Zweiter und Dritter Brief

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POV JADE

Nach der Klavierstunde

Ich konnte es gar nicht erwarten, dass endlich die Klavierstunde vorbei ist. Zwei Stunden nur Klavier spielen ist echt anstrengend. Kaum ist meine Klavierlehrerin weg, renne ich nach oben in mein Zimmer und hole den zweiten Brief von Perrie aus meinem Schreibtisch. Ich öffne den Zettel und fange an zu lesen..

Liebe Jade,
ich bin es wieder. Da du mir zu meinem ersten Brief nicht zurückgeschrieben hast, weiß ich noch nichtmal, ob du den Brief überhaupt gekriegt hast oder ob du ihn ohne ihn überhaupt zu lesen einfach weggeschmissen hast. Aber ich schreibe dir trotzdem, weil ich einfach jemanden von meinen Problemen erzählen muss. Ich gehe langsam daran kaputt. Ich kann nicht mehr. Ich wurde kurz nach meinem ersten Brief von einem Jungen aus meiner Schule geoutet. Er hat es kurz nach Schulbeginn rausgefunden und hat es einfach so in der ganzen Schule rumerzählt. Ich war noch nicht bereit dafür. Seitdem bin ich ganz alleine. Meine Mitschüler ignorieren oder beschimpfen mich und ich verstecke mich jeden Tag in der Pause auf der Toilette. Es gibt drei Jungs, die besonders schlimm sind. Keiner akzeptiert mich, so wie ich bin. Ich habe nur meine Eltern und Ally. Ally ist meine einzige Freundin, die aber nicht auf meine Schule geht und von der ganzen Sache auch nichts weiß. Sie weiß natürlich schon, dass ich auf Mädchen stehe und sie akzeptiert mich auch. Sie weiß nur nicht, was jeden Tag in der Schule passiert. Ich weiß nicht, ob ich ihr alles erzählen soll oder würde ich sie dadurch verlieren? Keine Ahnung.. Naja, danke, dass wer auch immer diesen Brief liest oder auch nicht mir zugehört hat.
Perrie

Ich kann nicht glauben, was ich da gerade gelesen habe. Perrie wurde die ganze Zeit, seit sie in Neuseeland war gemobbt? Warum hat sie nichts gesagt? Oh scheiße, sie hat es mir ja gesagt und das schon vor zwei Jahren. Warum habe ich diese verdammten Briefe nicht früher gelesen? Ich hätte ihr vielleicht helfen können. Jetzt hab ich schon den zweiten Brief gelesen, jetzt muss ich auch den dritten lesen. Ich hole den dritten Umschlag aus dem Schreibtisch, öffne ihn und fange wieder an zu lesen...

Liebe Jade,
ja ich bin es wiedermal. Langsam glaube ich, dass diese Briefe überhaupt nicht bei dir ankommen, aber das ist mir jetzt eigentlich scheiß egal. Es ist was schlimmes passiert und ich muss einfach darüber sprechen. Ich fühle mich einfach nur schwach und dreckig.
Du weißt ja (naja vielleicht ja auch nicht), dass drei Jungs mich besonders gemobbt und beschimpft haben und einer der Jungs Zayn Malik, er..er hat versucht mich gestern zu ver...vergewaltigen. Oh man, es ist endlich raus, ich kann sonst mit niemanden darüber reden. Er..er hat mich nach der Schule im Flur abgefangen und in ein Klassenzimmer gezogen. Er er hat mich gegen die Wand gedrückt, irgendein Zeugs geredet und dann hat er seine Lippen auf meine gepresst und..
Allein wenn ich daran denke wird mir übel und ich muss duschen gehen, um den Dreck abzuwaschen, wo er mich angefasst hat und wo er mich anfassen wollte. Ich weiß nicht was ich machen soll! Warum ich? Warum hassen mich alle? Warum tun sie mir das an? Ich bin doch normal oder?
P.

Ach du scheiße, was musste Perrie alles durchmachen? Sie war damit ganz alleine. Ich muss sofort mit ihr reden. Ich muss mich entschuldigen dafür, dass ich nicht für sie da war. Ich.. ich muss einfach mit ihr reden! Ich gucke auf die Uhr und bemerke, das es schon 20 Uhr ist. Soll ich trotzdem gehen? Ja, ich muss einfach. Ich ziehe mich schnell an und laufe nach unten zu meiner Mutter.

,,Mum, ich gehe noch schnell zu Perrie okay?"

,,Klar Schatz, es freut mich, dass ihr beide wieder Freundinnen seit."

,,Bye Mum, bis später."

Ich beeile mich und bin 5 Minuten später bei Perrie's Haus. Ich zögere nicht und klingel. Kurze Zeit später wird die Tür von Debbie, Perrie's Mutter geöffnet.

,,Oh Jade, was möchtest du denn hier?"

,,Hallo Miss Edwards, ich wollte kurz zu Perrie."

,,Ach Jade, nenn mich einfach Debbie und Perrie ist oben in ihrem Zimmer. Ich glaube sie duscht gerade, aber du kannst ja einfach in ihrem Zimmer warten. Einfach die Treppe nach oben und dann erste Tür rechts."

,,Danke Debbie."

Ich laufe nach oben und klopfe an der ersten rechten Tür. Es kommt keine Antwort, also mache ich langsam die Tür auf, bis sie ganz auf ist. Ich gehe langsam ins Zimmer, aber keiner ist da. Aus dem Badezimmer höre ich Wassergeräusche und laute Musik, also setze ich mich aufs Bett. Ich warte einige Minuten, bis die Wassergeräusche aufhören und plötzlich die Badezimmertür aufgeht und Perrie nur mit einem Handtuch bekleidet rauskommt. Zuerst sieht sie mich nicht und will schon ihr Handtuch fallen lassen, als sie mich sieht und zurück springt.

,,JADE! Was machst du hier!? Du hast mich zu Tode erschreckt!"

,,Tut mir Leid, deine Mutter meinte, dass ich hier auf dich warten soll, weil du duscht."

,,Aha, was möchtest du denn jetzt noch so spät von mir?"

,,Ich wollte mit dir reden."

,,Und das so dringend?"

,,Ja."

,,Okay, ich zieh mich schnell an. Kannst du dich umdrehen?"

Ich drehe mich um und bemerke gerade noch so, wie Perrie leicht rot wird. Ich höre wie ihr Handtuch auf den Boden fällt und ich kann meine Gedanken nicht mehr beherrschen. Perrie ist gerade komplett nackt und ich müsste mich nur umdrehen, um sie zu sehen. Oh man, meine Gefühle sind stärker und unangemessener als früher. Früher hatte ich nicht so welche naja perversen Gedanken.

,,Kannst dich wieder umdrehen."

Ich erwache aus meinen Gedanken und drehe mich zu Perrie, die immernoch ein wenig rötlich im Gesicht ist und jetzt eine Jogginhose und einen weiten grauen Pullover anhat. Perrie setzt sich neben mich aufs Bett.

,,Na dann erzähl mal, was wolltest du denn jetzt so dringend mir sagen?"

,,Ich..ich hab deine Briefe gelesen.."

The past comes back to usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt