fest; egal wie, er würde den Mann schon finden.

Jimins Ehrgeiz würde nicht mal nach seinem Tod verschwinden und er würde erst aufhören zu suchen, wenn er entweder den Mann oder seine Leiche fand. Es war für ihn wichtig, sein schlechtes Gewissen wieder reinzuwaschen und dem Mann eine Unterkunft anzubieten, denn wie es schien, hatte er keine und das ließ Jimin nur noch mehr schlechter fühlen. Wenn es sein musste, würde er die Vorratskammer umbauen, damit der Mann dort schlafen konnte, ohne dass jemand es im Haus bemerken würde.

Jimin wusste, der Mann war trotzdem ein Mörder, aber Jimin musste einsehen, er hatte das nicht getan, um jemanden schlechtes zu tun, sondern zwei alten Menschen zu helfen, welche leider trotzdem sterben mussten. Für Jimin war ein Mörder ein Mörder, es würde für ihn kein Unterschied machen, zumindest war das früher so, bevor er den Mann gehen ließ. Er dachte, Mörder würden nur töten, um Befriedigung zu spüren, aber anscheinend auch um anderen zu helfen. Selbst Leute, die auf Befehl des Königs Verbrecher das Leben nahmen, waren für Jimin Mörder und das würden sie ihr Leben lang bleiben – sie würden bei den ersten paar Mitleid haben und würden sie trotzdem umbringen müssen und bei den darauffolgenden würden sie kein Mitleid mehr verspüren und könnten ohne mit der Wimper zuzucken, auch Unschuldige umbringen. Und die einzigen Mörder, die bejubelt wurden, waren Leute, die andere Leute retteten und dabei jemand weiteres umbrachten – das würde Jimin nie verstehen können, für ihn waren alles solcher Menschen Mörder.

Doch muss wohl dieser einer Mann eine Ausnahme sein, denn diesen empfand Jimin nicht als kaltblütigen Mörder, irgendwas war da anders. Dieser Mann wirkte nicht wie eine Person, die das tun konnte. Er konnte bluffen, ja sehr gut anscheinend, aber jemand umbringen, das sah ganz und gar nicht gut aus.

Seine Hände, die so weiß wie Schnee aussahen, schauten viel zu unbenutzt aus. Sie sahen nicht so aus, wie die Hand eines Mannes aus und schon gar nicht die Hand eines Mörders, eher einer Frau, denn so sahen alle Frauenhände aus – rein, unbenutzt und manchmal gar weiß wie Schnee. Aber es gab ausnahmen, dass selbst Männer solche Hände pflegten und das war die Königsfamilie, egal welche Generation, alle hatten solch wunderschöne reinen Hände und keine Person würde ein Vorfahre finden können, die keine solch reine und unbenutzte Hände hatten – das war so gut wie unmöglich wie die Sonne besteigen zu können. Und selbst Edelmänner mussten so einiges mit Händen anfassen, weil sie nicht immer jemand fanden, der das für sie tun würde – viele kündigten, wenn es zu viel würde und erzählten dann, wie schlimm es doch wäre.

Doch dieser Mann, der doch tatsächlich bei Jimin für kurze Zeit hauste, hatte ganz weichaussehende Hände. Jimin war sich sicher, würde dieser Mann die Hände in den Schnee legen, würde man nicht mehr sehen, wo denn die Hand war. Wie nur, wie konnten die Hände eines einfachen Mannes, welcher auch noch nicht einmal ein Zuhause hatte, solch Hände haben? Sein Freund, Seokjin, würde sicherlich nicht alles für ihn tun, er war ja kein Hund, der auf Befehle, wie die Wachen des Königs, hörte.

Seokjin müsste genügend Verstand haben, um zu wissen, dass man auch seine eigenen Bedürfnisse pflegen musste. Und er müsste wissen, dass sein Freund, dieser namenloser Mann, wohl ein Mörder war. Doch wieso folgte er ihm trotzdem? Das würde Jimin wohl niemals wissen können.

Jimin fasste zusammen; er wusste rein gar nichts über diesen Mann und Seokjin, nur dass beide befreundet waren und der namenlose Mann wohl irgendwie auf der Flucht sein muss. Der namenlose Mann musste wohl etwas angerichtet haben, dass er gesucht wurde, denn normale Verbrecher wurden nicht gesucht.

Nur Mörder und Verbrecher, die aus dem Kerker entflohen waren und zur Hinrichtung geplant waren, wurden gesucht, dem war sich Jimin sicher. Der Mann muss etwas schreckliches getan haben und trotzdem wollte Jimin ihm wieder eine Unterkunft anbieten, das war so das dümmste, was Jimin je tun würde. Denn Jimin hatte mal gehört, wer solchen Menschen half, der wurde hart bestraft, oft mit dem Tod oder ein Leben im Kerker. Würde Jimin erwischt werden, könnte man ihm nicht mehr helfen, damit machte er sich selbst zu einem Verbrecher.

тнє ѕтσяу σf ραяк ʝιмιи ~MYG×PJMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt