An einem Winterabend morgens früh
Vollführte er eine sagenhafte Kür
Auf dem Eis der breiten Gräfte
Mit Sprüngen und aus alten Kräften
Der Mann war junggeblieben, fit
Weiße Haare, aber er hielt Schritt
Zuhause wär er so allein
Dies ist die Freude am Lebendigsein!Die Kufen malten ins silbern Parkett
Eine Vorahnung die sich tiefer grub
Und die Jongen staunten nicht schlecht
Über den Mann der Pirouetten schlug
Die Meisje jubelten und klatschten
Doch dann war plötzlich allen klar
So krachend brach das frostig Eis
Der Manne am Erfrieren war!Die Leute rannten groß und klein
Jeder wollte da behilflich sein
Die Meisje holten Laken und Stoffe
Und die Jongen packten sich einander
Fest im Griff zur langen Kette
Und grabschten nach dem Alten
Doch der war nicht zu befreien
Man hörte ihn noch schreien!Ein Wunder kam und kam wohl nicht
Der Tod trat freudig auf die Schwelle
Zwischen Elend, Not und Zuversicht
Starb das Hoffen zwar erst hinterher
Aber der Mann an Ort und Stelle
"Lebt und liebt und tanzt für mich!"
War das letzte, was er sprach
Nachdem um zwölf das Eis einbrach
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Gedichte
PoetrySelbstgeschriebene Gedichte über Freiheit und Verzweiflung über Liebe und Trennung über das Glück man selbst zu sein