#6

15 1 0
                                    


,,Erzählst du mir jetzt mal was du in meinem Apartment zu suchen hast?" ,,Wie ich dir bereits gesagt habe Liebes, wollte ich gucken wie es dir geht." Das kleine Grinsen konnte ich auch in der Dunkelheit des Zimmers nicht übersehen. Um ehrlich zu sein schmeißt mich sein verschmitztes Lächeln aus der Bahn, aber so schnell wie ich aus der Bahn geraten bin so schnell schaffe ich es auch wieder mich zufangen. Mittlerweile sitzt Harry auf meinem Sessel und starrt auf meinen Arm:,, Bei dem wilden Gerangel hat sich anscheinend eine Naht gelöst." Sagt er mit einer ruhigen Stimme und erst verstehe ich gar nicht was er meinte, bis ich runter auf meinen Arm gucke und sehe, dass ein bisschen Blut auf der Bandage zu sehen ist:,, Du musstest mich ja aufschlitzen also habe ihr dir das Ganze hier zu verdanken." Erwidere ich in einem ironischen Ton:,, Es wäre nett wenn du jetzt wieder gehst und ich mir etwas vernünftiges anziehen könnte" ,, Ich bitte dich als ob ich dir etwas weggucken würde. Haben dir die Leute deine Geschichte abgekauft oder muss ich etwas in Ordnung bringen, weil du es verbockt hast?" ,,Um direkt mal eine Sache klar zu stellen ich verbocke einen Job nicht und ja ich habe alles hinbekommen. Willst du noch etwas wissen oder gehst du endlich?" sagte ich in einem verärgerten Ton:,, Uhh jemand ist bossy.... ich mag es." Harry lacht leise. Danach stand er auf und kam in meine Richtung und blieb direkt vor mir stehen. Er war auf einmal so nah, dass ich seine Körperwärme spüren und seinen Herzschlag hören konnte.

,,Dann lass ich dich mal was anziehen und gehen. Es sei denn du möchtest, dass ich bleibe und deinen Arm wieder zu nähe." Flüstert er mir schon fast ins Ohr und ich stocke kurz:,, Nein danke das bekomme ich schon hin aber danke für das hinreißendes Angebot." Ich hoffe nur, dass er das leichte Zittern meiner Stimme nicht gehört hat. Harry schaut mich wieder an und lächelt, sagt aber nichts mehr. Er dreht sich um und läuft in Richtung Wohnungstür. Aus einer Reaktion heraus umfasse ich Wurfmesser und hebe es. In einem Wimpernschlag werfe ich das Messer, während Harry gerade die Tür öffnen will und das Messer trifft die Wand nur einige Zentimeter neben seinem Kopf. Harry stockt sofort und dreht sich halb zu mir und lacht leise:,, Guter Wurf Liebes." Doch sofort danach dreht er sich wieder um und verlässt meine Wohnung.

Kaum als die Tür zugefallen ist atme ich laut aus merke erst da was gerade eigentlich passiert ist:,, Fuck!" schrei ich heraus und schmeiße meine Arme in die Luft. Ich stampfe ins Badezimmer und hole einen Verbandskasten aus dem Schrank:,, Jetzt darf ich mir auch noch die Schnitte selber wieder zusammenflicken...so ein Dreck...nur weil Mister Boss meint einfach so in meine Wohnung spazieren zu müssen." Ich greife genervt nach einer Nadel, welche mit Hilfe eines Feuerzeuges säubere und dann einen Faden durchfädle, um meinen unteren Schnitt wieder zu zunähen.

Der Tag heute hat mir gereicht und ich bin froh mich endlich ins Bett legen zu können. Die Sterne vor meinen Fenstern funkeln. Die Straßen sind leise. Mein Bett ist warm. Aber dennoch bekomme ich kein Auge zu, weil mir hunderte Gedanken und Fragen durch den Kopf schwirren.

Warum hat mir Rafael nie von seinem Sohn erzählt? Wie geht es jetzt weiter? Soll ich bei der CIA noch arbeiten? Was will Harry von mir und warum habe ich das Gefühl, dass er mit mir spielt? Also wenn er auf ein Spiel aus ist sollte er wissen, dass ich nie verliere. 

Der nächste Morgen:

Ich werde vom Klingeln meines Telefons geweckt. Der Wecker neben meines Bettes zeigt 09:30 Uhr an und meine Verwirrung ist groß, da ich schon lange nicht mehr bis halb zehn geschlafen habe. Das Weiterklingeln drängt mich dazu meinen gefühlten Tonnen schweren Körper aus meinem Bett zu hieven und in meine Küche zu taumeln, wo ich mein Handy gestern liegen gelassen hatte. Als ich es in die Hand nahm erschien das Bild von meiner besten Freundin, Violette oder V, auf meinem Screen. Sie ist eine brünette Schönheit und so wie ich 25 Jahre alt. Wir kennen uns seit ca. 9 Jahren. Unsere Mütter kannten sich und nachdem meine Mutter starb, als ich 16 war, kamen wir uns näher und wurden Freundinnen. Sie weiß von der Urraca Gang und das ich mehr oder weniger darin verwickelt bin, dass hat sie allerdings noch nie interessiert. V arbeitet als relativ bekanntes Model, weshalb wir uns nur selten sehen.

,,Crystal. Hallo. Bist du dran?" ,,Ja, sorry ich bin dran was gibt es." ,,Du hörst dich verschlafen an. Crystal Black hast du Party gemacht!" Fragt sie mich verdutzt und ich muss schmunzeln:,, Hah! Du bist die Partymaus von uns beiden und nein ich war nicht feiern die Arbeit war einfach nur ein bisschen stressig. Naja egal, wie geht es dir?" ,,Ach du kennst mich doch Süße mir geht es immer gut. Ich bin momentan in Los Angeles und das Wetter ist göttlich. Wie schön es wäre wenn du jetzt hier wärst." ,,Ja das wäre wirklich schön. Ich vermisse dich auch." ,,Hier gibt es wirklich hammermäßige Clubs und Shopping Centers. Man würden wir beide hier Geld lassen." Ich höre sie laut durch das Telefon lachen. Es tut wirklich gut mal wieder ihre Stimme zu hören:,, Das glaub ich dir." ,,Ich wollte mal wieder deine Stimme hören Süße, aber ich muss wieder los. Habe gleich noch ein Shooting und danach ein Date." ,,Warte was! Moment Moment Moment. Du hast ein Date? Wie heißt er uns sieht er gut aus?" ,,Hahahah. Sein Name ist Devin und yes es sieht aus wie ein Snack." Ich muss grinsen:,, Na das hört sich doch vielversprechend an. Ich wünsche dir viel Spaß, aber snack ihn nicht sofort ganz." ärgere ich sie und sie lacht belustigt:,, Ich hab dich lieb. Wir reden später." ,, Ich hab dich auch lieb. Bis dann." Und schon legte sie auf. Ich habe mit vielem gerechnet aber nicht, dass V einen Mann an der Angel hat. 

Die Woche die ich Zuhause verbringen sollte verlief langweilig und ohne Vorkommnisse. Doch ich war überrascht, dass ich nichts mehr von Harry gehört habe. Wenn ich ehrlich bin war ein winziger Teil von mir, den ich nicht mochte, sogar enttäuscht.

Mein Kühlschrank ist so gut wie leer, weshalb ich mir Klamotten überwerfe, mir meine Tasche greife und beschließe im Supermarkt einkaufen zu gehen. Gesagt. Getan. Im Supermarkt holte ich das was ich brauchte, ein bisschen Obst, Nudeln, Bier, Toast, Eier, meine heiß geliebten Brownies und ein paar Kleinigkeiten. Ja gut ich bin nicht die gesundeste Person, aber dafür mach ich viel Sport:,, Ich hätte doch mit dem Auto fahren sollen." geht mir durch den Kopf, denn den Einkauf jetzt die Straße hoch zu meinem Apartment zu schleppen wird bestimmt kein großer Spaß. Aber ich habe ja keine Wahl. Also nehme ich meine Einkaufstüten und verlasse den Einkaufsladen. Ich habe noch drei Blocks vor mir und gerade als ich an einer schmalen Gasse vorbei gehen will packt mich jemand am Arm und zieht mich in die Gasse.

The SpyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt