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Stumm arbeiteten Hermine und Blaise während ihrer nächsten gemeinsamen Lernstunde vor sich hin. Mehr als eine knappe Begrüßung hatten beide nicht von sich gegeben, zu sehr waren sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Genervt las Hermine sich den letzten Absatz, den sie geschrieben hatte, erneut durch. Er sagte gar nichts aus und sie hatte schon fünf Minuten, nachdem sie ihn geschrieben hatte, keine Ahnung mehr, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Seufzend lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück.

"Na, kommst nicht gut voran?", ergriff Blaise die Gelegenheit und legte seinen Stift ebenfalls weg.

"Nicht wirklich", nickte Hermine frustriert. "Ich habe zu viele andere Sachen im Kopf."

"Bin davon eine ich?", erkundigte Blaise sich mit einem neckischen Unterton, doch sofort wurde er mit einem bösen Blick von Hermine bestraft: "Zufällig nein. Ich denke über Pansy nach."

"Ah", kam es leicht enttäuscht von ihm, "was hat sie denn?"

"Das ist nicht an mir zu erzählen, aber ich glaube, sie hat echte Probleme", erwiderte Hermine zögernd. Pansy würde gewiss nicht wollen, dass sie von der Geschichte mit Theo sprach, selbst gegenüber Blaise nicht.

"Geht es um Theo?", hakte Blaise jedoch ungerührt nach.

Überrascht hob sie eine Augenbraue: "Ja, schon. War das geraten, oder ...?"

Ein gequältes Grinsen erschien auf seinem Gesicht: "Ich vermute, Pansy hat dir ihre Seite von der Geschichte erzählt, die ich von Theo gehört habe."

"Oh."

Stumm schauten beide auf ihre Hände, während Hermine verarbeitete, dass Blaise offensichtlich ebenfalls Bescheid wusste. Sie wusste, es war nicht richtig, über andere so zu reden, doch sie war einfach zu neugierig: "Und ... was hat er gesagt?"

Sie konnte sehen, dass Blaise offenbar auch mit sich rang, ob er etwas sagen durfte, doch schließlich gab er nach: "Naja, er ist halt in Pansy verliebt. Und er bereut das Ganze furchtbar. Er denkt, dass Pansy ihn jetzt hasst und dass er sich auf immer alle Chancen verbaut hat. Er glaubt, dass er sie ausgenutzt hat."

Hermine fiel ein Stein vom Herzen. Wenn Theo so dachte, dann hatten er und Pansy definitiv eine Chance zusammen. Ein freudiges Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie erzählte: "Pansy denkt ebenso. Sie denkt, sie hat ihn ausgenutzt und macht sich Vorwürfe. Ich habe ihr geraten, dass sie mit Theo reden soll. Und dass sie mal nachdenken soll, ob sie nicht seine Gefühle erwidert. Was sie übrigens meiner Meinung nach tut."

"Ehrlich?", kam es ebenso erfreut von Blaise: "Ich habe Theo auch gesagt, dass er es wie ein Mann nehmen soll und mit Pansy reden muss."

"Zwei Dumme, ein Gedanke ... oder so", sagte Hermine grinsend. Ihre Laune hatte sich schlagartig verbessert, nachdem sie sicher sein konnte, dass es ein Happy End für Theodore und Pansy geben konnte. Mit einem warmen Lächeln schaute sie Blaise an.

"Hermine...", flüsterte der, seine Stimme klang plötzlich rau, "meinst du nicht ... oder besser ... hat sich deine Einstellung geändert seit unserem letzte Gespräch?"

Hermine spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss und sie war unfähig, ihm in die Augen zu sehen. Natürlich wusste sie, dass Blaise immer noch Gefühle für sie hatte, aber nachdem er sie nun längere Zeit nicht mehr direkt damit konfrontiert hatte - genauer gesagt, seit dem heißen Kuss nicht mehr - hatte sie es bequemerweise stets übersehen. Jetzt griff er nach ihrer Hand und zog sie zu sich auf seinen Schoß.

"Ich meine es wirklich ernst mit dir. Wirklich ernst", flüsterte er ihr leise ins Ohr, während er seine Arme fest um sie schlang. Hermines Herzschlag beschleunigte sich. Unsicher blickte sie ihn an, direkt in diese dunklen Augen, die sie so voller Liebe und Wärme musterten. Ihr schauderte.

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