Ich verdrehte die Augen, griff nach einem Stift und schrieb auf die Rückseite von Lars' Zettel:Kann ich rüberkommen?
Ich konnte es Lars halt einfach nicht ewig lange aufschreiben.
Außerdem hoffte ich, dass er mir irgendwie helfen konnte, da ich nicht wusste, wie ich Theo aufhalten könnte.Ich steckte das Papier zurück in den Korb und zog am Seil, sodass sich der Korb in Bewegung setzte und zu meinem Kumpel hinüberschwebte.
Dieser holte den Zettel hervor, las ihn aufmerksam durch und zeigte mir anschließend einen Daumen nach oben, der soviel wie „Klaro!" bedeutete.
Also stürmte ich schnell aus meinem Zimmer und die Treppe nach unten, da mein Zimmer sich in der zweiten Etage befand.
Unten schlüpfte ich in meine Schuhe, öffnete hastig die Tür und rannte auf die Straße.
Das Problem war nur, dass die Dämmerung gerade eingebrochen hatte.
Theo wollte in der Nacht los, und die war schon bald.
Stürmisch klingelte ich an Lars' Haustür, die er nach wenigen Sekunden genervt aufriss.
„Man Ronja!", söhnte er und zeigte auf die Klingel,„Einmal reicht!"
„Ist doch egal.", murmelte ich leise.
Lars fragte:„Was ist denn jetzt eigentlich los?"
„Theo will abhauen."
„Und?"
„Man Lars! Er ist Schwul und denkt, dass mom und dad sowas nicht akzeptieren! Und weil er Angst hat, es ihnen zu sagen, will er abhauen! Und er ist BLIND, VERDAMMT NOCHMAL! IHM KÖNNTE WEIß GOTT WAS PASSIEREN!", schrie ich mit weinerlicher Stimme.
Hoffentlich hatte das keiner gehört- Jedoch war weder bei uns noch bei Lars ein Fenster auf. Glück gehabt.
„Bitte! Du musst mir helfen, ihn aufzuhalten!", flehte ich und blickte ihn mit bittendem Blick an.
„Klar helfe ich dir! Aber was willst du unternehmen?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Aber er darf nicht hier weg! Theo hat mir gesagt, dass er heute Nacht weg will, also denke ich, dass das bald der Fall sein wird. Hast du eine Idee, wie wir ihn stoppen können?"
Lars schüttelte den Kopf.
„Außer nochmal mit ihm reden, fällt mir da nichts ein."
„Das mit dem reden hab ich ja auch schon versucht, bringt aber nichts. Er ist der festen Überzeugung, dass mom und dad seine Sexualität nicht akzeptieren."
„Aber das ist doch völliger Schwachsinn!", rief Lars.
„Eben.", erwiderte ich und seufzte.„Wir können ja die anderen fragen.", schlug Lars nach fünfminütigem Nachdenken vor.
Ich nickte leicht.
Also gingen wir zu mir rüber, um den anderen zu schreiben, da Lars ja Handyverbot hatte.
Ich riss die Tür auf und wir gingen in mein Zimmer.
Meine Eltern saßen gerade im Wohnzimmer- Zum Glück.
Sie sollten ja nicht wissen, was Theo vorhatte.
Theo sollte mom und dad selbst erzählen, was ihm auf dem Herzen lag. Das sollte nicht die Große Schwester für ihn übernehmen!
Also durften meine Eltern auch nicht wissen, dass Theo abhauen wollte.Lars lies sich auf mein Bett fallen, während ich mir mein Handy schnappte und WhatsApp öffnete.
Ich suchte den Kontakt von Isy und sprach dann zu Lars:„Wir müssen ja nicht gleich alle fragen. Denkst du, es reicht, wenn ich erstmal nur Isy anschreibe?"
Lars nickte, also schrieb ich ihr, ob sie noch Zeit hätte, herzukommen.
Doch die Nachricht war nach fünf Minuten immer noch nicht durch.
„Geht nicht durch....", stöhnte ich leise.
„Und jetzt?", fragte Lars.
„Dann schreib ich ihr halt schnell nen Brief und schick ihn mit dem Flaschenzug rüber!", entschied ich und hohlte mir ein Blattpapier.
Dort schreib ich:Hi Isy! Hast du noch schnell Zeit, herzukommen? Es ist echt wichtig, bitte beeil dich!
LG,
Ronii
P.s: Ich hab dich über WhatsApp nicht erreicht.Nun öffnete ich das Fenster und legte den Brief in den Korb, der bei Isy, Roman und meinem Fenster angebracht war.
Ich zog an dem Seil, sodass sich der Korb langsam in Richtung Roman und Isy bewegte.
Nach einer Weile ziehen bemerkte ich widerstand.
Jetzt war der Korb mit dem Brief angekommen.
Also war jetzt warten angesagt.
Ich schloss mein Fenster und setzte mich zu Lars aufs Bett.Die ganze Zeit starrte ich aufmerksam aus diesem hinaus, dass ich Theo nicht verpasste.
Er konnte jeden Moment ausbrechen, also musste ich alles im Auge haben.
„Aber was, wenn anstatt Isy Roman den Brief liest?", fragte Lars plötzlich.
„Ist doch eigentlich egal. Er wird Isy den Brief schon geben.", erwiderte ich.Eine gute Stunde saßen wir einfach schweigend da, den Blick aus dem Fenster gerichtet.
Es war stockdunkel und noch hatte sich draußen nichts gerührt.
Auch Isy hatte sich nicht blicken lassen.
„Ich glaub nicht, dass Isy noch-"
Bevor Lars seinen Satz zu ende sprechen konnte, warf jemand Steine gegen mein Fenster.
„Das ist sie!", rief ich glücklich und öffnete das Fenster.
Unten stand Isy- wie ich gesagt hatte.
„Was ist denn los, Ronii?", zischte sie nach oben.
„Erklär ich dir gleich- Komm erstmal hoch!"
Ich öffnete meinen Schrank und holte eine lange Strickleiter aus diesem heraus, um sie anschließend an einem Karabinerhaken zu befestigen.
Der Karabiner war an meinem Fenster und somit konnte ich meiner besten Freundin das andere Ende der Leiter zuwerfen.
Also kletterte sie hoch auf mein Fensterbrett und von diesem in mein Zimmer.
Auch diese Funktion hatten wir erst in den Sommerferien entwickelt.„Und was ist jetzt los, dass ihr mich um halb zwölf hierherbestellt?", fragte Isy neugierig.
Ich erzählte ihr von Theo und seinem Plan, abzuhauen.
„Also müssen wir ihn irgendwie aufhalten...", beendete ich meine Rede.
Isy nickte.
„Und wie?"
Gute Frage.
Ich hatte keine Ahnung.
Das einzige, was ich wusste, war: Theo durfte nicht abhauen.
Er war blind und ihm könnte so viel passieren.
Ich hatte furchtbare Angst um ihn.P.O.V Lars:
In Ronjas Augen spiegelte sich die Angst wider.
„He, wir werden ihn schon aufhalten!", meinte ich aufmunternd, auch, wenn ich mir da nicht sicher war.
„Aber was können wir denn unternehmen?", fragte Ronii mit weinerlicher und schwacher Stimme.
„Halt, stopp mal. Wir gehen das jetzt langsam durch und entwerfen einen Plan. Kann Theo denn durch einen anderen Ausgang als die Haustür raus?", fragte Isy Ronja.
Diese schüttelte den Kopf.
„Durch sein Zimmer kann er nicht raus und wenn er die Terrassentür benutzen würde, würden mom und dad es sehen und hören."
„Na das ist doch schonmal gut. Das heißt, wir können hier bleiben und alles von hier oben beobachten. Und wenn wir ihn sehen, klettern wir die Leiter runter und zerren ihn zurück ins Haus.", sprach Isy mit fester Stimme und blickte uns dabei an.
„Aber denkst du nicht, dass er es dann morgen nochmal versuchen würde?", fragte ich vorsichtig.
„Keine Ahnung, aber Probieren geht über Studieren!"
Da sollte Isy recht behalten.
Doch Ronja war von diesem Plan nicht sehr überzeugt.
„Aber, wenn wir ihn ins Haus zerren, dann merken es mom und dad. Und dann sitzt Theo in der Patsche. Wenn unsere Eltern merken, dass er abhauen wollte, kriegt er ein ganz gewaltiges Problem.", murmelte Ronii.
„Besser, als wenn er draußen in der Weltgeschichte rumgeistert und vom Auto überfahren wird.", gab Isy schnippisch zurück.
„Autos hört er!", rief Ronja empört.
Na das konnte noch was werden, wenn die zwei mal Zickenterror machten.
Ich seufzte.
„Och Leute, dass hat doch keinen Zweck! Wir haben keine andere Wahl, als es so zu machen, wie Isy es vorgeschlagen hat. Sonst-"
„Aber dann bekommen es alle mit!", schrie Ronja.
„Hast du denn einen besseren Vorschlag?!", rief Isy genervt.
„Nein? Siehst du..."
Isy verdrehte die Augen.
„Aber so wie DU es gesagt hast können wir es auch nicht machen!"
„Und warum nicht!?"
Die zwei stritten die ganze Zeit weiter.
Ich seufzte.
„Mädchen...", dachte ich bei mir und seufzte erneut.
Ich warf einen kurzen Blick aus dem Fenster.
Draußen war es stockdunkel, doch ein kleiner Schatten bahnte sich seinen Weg durch die Dunkelheit.
Aber bei genauem hinsehen erkannte ich einen Blindenstock.
Geschockt stolperte ich zum Fenster.
„Theo!", schrie ich, während ich es öffnete.
„Wie? Was? Wo?"
Isy und Ronja hatten mit einem mal aufgehört zu streiten.
„Na da draußen!", schrie ich und zeigte mit meinem Finger auf die Stelle, an der ich Theo gerade eben noch gesehen hatte.
Doch er war verschwunden.
„Er....Er ist nicht mehr da...", stellte ich leise fest und schaute zu den Mädchen.
Die nächste Stunde verbrachten wir damit, Theo draußen in der Dunkelheit zu suchen.
Doch vergeblich- Er war spurlos verschwunden.
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Halolly!
Herzlich... Wilkommen.....Zur..... LESENACHT! xD
Das war das erste Kapitel! Es werden noch 4 andere folgen!
Mal so ne Frage nebenbei....
Wer kennt denn meinen Standartspruch noch? xD
Wenn ihr den noch wisst, schreibt ihn gerne mal in die Kommentare!
Würde mich mal interessieren....xD
Aber gut, wir lesen gleich voneinander! xD
Byeeeee
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Das war's. •AraIsyOderso FF•
FanfictionNachdem die ersten Dramen endlich eingedämmt waren, (siehe Buch 1) geht es gleich mit den nächsten weiter. Ein nicht sehr schönes Ereignis trifft das Internat, welches die Freunde Isy, Ronja, Roman, Lars, Flo und Tobbss besuchen. Können die sechs si...