"Wo warst du denn gestern Abend?"
Überrascht schaute Hermine von ihrem Sessel im Gemeinschaftsraum auf. Ron stand vor ihr, das Gesicht eine merkwürdige Maske aus vorgegebener Freundlichkeit und Wut. Sie kannte diesen Ausdruck, Ron hatte ihn immer dann, wenn ihm etwas nicht gefiel, aber er Angst hatte, das zu zeigen. Genervt schlug sie das Buch zu, das sie gerade gelesen hatte: "Bitte?"
"Gestern Abend. Ich habe dich nicht beim Abendessen gesehen und im Gemeinschaftsraum warst du auch nicht."
"Und warum solltest du das bemerken?", erkundigte sie sich wütend, "Du hast dich doch die letzten Wochen auch nicht darum gekümmert, ob ich da bin oder nicht. Ich hätte genauso gut Luft sein können!"
"Du warst aber immer da, gestern nicht, darum geht es", gab er ebenso wütend zurück.
"Was ist, hat Lavender dich gestern Abend alleine gelassen? Bist du wütend, dass ich dir in deiner schweren Stunde der Einsamkeit nicht zur Verfügung stand?"
"Was hat Lavender damit zu tun?", zischte Ron, der inzwischen rot im Gesicht war. Zornig fragte Hermine sich, wieso sie immer nur streiten konnte, wenn sie alleine mit ihm war. Es machte sie einfach so rasend, dass er sie behandelte, als wäre sie eine Selbstverständlichkeit, aber sobald sie ihm mal nicht zur Verfügung stand wütend wurde.
"Hör mal, Ron, ich freue mich ja, dass du eine Beziehung hast ...", begann sie, doch sofort unterbrach Ron sie: "Nein, tust du nicht. Seit ich mit Lavender zusammen bin, tust du so, als wäre ich ein dummer kleiner Junge. Du redest nicht mal mehr richtig mit mir."
"Bitte?", erwiderte Hermine empört, "Du bist derjenige, der nicht mehr mit mir redet. Du verbringst jede freie Minute mit Lavender. Wann, bitte schön, soll ich da mit dir reden?"
"Suchst du dir deswegen neue Freunde? Sind wir nicht mehr gut genug für dich?", kam es beißend von Ron. Überrascht stieß Hermine die Luft aus: "Was?"
"Du weißt genau, was ich meine!", sagte Ron und Hermine konnte sehen, dass er mittlerweile ernsthaft wütend war: "Denkst du, ich bin blind? Oder alle anderen? Jeder hat euch gestern zusammen in Hogsmeade gesehen! Was willst du mit einem Slytherin?"
Darum ging es also - Ron hatte sie entgegen ihrer Hoffnung doch gesehen und war nun wütend. Oder vielleicht eifersüchtig? Kalt entgegnete Hermine: "Da meine so genannten Freunde Besseres zu tun haben, war Zabini so nett, mich ins Dorf zu begleiten. Wir lernen zusammen für Arithmantik, wir verstehen uns ganz gut."
"Ja, natürlich, ihr seid Lernpartner, genau!", höhnte Ron, "Bist du echt so versessen auf gute Noten, dass du dich mit dem Feind verbündest?"
"Dem Feind?", schleuderte Hermine ihm schrill entgegen, "Ronald Weasley! Da draußen läuft ein mordlustiger Irrer durch die Gegend und du bezeichnest einen Mitschüler als Feind, nur weil er in einem anderen Haus ist?"
"Ah, ich sehe was hier läuft", spottete er, "du hast die Beine breit gemacht und aus Dankbarkeit, dass wenigstens ein Mann dich anfassen will, hast du jetzt die Seiten gewechselt! Du bist so erbärmlich!"
Schockiert starrte Hermine ihren besten Freund an. Sie konnte nicht glauben, dass er das eben gesagt hatte. Schon damals bei Krum hatte er ihr gezeigt, wie irrational und jähzornig er in seiner Eifersucht sein konnte, aber das hier überschritt jede Grenze. Den Tränen nahe schleuderte sie ihm ein: "Du bist so ein Idiot!" entgegen, dann sprang sie auf und verließ den Gemeinschaftsraum.
"Hey, meinst du nicht, dass das ein bisschen zu weit ging?", erklang da die unsichere Stimme von Harry. Wütend starrte Ron seinen besten Freund an: "Aber sie hat sich mit Zabini eingelassen! Einem Slytherin!"
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Nachhilfe mit Nebenwirkungen ✔️
Fanfiction[Harry Potter Fanfiction] Um endlich nicht mehr als eine unter vielen dummen Frauen vor Draco dazustehen und seine Liebe zu gewinnen, beschließt Pansy, sich Nachhilfe zu besorgen - ausgerechnet bei Hermine! Doch wo Slytherin ihre Finger im Spiel hab...