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⛩️„Ein guter Freund kann wirklich gut kochen und das obwohl er keine Frau ist. Das ist bemerkenswert."⛩️

Seokjin hatte angefangen, Essen zu kochen – für die drei natürlich. Er hatte bemerkt, dass der „Kleine", wie der andere ihn immer betitelte, bereits schlafen gegangen war, ohne etwas zu essen. Und nachdem das Gespräch zwischen ihm und seinem guten Freund beendet war, hatte er selbst sich schlafen gelegt. Wie sie, ohne etwas zu essen, schlafen konnten, war fraglich für Seokjin – denn er würde es nicht können. (Daher hatte er manchmal die Befürchtung, er würde bei Hungernöten nicht mal eine Woche auskommen und er würde bereits unter der Erde liegen.)

Lächelnd kochte er noch etwas, ehe er den Tisch deckte und dann das Essen servierte, ehe er los lief, um die anderen zwei Männer zu wecken. Zuerst weckte er seinen Freund, welcher grummelnd sich auf die andere Seite legte und dann einfach weiter pennte. Daher trat Seokjin ihm einfach in den Rücken und machte sich dann zu dem mehr oder weniger Gastgeber auf dem Weg.
Dieser, also Jimin, hatte sich unter die Decke versteckt und schlief doch tatsächlich mit der Decke über dem Kopf. In Gedanken machte Seokjin aww, während er zu ihm lief und langsam und behutsam ihm die Decke wegnahm.

„Hey, wach auf. Ich hab Essen gemacht.", weckte Seokjin den anderen, welcher daraufhin nur kurz nickte und nuschelte, dass er gleich kommen würde. Glücklich grinsend schaute Seokjin noch mal nach seinem Freund, welcher doch tatsächlich bereits am Tisch auf Seokjin wartete.

„Hättest du mich so grob aufwecken müssen?", meckerte dieser herum und sah Seokjin grimmig an.

„Ja, sonst stehst du ja nicht auf.", seufzte Seokjin und setzte sich an den Tisch.

„Der Kleine kommt gleich auch noch.", fügte er noch hinzu. Darauf nickte der andere nur und legte sich dann einfach auf den Rücken.

„Wehe du pennst wieder ein! Dann bleibt es nicht nur bei einem Tritt in den Rücken!", mahnte Seokjin.

„Ja ja. Ich penn' schon nicht ein.", sagte der andere und drehte dann seinen Kopf zur Seite, sodass er nackige Füße zu Gesicht bekam, welche langsam auf den Tisch zuliefen. Darauf setzte er sich schnell auf und gleich darauf setzte sich der Kleine auch an den Tisch.

„Ich habe gekocht, ich hoffe das stört dich nicht.", lächelte Seokjin, woraufhin Jimin den Kopf schüttelte. Jimin sah stumm auf das Essen, trauen sich zu bewegen oder etwas zu sagen, tat er nicht. Der Mann, der ihm gegenüber saß, war immerhin der Mörder seiner Zieheltern und hatte ihm ja auch gedroht. Der andere Mann, der rechts neben Jimin saß, könnte sonst etwas tun – wer weiß schon, zu was er fähig war.

Für einige Sekunden war es total still zwischen den drei Männern, weswegen man sogar die Blätter an den Bäumen aneinander reiben hören konnte. Dann klatschte auf einmal der Mann, der rechts von Jimin saß, in die Hände, weswegen Jimin zusammen zuckte und der Mann, der ihm gegenüber saß genervt die Augen verdrehte.

„Also, lasst uns anfangen zu essen!", sagte der Mann fröhlich und fing gleich darauf an, zu essen. Dann fing auch der andere Mann an zu essen. Nur Jimin sah stumm auf das Besteck. Normalerweise lag dort entweder eine Gabel oder ein Löffel. Mit Stäbchen kam Jimin nicht klar, als er es mal probiert hatte, konnte er sie nicht mal richtig halten, weswegen seine Zieheltern ihm dann Löffel oder Gabeln hinlegten. Und würde Jimin ein Messer in die Hand nehmen, um zum Beispiel etwas zu schneiden, dann schnitt er sich eher den Finger ab, als alles andere.

Etwas bedrückt ließ Jimin seinen Blick auf sein Schoß wandern. Er wusste ja, dass er behindert war, aber solche Dinge rieben es ihm noch mal unter die Nase.

„Was ist los? Warum isst du nicht?", fragte der Mann, der neben Jimin saß. Jimin hatte nicht bemerkt, dass die anderen zwei ihn anschauten, weswegen es ihm total unangenehm wurde.

„Ich... Ich kann nicht mit Stäbchen essen...", nuschelte Jimin und senkte noch weiter seinen Kopf, wobei, ob das möglich war, war eher fraglich.

„Oh... Das tut mir leid. Warte kurz!", sagte dieser und sprang fast schon auf, um anderes Besteck zu holen. Währenddessen musterte der andere fremde Mann Jimin neugierig.

„Hier.", sagte Seokjin und drückte ihm Löffel und Gabel in die Hand, ehe er sich wieder setzte.

„Danke.", murmelte Jimin und begann dann selbst zu essen, als auch Seokjin anfing zu essen. Dennoch hatte der Mann, der Jimin gegenüber saß, noch nicht wieder angefangen zu essen. Für ihn wirkte Jimin total eingeschüchtert und auch bedrückt – sehr wahrscheinlich, dass er wegen ihm eingeschüchtert und bedrückt wegen seiner Behinderungwar.

„Kleiner.", durchbrach er dann die Stille, in der Mann nur das Schmatzen Seokjin und das Besteck auf den Teller treffen hören. Langsam sah Jimin auf und sah vorsichtig in das Gesicht von dem fremden Mann. Nun konnte er auch die andere Gesichtshälfte sehen und das nicht von einem Abbild. Trotzdem war dort ein Unterschied zu sehen. Auf dem Abbild hatte er keine Wunde am Auge, doch jetzt hatte er dort eine. Beide Gesichtshälften sahen exakt gleich aus, ganz symmetrisch – bis auf die Wunde. Doch die Wunde verschwand ab der Augenbraue unter den Haaren, weswegen Jimin nicht wissen konnte, bis wohin sie ging. Der Mann musste wohl Glück gehabt haben, als er sie verpasst bekommen hatte, denn das Augen war in keinster Weise beschädigt worden.

„Wie heißt du?", fragte der Mann und sah Jimin forschend an, wollte wissen, was hinter diesem Mann, welcher eher wie ein Junge wirkte, steckte.

„Jimin.", antwortete Jimin sofort und dennoch leise. Der fremde Mann wiederholte den Namen leise für sich. Dennoch hatte Jimin es gehört, weswegen er nur kurz nickte und wieder seinen Blick auf das Essen senkte.

„Du hast einen tollen Namen, Jimin! Ich heiße Seokjin.", lächelte der Mann neben Jimin, weswegen er seinen Blick wieder hob und zu Seokjin sah. Das Lächeln des Älteren war so ansteckend, dass Jimin selbst leicht lächeln musste.

„Wer gab dir diesen Namen?", fragte der Mann, von dem Jimin immer noch keinen Namen kannte. Dann senkte Jimin sein Blick erneut, schien so, als könnte er sich nicht entscheiden, wohin er denn schauen sollte.

„Meine Zieheltern.", antwortete Jimin. Er erinnerte sich, dass sie eine Woche gebraucht hatte, um den perfekten Namen zu finden. Klar, sie hatten oft an Namen gedacht, wenn sie mal ein Kind bekommen würden, aber sie wollten sich erst für einen Namen entscheiden, wenn sie das Gesicht des Kindes sehen würden, dann würde schon der perfekte Name im Kopf schweben – so hatten sie es immer Jimin erzählt, wenn er fragte, wie sie auf den Namen kamen. Jimin selbst gefiel sein Namen, er war glücklich darüber, dass er solch einen Namen trug – er wäre natürlich auch bei jedem anderen Namen glücklich gewesen, denn für ihn zählte es nur, einen Namen zu tragen.

„Oh, heißt das, du hattest vorher keinen Namen?", fragte Seokjin bedauernswert. Als Antwort erhielt Seokjin ein Nicken des Jüngeren.

„Oh nein, wie traurig!" Seokjin wollte Jimin fast schon umarmen, jedoch sagte dann der namenlose Mann etwas, weshalb sich Seokjin zurückhielt.

„Wieso Jimin? Wieso nannten sie dich Jimin?", fragte er, weshalb Jimin still überlegte, wie er die Frage beantworten sollte.

„Esvwar der erste Name, den ihnen eingefallen ist. Sie haben nicht den perfekten Namen gesucht, sondern den perfekten Namen für mich gesucht, der auch zu mir passt und mich auch beschreibt. So haben sie es mir immer gesagt.", erklärte Jimin schnell – hatte in Seokjins Anwesenheit noch nie so viel von sich gegeben. Verstehend nickte der namenlose Mann, während Seokjin begeistert von dieser Idee schwärmte.

Dann hatten sie langsam wieder angefangen zu essen. Es war etwas anderes, als dass was Jimin sonst zu essen bekam – es schmeckte ganz anders. Sonst hatte Jimin nur Reis, Tomaten im Sommer und Fleisch gegessen, manchmal gab es auch nur Reis, weil das Fleisch von den Kühen oft nur verkauft werden musste, damit sich das Dorf über Wasser halten konnte. Das Dorf war eigentlich ziemlich arm, sie aßen nur das nötigste, damit der Rest verkauft werden konnte, weswegen so gut wie jeder Einwohner des Dorfes ziemlich dünn war. Sie hatten nicht viel Fett an ihrem Körper, aber sahen nicht mager oder so aus. Darauf achteten immer die Ältesten und das war schön. Es war bemerkenswert, dass die Ältesten immer entschieden, ob man lieber etwas verkaufen oder selbst essen sollten – sie hatten oft geholfen und das bewunderte Jimin, so wollte er auch werden.

тнє ѕтσяу σf ραяк ʝιмιи ~MYG×PJMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt