T'Chaka

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Nach ungefähr fünf Minuten schaltete ich ab. Das war eine meiner Schwächen: ich konnte nur für eine kurze Zeit konzentriert arbeiten.

Alles, was ich mitbekam, war, dass es ein Abkommen geben sollte. Mister Secretary nannte es das 'Sokovia Abkommen'.

117 Länder hatten dafür gestimmt. Wenn es durchgesetzt werden würde, würden wir nicht mehr frei agieren können.

Ein Gremium würde jede unserer Taten bestimmen, wann wir wo operieren durften oder eben nicht.

Ich war sofort dagegen. Wir waren keine Verbrecher, denen man auf Schritt und Tritt folgen musste. Wozu also dieses Abkommen?

Würde es wieder zu einer solchen Situation kommen, wie damals mit Loki, würde man uns die Schuld in die Schuhe schieben, falls wir nicht schnell genug handeln konnten.

Ich hörte der Diskussion meiner Freunde nur halbherzig zu. Wie immer eigentlich. Danke an meine Konzentration.

Ich erschreckte mich leicht, als Steve plötzlich aufstand und verkündete, er müsse gehen. Ich hatte sofort das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

Ich stand auf und folgte ihm. Ich lief einige Treppen hinunter, bis ich ihn an das Treppengeländer gelehnt sah. Er sah aus, als wäre seine Welt eben zusammengebrochen.

"Steve?", fragte ich leise. Er sah mich mit Tränen in den Augen an. "Oh Steve..", sagte ich und umarmte ihn. Er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge und legte seine Arme um meine Hüften.

Ich wusste, dass etwas mit Peggy passiert sein musste. Er hatte mir oft von ihr erzählt und ich hatte sie sogar einmal getroffen. Ich war damals unheimlich stolz, die Gründerin von S.H.I.E.L.D. kennengelernt zu haben.

Jetzt würde ich einfach für Steve da sein. Er war für mich da, wenn es mir schlecht ging. Das selbe würde ich nun auch für ihn tun können.

~Ein paar Tage später~

"Und pass ja auf dich auf.", sagte ich streng in mein Telefon. Er lachte. "Keine Sorge, Lil. Du sprichst hier schließlich mit Captain America.", sagte Steve extra eingebildet.

Ich seufzte. "Was denkst du, weshalb ich es dir sage?", fragte ich schmunzelnd. Er schnappte übertrieben nach Luft und ich lachte.

"Ich muss jetzt leider los, Wanda möchte mit mir frühstücken. Wir sehen uns bald, okay?", sagte ich.

"Bis bald, Kleines.", verabschiedete er sich und legte auf. Ich verdrehte die Augen.

Diesen Spitznamen hatte ich seit nunmehr vier Jahren. Als Steve und ich uns kennenlernten, war ich gerade mal 1,65 groß. Mit meinen jetzigen 1,72 war ich zwar noch immer nicht groß, damit aber nur noch einen halben Kopf kleiner als er.

Steve war gestern mit Sam nach London geflogen, um zu Peggy's Beerdigung zu gehen. Sie würde in etwa einer Stunde stattfinden.

Ich stand von meinem Bett auf und lief zu meinem begehbaren Kleiderschrank. Ich zog mir eine hellblaue Jeans, eine weiße Bluse und weiße Turnschuhe an. Meine Haare ließ ich offen.

Als ich in die Küche kam, stand dort bisher nur Vision. "Guten Morgen.", begrüßte ich ihn. Er sah zu mir auf. "Guten Morgen."

Ich lief zu einem der Schränke und nahm mir eine Tasse heraus. Nachdem ich mir einen Kaffee gemacht hatte, setzte ich mich gegenüber von Vision auf einen Barhocker.

Ich sah ihm dabei zu, wie er ein Blatt Papier studierte und immer mal wieder verschiedene Gewürze in einen Topf warf.

"Eine Prise Paprika. Eine Prise.", murmelte er. "Ist das Paprikasch?", fragte plötzlich Wanda neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sie den Raum betreten hatte.

The house at the lake | BarnesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt