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Das Meeting ging noch mindestes eine Stunde und die Zahlen und Daten, die in den Raum geworfen wurden, haben in meinem Kopf nur Verwirrung gebracht. Ich konnte den meistens Inhalten zwar noch folgen, aber war zu genervt, um meine Meinung dazuzugeben. Was ich mir am stärksten merken konnte war, dass am Wochenende eine Party geschmissen werden soll und Harry hat arrangieren lassen, dass der Boss des Konkurrenten dort sein würde. Die Männer verließen also das Büro und Harry lief zu einem Getränkewagen, um sich einen Bourbon einzuschütten.

,,Ist das dein Ernst?!" brülle ich fast schon durch den Raum und er dreht sich nur sichtlich erschrocken um:,, Wovon redest du, wenn ich fragen darf?" ,,Ich bin also deine Assistentin? Was ist aus der tollen Geschäftspartnerin geworden, die ich doch eigentlich bin. Oder hast du es dir nochmal anders überlegt, ohne es mir zu sagen. Ich sehe nicht ein dir deinen Kram hinterher zu räumen. Ich habe meinen gut bezahlten Job nicht für so etwas aufgegeben." Wütend verschrecke ich meine Arme vor der Brust:,, Also deine Klamotten aus deinem Schrank würden, glaube ich sagen, dass du hier auch gut verdienst. Außerdem weiß ich nicht was du jetzt erwartet hast, aber wenn du denkst, dass ich dich einfach das Geschäft leiten lasse, hast du dich leider vertan Liebes." ,,Du bist so ein Arsch. Mir hier von etwas erzählen, dass nicht der Wahrheit entspricht. Wenn ich mich nicht richtig erinnere war es dein Geburtsrecht, dass du die Geschäfte übernommen hast, oder?" Harry zieht die Augenbraue hoch und wartet erstmal was ich noch zu sagen habe:,, Somit habe ich auch ein Geburtsrecht die Geschäfte zu leiten, aber ich denke ich muss dich nicht daran erinnern wer mein Vater war, oder wie siehst du das?" Harry schmunzelt und das bringt mich zum glühen:,, Denkst du wirklich, dass ich dich hier aufnehme und du mich aus Dank von seinem Sitz stoßen kannst?" ,,Ich lasse mich nicht als deine Assistentin abstempeln. Entweder bleiben wir bei der eigentlichen Verabredung oder ich hole mir das was ich verdiene." Ich gehe ein Schritt auf ihn zu und signalisiere ihm, dass ich eine Antwort erwarte:,, Soll das eine Drohung sein? Denn die mag ich nicht, ich fühle mich dann schnell gezwungen zu handeln." ,,Oh Verzeihung, ist das nicht klar geworden Liebster. Das hier ist eine Drohung." Harry lacht und zeigt mir deutlich, dass er mich nicht ernst nimmt. Ich greife in mein Beinholster und ziehe eins meiner Messer heraus und werfe es so, dass es sich in sein Jackett bohrt und ihn an der Wand festsetzt. Sein Glas fällt auf den Boden und zerspringt auf dem Boden. Ich laufe mit zügigen Schnitten auf ihm zu, nehme in Gang ein zweites Messer und halte es ihm sehr nah an den Hals:,, Nochmal zum Mitschreiben, falls du mich gerade nicht verstanden hast. Entweder hole ich mir das was mir zusteht oder wir arbeiten zusammen." ,,Liebes, ich mag es nicht wenn man mir Messer an den Hals hält. Wenn es dir so wichtig ist lasse ich mich gerne auf die Zusammenarbeit ein. Ich hoffe jedoch das dir bewusst ist, dass du gerade einen 20,000 Dollar Anzug ruiniert hast." ,,Du schuldest mir ja auch noch meine Packung Eier." Ich nehme das Messer von seiner Kehle und gehe einige Schritte zurück.

Harry P.O.V.

Ich kenne keinen Menschen, mit gesundem Verstand, der sich gewagt hätte, mich so in die Ecke zu treiben, wie sie es tat. Normalerweise würde ich jeden auf der Stelle verfolgen und umbringen lassen, aber mit Crystal spürte ich keinen Hass, sondern ich wollte mehr. Es ist jedes Mal eine Achterbahnfahrt, wenn ich sie küsse oder sie berühre. Ihre Haut ist so weich und sanft und ihr Körper wirkt so zerbrechlich, aber sie war die stärkste Person, die ich kannte. Sie wollte spielen und ich Poker für mein Leben gern. Crystal ging mit hoch gehobener Nase aus dem Raum und sogar das regte etwas in mir. Vielleicht ist die Idee doch nicht so schlecht, wenn ich Seite an Seite mit ihr arbeite, dann habe ich sie immer in meiner Nähe.

Mein Vater sagte auch immer ,,halte deine Freunde nah und deine Feinde noch näher". Ich sehe Crystal nicht als Feindin, aber wie sie schon bewiesen hat, kann sie zur Gefahr werden. Ihr Gesicht lenkt mich nicht von dem Fakt ab, dass sie alles ruinieren könnte, dennoch verliere ich mich immer in ihren Augen. Ich weiß nicht, warum ich ständig an sie denken muss oder warum ich mich so seltsam fühle, wenn ich nicht bei ihr bin. Noch nie habe ich mich so gefühlt und ich kann all die Gedanken nicht einordnen. Es ist verwirrend.

Nachdem mein Glas kaputt gegangen ist musste ich mir ein neues einschütten, doch Crystal ging mir nicht aus dem Kopf. Ich trank, ohne es zu merken noch ein Glas und noch ein Glas, bis alles vor meinen Augen verschwamm. Crystal jedoch ging mir immer noch nicht aus meinem Kopf. Also stolperte ich die Treppen hoch, auf dem Weg zu ihrem Zimmer:,, Hey, hallo ist jemand da?" lalle ich durch die Tür. Mit meinem Arm stütze ich mich an dem Türrahmen ab und warte gespannt darauf, dass sie die Tür öffnet. Aber niemand öffnete mir die Tür: „Crystaaaal Prinzessin?" Immer noch nichts. Ich öffne die Tür, aber niemand scheint in dem Zimmer zu sein. Wo ist sie? Mein Herz wird schneller und ich bin sofort wieder bei besserem Verstand. Suchend laufe ich durch das Haus, aber nirgendwo kann ich sie finden. Sie ist nicht im Büro, nicht im Wohnzimmer oder der Küche, auch nicht an der Bar. Mein Kopf geht alle Möglichkeiten durch. Ist sie abgehauen? Wurde sie ohne mein Wissen entführt? Hasst sie mich? Eigentlich habe ich die Suche aufgegeben und laufe im Wohnzimmer rum, als ich draußen am Pool jemanden stehen sehe: „Crystal verdammt! Ich habe dich gesucht. Was machst du den so spät noch hier draußen?" Sie dreht sich um und ich kann gerade noch sehen, wie sie sich eine Träne von der Wange wischt: „Hey, hey, was ist denn los?" Ich gehe vorsichtig auf sie zu: „Ach alles gut, ich konnte einfach nicht schlafen." „Du kannst ruhig mit mir reden. Ich möchte nicht, dass es dir schlecht geht." „Danke Harry, aber mir geht es gut wirklich gut." Ich weiß nicht was ich da jetzt machen soll. Soll ich weiter nachfragen, oder sie in Ruhe lassen? Es ist schrecklich sie so zu sehen und nicht helfen zu können. Ich öffne meine Arme, um ihr zu zeigen, dass ich sie in den Arm nehmen möchte und sie kommt näher und fällt mir in die Arme. Zugegeben hat mich das auch ein wenig beruhigt. Ich habe sie mindestes eine halbe Ewigkeit in meinen Armen gehalten, ich hätte es aber auch für eine ganze getan: „Du musst mir nicht sagen was los ist, aber ich habe Schlaftabletten, wenn du möchtest kannst du eine haben. Du brauchst Schlaf." Sie nicht nur um ich begleite sie zurück in ihr Zimmer.

„Hier ist die Tablette. Versuch zu schlafen, wenn etwas ist ich bin nur den Gang runter." Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, als sie mich am Handgelenk festhält: „Danke." „Immer gerne" sage ich und schenke ich noch ein Lächeln und einen Kuss auf die Stirn. 

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