~Am nächsten Morgen~
Ich hatte diese Nacht nicht gut geschlafen, zu groß war die Angst, dass Shuri's Heilmethode nicht funktionieren würde.
Ich hatte mich bis in die Nacht hinein in meinem Bett umhergewälzt. In den Phasen, in denen ich wach war, dachte ich über die Heilung nach. Und über Bucky.
Was war dieses Gefühl, das ich in seiner Gegenwart spürte? So etwas hatte ich noch nie gefühlt.
In den Phasen, in denen ich schlief, träumte ich vor allem von meinem Vater. Ich hatte seit über drei Wochen nicht mit ihm gesprochen und vermisste ihn sehr.
Ja, er konnte ziemlich anstrengend, rechthaberisch und arrogant sein. Aber nach alledem war er trotzdem mein Vater und ich war seine einzige Tochter.
"Worüber denkst du nach?", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Ich sah nach oben und blickte in Shuri's braune Augen. Ich seufzte und sah zurück auf den Boden.
Sie setzte sich neben mich und nahm meine Hand. Erneut sah ich sie an. Ihre Augen durchbohrten mich förmlich.
"Ich habe die Nacht über nicht gut geschlafen. Ich habe von meinem Vater geträumt.", sagte ich kurz. Sie streichelte mir über den Arm.
"Was genau hast du geträumt?", fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern, als sei meine Antwort nichts besonderes und jeder würde so etwas mal träumen.
"Ich habe geträumt, dass wir in einen Krieg gezogen sind. Dad hat sich für uns geopfert. Wir konnten nichts tun, nur zusehen.", ich unterbrach mich selbst und spürte, wie Tränen in meine Augen stiegen, "Ich vermisse ihn schrecklich sehr, Shuri.", sagte ich schluchzend.
Shuri zog mich in eine Umarmung. "Dein Vater vermisst dich auch. Erinnerst du dich, wie er reagiert hat, als er aus der Gefangenschaft kam und dich sah?", entgegnete sie.
Ich lächelte. Als Dad aus dem Flieger gestiegen war, rannte ich auf ihn zu. Er hob mich hoch und wir umarmten uns. Wir standen sicher fünf Minuten da, ehe mein Vater und ich ins Auto stiegen und zu der Pressekonferenz fuhren.
"Danke Shuri.", sagte ich leise. Sie lächelte. "Komm, wir müssen bald los.", meinte sie und stand auf.
"Vielen Dank, M'Kari. Wir werden bald zurück sein.", verabschiedete ich mich von ihm. Er hatte versprochen, immer mal nach dem Rechten zu sehen, während wir weg waren.
Im Grunde genommen war das nicht nötig, wir hatten schließlich keine Tiere oder Ähnliches, aber er hatte darauf bestanden.
Wir setzten uns in den Jet und ich legte meinen Kopf auf Bucky's Schulter ab. Irgendwann schlief ich ein.
~Eine Stunde später~
Ich wachte langsam auf, als mir jemand über den Arm streichelte. Ich öffnete die Augen und sah Bucky, der Lächeln neben mir saß.
"Wir sind da.", sagte er leise und ich sah mich um. Tatsächlich war keiner außer uns im Jet. Ich stand auf und zusammen liefen wir nach draußen.
Im Palast angekommen gingen wir sofort Shuri suchen, die wie immer in ihrer Werkstatt hantierte.
"Also, wann geht's los?", fragte ich und sie sah von ihrem Tisch auf. "Sobald es geht", sagte sie.
Wir liefen zusammen in den Krankenbereich. "Tut mir leid, Lilly. Du kannst nicht bei der Behandlung dabei sein. Nur befugtes Personal.", erklärte sie mir traurig.
Ich nickte leicht. "Ich warte in meinem Zimmer.", entgegnete ich. Ich umarmte Shuri nochmal und danach Bucky.
"Es wird alles gut werden.", flüsterte ich an seiner Schulter. "Ich weiß, danke.", sagte er. Ich sah ihn verwundert an.
"Wofür?", fragte ich. "Du hast mir geholfen, obwohl du mich nicht kanntest und obwohl ich deine Großeltern umgebracht habe. Das ist nicht selbstverständlich.", erklärte er.
Ich lächelte. "Liebend gern. Ich werde jetzt gehen, wir sehen uns nachher.", sagte ich und lief auf mein Zimmer. Ich nahm mir eines meiner Bücher und setzte mich auf meinen Balkon. Hoffentlich würde alles gut gehen.
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The house at the lake | Barnes
Fanfiction'Aus Abscheu entstehen die besten Freundschaften'. Aber kann aus Abscheu auch Liebe werden? Lilleth ist die Tochter von Tony Stark und ein Teil der Avengers. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, weshalb Pepper für sie wie eine leibliche Mutter ist. ...