Die Wochen danach

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Langsam merkte ich, wie ich das Bewusstsein zurückerlangte. Mein Kopf tat höllisch weh und mir war übel. Mein Arm tat weh und ich konnte mich kaum bewegen.

Langsam öffnete ich die Augen. Nach einigen Sekunden hatte ich mich an das Licht gewöhnt und sah mich um. Ich saß im Quinjet.

Steve, Nat, Bruce, Rhodey, Thor und der Waschbär saßen um mich herum und starrten auf den Boden. Ich richtete mich auf als Nat bemerkte, dass ich bei Bewusstsein war.

"Lilly!", sagte sie erleichtert und umarmte mich. "Was ist passiert?", fragte ich. "Wir haben verloren... Vision ist tot. Sam, Bucky, T'Challa Wanda, Shuri... alle zu Staub zerfallen.", seufzte sie.

"W-was?", sagte ich und mir kamen die Tränen. Sie alle waren weg... meine besten Freunde, meine, quasi, kleine Schwester und die Liebe meines Lebens. Auf einmal kam mir ein Gedanke.

"Wenn hier in Wakanda alle zu Staub zerfallen sind, dann-" fing ich an. "-könnten auch überall sonst Menschen zu Staub zerfallen sein.", beendete Steve und sah mich an.

Ich musste an meinen Dad und an Pepper denken. Ich legte mich hin und mir liefen die Tränen über mein Gesicht. Vor Erschöpfung schlief ich ein.

Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett im Avengers Compound. Sofort stand ich auf und lief ins Wohnzimmer. Pepper saß auf einem der Sessel und hielt ein zerknittertes Taschentuch in den Händen. Sie hatte geweint.

"Pepper.", sagte ich fast flüsternd. Sie sah mich an und ihre Augen weiteten sich leicht. "Lilly.", rief sie und stand auf. Sie kam auf mich zu und fiel mir um den Hals.

"Wo ist Dad?", fragte ich nach einiger Zeit. Ich hörte sie aufschluchzen. "Er ist im Weltall gestrandet. Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Er weiß nicht, wann und ob er es zurück schafft.", erklärte sie.

Ich strich ihr sanft über den Rücken. "Er wird es schaffen, Pepper. Ich weiß, dass er es schafft.", versuchte ich, ihr und auch mir Mut zuzusprechen.

~Drei Wochen später~

Seit drei Wochen waren alle verschwunden. Dad war noch immer nicht zurück. Langsam hatte ich jede Hoffnung aufgegeben, ihn je wiederzusehen.

Ich saß auf dem Badewannenrand und sah mich im Spiegel an. Es lagen dicke Ringe unter meinen Augen, welche deutlich gerötet waren. Es klopfte leicht an der Tür.

"Kann ich reinkommen?", fragte Steve. "Es ist offen.", entgegnete ich ihm. Er öffnete die Tür, trat ein und umarmte mich. "Es wird alles gut, Lilly.", sagte er mir und ich nickte.

"Hilfst du mir beim Rasieren?", fragte er lachend. "Klar, der Bart lässt dich aussehen wie 120 und nicht wie 100.", grinste ich ihn an. Für diesen Kommentar erntete ich einen Klaps auf den Arm.

Ich nahm aus einem der Schränke Rasierschaum und schmierte Steve's Bart damit ein. "Das Rasieren übernimmst aber du. Bei meinem Glück schneide ich dich.", sagte ich.

Er schmunzelte und rasierte dann seinen Bart ab. Ich sah ihn an und umarmte ihn dann von hinten. Steve und ich hatten in den letzten Wochen viel Zeit verbracht.

Er war zu einem großen Bruder für mich geworden. Wir beide spürten den selben Schmerz um Bucky's Verlust und den Verlust all unserer Freunde.

Als Steve fertig war, sah er sich im Spiegel an. Ich merkte, wie der Boden sich bewegte und Der Spiegel wackelte. Wir sahen uns an und rannten dann nach draußen.

Dort waren bereits die anderen und starrten in den Himmel. Ein Raumschiff landete auf der Wiese und die Luke öffnete sich.

Dad und eine blauhäutige Frau stiegen aus, sie stützte Dad. Er sah wirklich abgemagert aus. Steve rannte auf sie zu und nahm Dad der blauhäutigen Frau ab. Sie unterhielten sich kurz bis Pepper und ich auf sie zurannten.

Wir zogen Dad in eine Umarmung. Er küsste Pepper und mich auf den Scheitel und zusammen liefen wir rein. Wir hatten uns im Besprechungszimmer versammelt, als mir schlecht wurde und ich ins Bad rannte.

Ich übergab mich ins Klo, als Nat zu mir kam und mir die Haare zurückhielt. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie. Ich hätte am liebsten einen ironischen Kommentar abgegeben, ich war aber nicht in der Stimmung.

Nat brachte mich in mein Bett. "Danke. Mir ist seit ein paar Wochen dauernd schlecht.", erklärte ich. "Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wovon die Übelkeit kommt?", fragte sie.

Ich schüttelte den Kopf. "Was ist, wenn du schwanger bist?", überlegte Nat leise. Meine Augen weiteten sich. Ja, Bucky und ich hatten schon miteinander geschlafen, mehr als nur einmal. Das letzte Mal kurz bevor T'Challa uns abgeholt hatte.

"Ich besorge dir einen Schwangerschaftstest.", sagte sie und stand auf. Nach einigen Minuten kam sie mit einer Verpackung zurück.

Ich nahm den Test und nachdem ich alles getan hatte, was auf der Packungsbeilage stand, lief ich zurück in mein Schlafzimmer.

Nat saß auf meinem Bett und wartete auf mich. Ich legte den Test verkehrt herum auf das Bett und sah sie an. "Was auch immer der Test sagt, wir werden dich und deine Entscheidungen unterstützen.", sagte sie und ich lächelte sie dankbar an.

Wir saßen fünf Minuten in Stille da und warteten. Irgendwann nahm ich meinem Mut zusammen und drehte ihn um. Sofort stiegen mir Tränen in die Augen. Positiv.

The house at the lake | BarnesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt