《The Black Swan》[✔]

🖤Myself Again🖤

Steve

"... Das ist anders als bei mir und Bucky, Steve. Hydra hat etwas mit Tony angestellt und ich glaube, selbst das was ich gesehen habe, war noch nicht alles", endete Wanda schließlich ihre Erzählung. Ich war geschockt. In fünf Jahren musste Hydra mehr mit Tony angestellt haben, als mit Bucky in 70 Jahren.

Ich konnte es mir nicht wirklich bildlich vorstellen, wie Wanda meinen Mann beschrieben hat. Schwarze Augen, Hörner, schwarze Flügel, das Feuer und eine pure Austrahlung von Zerstörung.

"Wir müssen etwas tuhen... Der Mann, den du erwähnt hast, ist wahrscheinlich der neue Anführer von Hydra. Der von dem Fury erzählt hat. Wenn wir nicht wollen, dass es ausartet sollten wir schnell handeln... Bist du sicher, dass du nichts vergessen hast, Wanda? Jedes kleinste Teilchen ist wichtig."

Sie überlegte, ehe sie von ihrem Stuhl aufsprang und befahl:" Dreh Tony um! Auf den Bauch!" "Wanda?" "Ich habe vergessen zu sagen, dass Tony einen Chip in seinem Nacken hat. Nachdem Bucky zu vollem Verstand kommen konnte, traf Hydra Vorsichtsmaßnahmen, damit das nicht noch einmal passiert. Sie haben ihm einen Chip eingebracht. Dadurch konnten sie ihn in weniger Zeit unter Kontrolle haben."

Nun überlegte ich, ehe es mir klar würde. Natürlich! Tony hätte sich nie so schnell brechen lassen. Er hätte gekämpft. Und wenn es sein muss, bis zu seinem Tod. Aber er hätte sich niemals Hydra kampflos überlassen. Uns allen schien der gleiche Gedanke im Kopf zu schweben.

"Ok... Bruce, du wirst den Chip entfernen, ich halte Tony fest und Wanda... Du musst aufpassen, dass hier nichts ausartet. Der Anführer hat gesagt, dass Black Swan die Kräfte unter Kontrolle hat, aber Tony nicht. Also müssen wir aufpassen." "Willst du die Anderen nicht dazu holen?" "Nein, die bleiben oben. Um so weniger Personen hier unten sind, umso besser. Wenn meine Vermutung richtig liegt, sollte Tony sich zwar noch an Hydra erinnern, aber auch an alles davor. Er wird panisch sein."

Die Beiden nickten, als ich den Braunhaarigen auf den Bauch drehte. Er war schlaff, wie eine Leiche. Sein kompletter Körper musste auf Stand-by geschalten sein. Bruce nahm ein Skalpel und eine Zange. "Also wer da jetzt nicht hinsehen will, guckt bitte weg. Ich sage Bescheid, wenn ich fertig bin." Ich sah weg. Ich konnte da nicht hinsehen.

Der Rest den der Doktor tat, sah ich nicht mehr. Erst, als er sagte:" Du kannst wieder gucken", sah ich hin. Tony fing an sich langsam zu regen, bis aus dem langsam, hektisch und panisch würde, wie ich es gedacht habe. Im Nullkommanichts saß er kerzengerade da. Er sah mir ängstlich in die Augen, als ich nach seiner Hand greifen wollte, bis er ruckartig zurückwich.

"Fass mich nicht an! Ich tuhe dir weh!", schrie er hysterisch, wobei ich die kleinen Flammen an seinen Händen schon bemerkte. "Tony... Du tust mir nicht weh, ok? Aber du musst mir jetzt zuhören! Beruhige dich! Kontrolliere es!" "Ich kann nicht!" Aus den kleinen Flammen wurden Feuerstrahlen, die durch das ganze Labor strömten. Alles stand in Flammen, während Wanda versuchte uns mit ihren Kräften zu schützen, was ihr augenscheinlich schwer viel.

Dann tat sie das Unlogischste, was ich in dem Moment von ihr erwartet hätte.
Sie hielt Bruce und mich mit einem ihrer Schilde in Sicherheit, während sie weiter auf den Braunhaarigen zuging.

"Wanda! Was tust du da?" Doch ich bekam keine Antwort.

Tony

Es tat weh. Alles. Nicht nur mein Kopf. Es fühlte sich an als würde mein kompletter Körper in Flammen stehen. Ich erinnerte mich wieder an alles. An jeden Moment mit Steve, Peter, Natasha und den Anderen. Aber ich erinnerte mich auch an Hydra, an jede Folterung, an jedes Experiment. Und jedes Wort.

"Tony?", fragte plötzlich Wanda, die mit ungefähr einem Meter Abstand vor mir stand. Automatisch wich ich wieder zurück. "Nein! Verschwinde!"

"Tony, hör mir nur zu, ok?", sagte sie, was ich mit einem zögerlichen Nicken beantwortete. Aus mir stießen Flammen hervor und sie stand dort, wie die Ruhe selbst.

"Weißt du noch, dass ich auch einmal ein Hydra-Experiment war?" Wieder ein Nicken. "Gut... Weißt du...? Ich habe mich da genauso gefühlt wie du. Ich hatte Angst davor jemanden zu verletzen. Vor allem Pietro. Aber wenn du es nicht kontrollierst wird es nicht besser." "Ich kann es aber nicht!" Das Feuer um uns herum wurde mehr. Es schlug um sich, wie wild peitschende Wellen. "Denk an etwas schönes, ok? Halt an einem schönen Moment fest. Einen Punkt zwischen... Wut und Gelassenheit."

Ich versuchte mich anzustrengen und einen "Punkt" zu suchen. Ich fand ihn. Der Brief.
Die Wut, dass Steve mich verlassen hatte.
Die Erleichterung, dass es ihm gut ging.

Ich konzentrierte mich. Und es funktionierte. "Genau! Du machst das gut, Tony." Das Brennen in meinem Körper verschwand und ich sackte auf den Boden. Wanda kam sofort angerannt und stand neben mir. Meine Sicht war zwar noch etwas verschwommen, aber ich konnte ihre roten Haare erkennen.

"... Alles gut?" Nach kurzer Zeit nickte ich, etwas orientierungslos, ehe ich wieder klar sehen konnte. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Steve auch neben mir hockte. Ihm liefen Tränen die Wangen hinab und ohne nachzudenken fiel ich ihm um den Hals, worauf auch ich anfing zu weinen. Dabei sprach er immer wieder beruhigend auf mich ein, die Anderen Beiden im Raum schienen vergessen zu sein.

Steve

"Ok... Komm. Vielleicht solltest du erstmal duschen und dann ins Bett gehen?", fragte ich, während ich die verschwitzten Haare meines Mannes, der seinen Kopf in meiner Halsbeuge liegen hatte, aus der Stirn strich. Er spielte gedankenverloren mit dem Ring an seinem Finger, ehe er aufsah. Sein Gesicht strahlte förmlich, als wir uns in die Augen sahen. Ich konnte das Glück und die Erleichterung, die wir gerade verspürten nicht beschreiben.

Als er im nächsten Moment nickte, half ich ihm auf. Ein Arm um seine Taille, die Andere hielt ihn am Brustkorb, damit er nicht nach vorne fiel. Bruce und Wanda folgten uns einfach, als wir in Richtung Fahrstuhl gingen.

Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben. Wanda und Bruce stiegen auf der Gemeinschaftsebene aus, während wir nach oben zu unserer fuhren.

"Kannst du laufen?" Er nickte und ich ließ ihn los. Als die Aufzugtür aufging, gingen wir direkt Richtung Zimmer. Dort warf ich ihm ein paar Sachen zu, worauf er gleich verschwinden wollte, doch ich hielt ihn am zurück. "Du musst da nicht alleine durch. Ich hoffe du weißt das." Dabei sah ich ihm tief in die Augen, ehe er mich ganz plötzlich küsste. "Ich weiß." Damit war er im Bad verschwunden.

Völlig perplex stand ich da. Er hatte mich gerade einfach so geküsst, als wäre... Als wäre alles wie früher.
Als wenn Sibirien nie passiert wäre.
Als wenn Hydra nie passiert wäre.
Als wenn... Wir einfach wieder das glückliche Ehepaar von früher wären.

Lächelnd ließ ich mich schließlich aufs Bett fallen. Eine halbe Stunde später kam Tony dann aus dem Bad. Er sah ein bisschen besser aus. Nicht mehr so fertig und müde. Trotzdem ließ er sich neben mich fallen und legte sich halb auf mich. Währenddessen schnappte ich mir ein Buch und kraulte Tony ein wenig die Haare. In wenigen Momenten schlief er auch schon ein.