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Ich kann nicht fassen was mir gerade erzählt wurde. Harrys Plan ist auf der einen Seite genial aber auch total verrückt:,, Das kann doch nicht der erst gemeinter Plan sein oder?" ,,Doch ist es. Glaub mir das kann funktionieren. Du weißt doch selber wie die CIA und die Forensik arbeiten, dass heißt du weißt auch, dass das, wenn wir es richtig anstellen, funktionieren kann." Ich laufe im Raum auf und ab und spüre seine Blicke auf mir:,, Was du da von mir erwartest ist viel und  absoluter Wahnsinn." ,,Crystal, hör mir doch zu. Du hast selber gesagt, dass du noch eine Woche krankgeschrieben bist oder nicht? Mehr Zeit brauchen wir nicht um alles vorzubereiten. Das wird funktionieren glaub mir." ,,Und was ist dann Harry? Was denkst du was ich hier tue?" Mit großen Schritten laufe ich zu dem Getränkewagen und schütte mir einen Schluck Whiskey in ein Glas. Der rauchige Alkohol brennt leicht in meinem Hals aber es ist eine gute Art mich ein wenig zu beruhigen. Harry kommt auf mich zu und nimmt überraschenderweise meine Hand und guckt mir dann in die Augen. Ich kann sein Parfüm riechen, welches eine leichte Note von Tabak und Vanille hat. Er riecht sehr männlich und für einen Moment verliere ich meine Gedanke und sinke verträumt in den Geruch, bis mich seine Stimme wieder in die Realität holt:,, Du kannst dann machen was du möchtest. Du kannst mit mir die Geschäfte leiten oder getrennt von mir arbeiten. Aber ich sehe doch, dass du nicht zu der CIA gehörst."

Das ganze Überlegen bereitet mir Kopfschmerzen und ich senke meinen Blick auf den Boden. Dann spüre ich wie Harry seinen Zeigefinger unter mein Kinn setzt und meinen Blick wieder zu sich hoch führt:,, Prinzessin ich weiß, dass das nicht leicht ist, aber die CIA kommt uns zu nah und das bringt dich in Gefahr. Ich verspreche dir, dass es funktionieren wird. Mein Vater hat dir anscheinend vertraut und er wollte dich beschützen also mache ich das auch." ,,Okay, wir machen es so aber ich muss vorher noch ein paar Sachen aus meiner Wohnung holen. Ich werde nur wichtiges holen und es wie ein Teil des Einbruches aussehen lassen, den Rest machen wir dann wie geplant zusammen." stimmte ich letztendlich zu und Harrys Augen strahlten:,, Ich würde sagen wir trinken auf die Zusammenarbeit Mrs. Black." Wir tranken zusammen ein Glas Whiskey und ich brach auf um die restlichen Sachen meines Vater zu holen und alles was auf Urraca hindeuten könnte.

Eine Woche später: 07:30 Uhr 

Ich habe die letzten Tage bei Harry in der Villa geschlafen und gerade als ich fertig war klopfte es an meiner Tür:,, Hey bist du fertig für den großen Tag. Nutze deine letzten Minuten als lebender Mensch." ,,Sehr lustig. Ich bin ein bisschen nervös aber das wird schon." ,,Solange du mir nicht vorher vor Nervosität umkippst soll es mir egal sein." Bei der Bemerkung mussten wir beide lachen. Als ich ihn so herzlich lachen sah sind mir zum ersten Mal die Grübchen auf seinen Wangen aufgefallen. Sie machten sein Lächeln so viel sympathischer und liebevoller:,, Hey, Crystal willst du weiter starren oder können wir los." Ruckartig löste ich meinen Blick und lief hinter ihm her zum Auto:,, Erinnerst du dich noch an den Plan oder sollen wir ihn nochmal durchgehen?" ,,Nein alles gut ich erinnere mich." Die Autofahrt verlief weiterhin ruhig und ich schaute einfach nur aus dem Fenster.

Mein Apartment war noch genauso zerstört wie das letzte Mal als ich hier war. Der Anblick ist immer noch komisch und der Gedanke, dass ich heute das letzte Mal in dieser Wohnung sein werde bereitet mir Bauchschmerzen. Hier ist schon so viel passiert. Ich habe einmal beim Backen fast das ganze Haus in Brand gesetzt, weil ich vergessen hatte den Kuchen aus dem Ofen zu nehmen. Oder ein anderes Mal ist die Waschmaschine fast kaputt gegangen, weil ich zu viel Waschmittel hinein getan hatte:,, Crystal jetzt komm schon wir haben nicht ewig Zeit." Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mitten in der Tür stehen geblieben bin.

Danach wurde ich vorbereitet und an eine gute Stelle gestellt an der ich ohne Probleme hinfallen konnte. Danach nahm einer der Männer, die uns begleitet hatten eine Waffe und schoss auf mich und ein zweites Mal und ein drittes Mal. Ich spürte einen dumpfen Schmerz in meiner Brust und an meinen Rippen, sofort danach an meinem Kopf von dem Aufprall auf den harten Boden. Von jetzt an musste alles schnell gehen für den Fall, dass jemand den Schuss gehört hatte. Ich hob vorsichtig meinen Kopf vom Boden und sah die Blutlache ich der ich lag. Der Mann packte mich an den Beinen und zog mich zur Wohnungstür, wo ich auf eine Plane gelegt wurde. Harry blieb noch kurz in der Wohnung und kam dann zum Auto nach.

Eine Woche zuvor:

,,Wir machen das so..... in der nächste Woche wird dir im Laufe von ca. 6 Tagen regelmäßig Blut abgenommen. Wie werden dir mehrere Liter abnehmen müssen aber keine Sorge Liebes, das kannst du verkraften. Am siebten Tag ist dann der Tag an dem wir zurück in deine Wohnung fahren. Dort wird dir eine Schutzweste angezogen, die vorne und hinten die Blutbeutel hat. Dann kommt der unangenehme Teil, einer meiner Leute wird auf dich schießen und somit die Beutel zum platzen bringen. Du bleibst danach auf dem Boden liegen und wir werden dich durch das Blut zur Tür ziehen, um eine Schleifspur zu hinterlassen, die so aussehen wird, als ob wir eine Leiche zu Tür gezogen haben. Das Blut, das dann am Tatort sein wird, wird erstens deine DNA enthalten und zweitens wird jeder Gerichtsmediziner sagen, dass niemand einen solchen Blutversucht überlebt hätte. Wir haben ein besonderes Lagersystem was es der Forensik unmöglich macht festzustellen, ob das Blut älter als ein paar Stunden ist. Mach dir darum also keinen Kopf. Somit wird es wie ein missglückter Raub aussehen. Ich werde vorher noch einen lauwarmen Kaffee in die Küche stellen um es so aussehen zu lassen, als ob du vor kurzem noch in der Wohnung warst. Also was sagst du, Liebes?"

,,Das war schon alles. Siehst du ich habe dir gesagt wir bekommen das hin." Ich hatte das Gefühl, dass sich eine Last von meinen Schultern löste. Ich habe die CIA nicht gehasst aber ich wusste, dass es einfach nicht meine Welt war. Es war kaum zu fassen, dass wir es geschafft hatten. Mein Körper stand unter Adrenalin und ich war euphorisch. Harry und ich saßen auf dem Rücksitz des Fluchtwagens und bevor ich nachdenken konnte lehnte ich mich zu ihm rüber und seine Lippen trafen auf meine. Ich spürte seine Körperwärme und es war wie in einem Rausch in dem ich steckte. Unsere Lippen bewegten sich auf einander und seine Hand legte sich sanft auf meine Wange. Plötzlich wurde ich aus meinem Rausch gerissen und schreckte zurück:,, Ohh tut mir leid. Ich weiß nicht was das war." Ich räusperte mich und warf mich zurück in meinen Sitz, meine Wangen wurden ganz rot und ich versuchte seinen Blick zu meiden:,, Ich beschwere mich nicht." erwiderte Harry nur und ich konnte ein unterschwelliges Lachen hören. Verdammt was habe ich mir gedacht? Gar nichts. Das war auch das Problem. Auf dem Rückweg redeten wir kein Wort mehr und ich versuchte gekonnt ihm aus den Weg zu gehen. Das schlimme war nicht, dass ich ihn geküsst habe, sondern, dass es mir so schwer fiel mich wieder loszureißen.

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