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⛩️„Manchmal wünsche ich mir, wie ein normaler Mensch arbeiten zu können."⛩️

Jimin schlürfte regelrecht zu seinem Haus, hob die Beine nicht für einen Millimeter an. Er war mehr als müde und erschöpft, er hatte seit um sieben auf dem Feld gearbeitet, damit er dabei auch etwas bekam, denn dieser unbekannte Mann wollte ja auch versorgt werden.

Mit einem Stoffbeutel in der Hand, in dem eine Menge Äpfel verstaut worden waren, hinkte Jimin zur Tür und schob sie zur Seite. Dann trat er ein, ehe er die Tür wieder zuschob und den Stoffbeutel wahllos auf dem Boden fallen ließ. Jimin nahm den Reishut von seinem Kopf und legte sich einfach auf den Boden, dieser würde ihm genügend Kälte und Erfrischung spenden. Den Reishut legte er einfach über sein Gesicht und schloss die Augen, wollte für einen Moment seine Ruhe und Entspannung. Sein Körper entspannte sich also und er döste langsam aber auch ein.

Jimin wusste nicht, dass es so anstrengend war, zu arbeiten. Aber woher sollte er das auch wissen? Er konnte keine Feinarbeit hinlegen, wie jeder andere Mensch – wenn er ein geraden Strich zeichnen sollte, dann wurde dieser krumm und schief. Deshalb hatte er sich immer um die Kinder im Dorf gekümmert, denn da brauchte man keine Feinmotorik, nur Feingefühl für Menschlichkeit. Außerdem konnte er gut mit Kindern, manchmal wirkten die Kinder im Dorf wie die Sonne selbst.

Gerne wünschte sich Jimin Kinder, aber er wusste, er würde nie welche bekommen. Niemand würde ihn auch nur anschauen wollen, so war das oft gewesen. Und wenn man ihn schon gar nicht anschauen wollte, dann wollte man ihn bestimmt nicht heiraten und Kinder zeugen. Aber das war okay – das war okay für Jimin. Er musste damit leben und er wusste, würde er sich damit nicht zufrieden geben, ein Krüppel zu sein, dann würde er niemals in Ruhe und Frieden leben können. Das hatten ihm seine Zieheltern oft gesagt. Jimin konnte auch ohne Frau und Kinder leben, denn er war froh, das zu haben, was er hatte. Seine Familie, die zu dem ganzen Dorf heranwuchs.

„Ey, es klopft an der Tür.", holte ein Flüstern Jimin aus dem Halbschlaf, weswegen Jimin sich einfach zur Seite drehte.

„Geh selbst dran.", murmelte Jimin nur und wollte schon wieder einschlafen. Die Erschöpfung war nicht von ihm gewichen.

„Yah! Ich kann nicht an die Tür. Geh ran.", meinte der namenlose Typ und schüttelte Jimins Schulter kräftig, weswegen dieser letztendlich aufgab und auch aufstand, um dann zur Tür zu laufen. Diese öffnete er etwas und sah verwirrt in ein fremdes Gesicht. Es war ein Mann, größer als Jimin und dennoch sah er freundlich aus.

„Kann ich rein?", fragte dieser Mann und lächelte.

„Wer sind Sie?", fragte Jimin immer noch total verwirrt. Seit wann klopfte man an fremden Häusern und wollte einfach rein? Vielleicht schlief Jimin ja noch und träumte solch verrückten Dingen? Daher kniff Jimin sich abwesend am Oberschenkel – hatte keine bessere Stelle auf die Schnelle gefunden. Doch er war wach. Okay, seit wann klopfte ein fremder Mann an einem ihm nicht bekannten Haus?

„Oh entschuldige. Ich bin ein guter Freund deines neuen Mitbewohners.", antwortete der Mann und lächelte weiterhin. Erst wollte Jimin verwirrt fragen, neuen Mitbewohner? Aber dann war ihm die Sache wieder eingefallen – die Sache mit dem Typ, der ihn bedroht hatte umzubringen, wenn er ihn hier nicht unterkommen lassen würde.

Daher trat Jimin einfach zur Seite, bevor der Typ noch sagen konnte, dass er den anderen Typ ohne Namen reinlassen sollte. Leise bedankte sich der Typ und betrat das Haus, die Schuhe an, wahrscheinlich damit niemand bemerkt, dass hier Fremde waren. Als Antwort erhielt er nur ein Nicken von Jimin, welcher kurz darauf im „Garten" verschwand, um sich dann weiter an die Arbeit zu machen.

Denn hinter dem Haus hatten sich seine Zieheltern ein kleinen Gemüsegarten errichtet und diesen wollte Jimin nicht ungepflegt lassen. Also hatte Jimin schnell angefangen, das Unkraut einfach raus zu rupfen und hinter sich zuwerfen. Normalerweise hatte er, beziehungsweise seine Zieheltern, dann einen Eimer neben sich, doch gerade hatte er absolut keine Lust, einen Eimer zu holen. Klar, das war totale Verschwendung, denn die Kühe der Nachbarn aßen das Unkraut – aber in diesem Moment machte sich Jimin kein Kopf darum. Er würde später das Unkraut einsammeln und den Nachbarn reichen.

Sein Plan war es nur, den beiden Männern aus dem Weg zu gehen, wollte nicht mit den beiden in einem Raum sein, nicht mal gemeinsam in einem Haus sein. Außerdem wusste Jimin, dass der Gemüsegarten seiner Ziehmutter sehr am Herzen lag und Jimin wollte den Minigarten unbedingt für sich behalten.
Ihm waren immerhin seine Zieheltern auch wichtig gewesen. Für Jimin wäre es eine Respektlosigkeit, wenn er sich nicht darum kümmern würde und er aber immer sagte, er liebe seine Zieheltern.

Schließlich hatte Jimin das ganze Unkraut entfernt, weswegen er jeweils zwei Eimer holte, einen für die Tomaten, die mittlerweile reif waren, und dann noch einen für das Unkraut. Zuerst sammelte er das Unkraut ein und dann pflückte er die Tomaten. Mit den zwei Eimern in den Händen ging er wieder in das Haus, stellte erst mal die Tomaten an die Seite. Jimin beachtete die zwei Männer weiter nicht und ging ohne ein Wort zu sagen, das Unkraut zu den Nachbarn bringen. Jimin hatte gleich darauf den Eimer wieder bekommen, weswegen er den direkt zum Wasser holen benutzte. Denn immerhin brauchten die Pflanzen noch Wasser.

Und obwohl die Sonne bereits nicht so arg schien, wie zur Mittagsstunde, war es dennoch unangenehm warm. Manchmal hatte Jimin schon Angst, der Eimer würde aus seiner Hand rutschen und das Wasser würde sich auf dem Boden verteilen. Doch Jimin hatte es geschafft, dass das nicht passierte. Er hatte lediglich nur etwas Wasser verschüttet, als er das Wasser in eine alte Gießkanne umfüllte, aber das war nicht tragisch.

Am Ende des Tages hatte Jimin nicht mehr viel getan, er hatte nur noch die Tomaten in die Küche getragen und war dann fast schon wortwörtlich ins Bett gefallen.

тнє ѕтσяу σf ραяк ʝιмιи ~MYG×PJMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt