🖤Closer To The Truth🖤

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Tony

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"Sie werden sie niemals bezwingen können, Ward! Sie sind die Avengers! Ob mit mir oder ohne mich. Die Avengers sind eine Familie. Man kriegt sie nicht unter, egal was Sie tun."

"Ich habe es doch schon geschafft, Stark. Captain Americas größte Schwäche, in meinen Händen. Was wird er wohl tuen, wenn er sieht, dass Sie die neue Waffe sind. Nach Sergeant Barnes hat er da doch bestimmt schon Erfahrung."

"Da haben Sie recht. Er hat Erfahrung. Und genau deswegen wird er mich nicht töten oder bekämpfen. Er wird mich hier rausholen. Sie, die Avengers, werden mich hier rausholen!"

"Das werden wir ja noch sehen. Mal sehen was passiert, wenn er meine andere Überraschung erfährt. Die Starks haben eine Vorliebe für Hydra."

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Im Gegensatz zu sonst, wachte ich nach meinem Alptraum friedlich auf und sah sogleich in Steves schlafendes Gesicht. Dann sah ich, dass es draußen noch dunkel war. Dadurch, dass es Winter war, schätzte ich die Uhrzeit auf ungefähr sechs Uhr, was sich bestätigte, als ich auf die Uhr sah.

Verwirrt richtete ich mich auf, ehe mir der letzte Tag wieder in de Sinn kam. Am Morgen, der Angriff von Hydra. Vormittag bis Mittag, muss ich geschlafen haben. Nachmittags, die Unterhaltung mit dem Team. Und Abends... Ruckartig fasste ich mir an den Nacken. Ich spürte die kleine Narbe, die darauf war. Steve bemerkte gerade gar nichts, er schien tief und fest zu schlafen.

Also stand ich leise auf und schlich zum Fahrstuhl. Denn ich hatte übernatürlichen Hunger. Im Fahrstuhl begrüßte mich sogleich die freundliche Roboterstimme. "Guten Morgen, Mr. Stark. Es ist schön Sie wieder zu Hause zu wissen." "Danke, Friday. Ist jemand in der Küche?" "Nein, Sir. Die Avengers schlafen zum Hauptteil noch. Nur Peter und Sergeant Barnes sind schon wach." Dabei verzog ich etwas das Gesicht. "Will ich wissen was die Beiden machen?" "Vermutlich nicht, Sir."

Kopfschüttelnd verließ ich, nach dem 'Ping' den Fahrstuhl. Eigentlich fühlte es sich an, als wäre ich nie weg gewesen. Mit einem Gähnen vernahm ich, dass schon eine Tasse Kaffee auf dem Tisch stand. "Danke, Friday." "Immer wieder gerne, Sir."

Die Kaffeetasse in der Hand, besah ich mir die Zeitung, die auf dem Küchentisch lag.
"17. Dezember 2021", berichtete sie mir und ich legte das Stück Papier seufzend wieder weg.
Ich war am 16. Dezember entführt worden. Eine Ironie, wenn man bedenkt, dass der Unfall mit meinen Eltern, am 16. Dezember 1991 stattgefunden hatte. Meine Eltern... irgendetwas war mit meinen Eltern. Ich habe sie gesehen... nach ihrem Tod... Wieso weiß ich nicht wo?

Den Gedanken verwerfend, sah ich mich im Raum um. Die Küche war offen, sodass man direkt in das gemeinschaftliche Wohnzimmer sehen konnte. Dort hing ein Bild. Von mir. Ich erinnerte mich, dass ich es gestern schon gesehen hatte. Die roten und goldenen Rosen spiegelten den Iron Man Anzug wieder. Es machte mich traurig, zu wissen, dass ich diese Person nie wieder sein werde. Ein wenig verträumt strich ich über den braunen Bilderrahmen.

Da stand plötzlich jemand neben mir. "Es ist gut, dass du dich erinnerst, Anthony. Ich bin fasziniert davon. Du verhälst dich, als wäre nie etwas passiert. Du siehst so glücklich aus... Ich wünschte es wäre bei mir so gewesen", sprach James mich, mit einer etwas verschlafenen Stimme an. "Du solltest mich nicht bewundern, James. Manchmal ist nichts wie es scheint. Nur weil ich so aussehe, als würde es mir gut gehen, heißt es nicht, dass es so ist und ich Hydra schon hinter mir gelassen habe." Diesmal nickte er nur, während wir starr auf das Bild sahen, als er wieder das Wort erhob.

"Es tut mir leid. Wegen deinen Eltern, meine ich."
"Ist schon in Ordnung. Habe ich dir doch schon gesagt. Ich denke wir brauchen einfach einen Neuanfang." Damit drehte ich mich zu ihm und streckte die Hand aus. "Anthony Edward Stark. Bitte nenn mich Tony." Kurz sah er verwirrt aus, ehe er die Geste erwiderte. "James Buchanan Barnes. Nenn mich Bucky, James geht aber auch..."

Wir setzten uns zusammen auf die Couch, während wir uns unterhielten.
"Hydra hat mir eine Menge angetan in diesen 70 Jahren. Aber bei deinen Kräften... Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es dir erging." "Es ist... komisch. Ich weiß, dass sie nur ein halbes Jahr gebraucht haben, um mich ausreichend gefügig zu machen, dass sie mir den Chip unterjubeln konnten. Ab da ist alles vorbei... Ich erinnere mich nur noch an eine leere Hülle meiner Selbst... Ich will das nie wieder spüren", antwortete ich ihm, derweil ließen wie uns auf die graue Couch sinken.

"Das war eine der schlimmsten Sachen. Es war wie ein Gefängnis... Ich wollte ausbrechen, aber der Winter Soldier drängte mein wahres Ich immer weiter in meinen Hinterkopf zurück. Ein Gefühl von Bewusstsein, aber auch, als würde man in einem Koma liegen." Diesmal nickte ich und lehnte meinen Kopf hinter mir, auf die Sofalehne.

"Komm schon... Ein anderes Morgenthema. Wie läuft's mit dir und Peter?" Sofort schlich sich ein verliebtes Lächeln auf sein Gesicht. Ich wusste, mein Sohn war in guten Händen.

Von dort an, fingen wir an über seine Beziehungbzu sprechen. Wir lachten und bei einer Erzählung, in der es um mich ging, hatte ich eine kleine Träne verloren.

"Du bist gut für Peter. Ich bin froh, dass du es bist und kein anderer." Ich legte meine Hand auf seine Schulter und in dem Moment krachte die Tür auf. In dieser stand ein hechelnder Steve.

Steve

Als ich aufwachte und Tony nicht mehr neben mir lag, geriet ich sofort in Panik. Ich stürmte durch jedes Zimmer. Außer denen der anderen, versteht sich. Aber dann kam ich im Wohnzimmer an und sah ihn dort mit Bucky auf der Couch sitzen.

Schweratmend kam ich zum Stillstand, ehe ich die Beiden ungläubig anblickte. "Was...? Hättest du nicht einen Zettel, oder so liegen lassen können? Mein Gott, ich hatte Panik, Tony!" Als Angesprochener dann anfing zu kichern, sah ich ihn etwas sauer an. "Du hättest Friday fragen können, Stevie."

Wow... Es war wirklich wie früher. Die Bemerkungen. Das typische Stark-Grinsen. Das selbstverliebte Lachen. Man, hatte ich das vermisst.

Schmollend schwang ich mich über die Lehne und sprang zwischen die Beiden, wobei sie zurückwichen. "Worüber habt ihr euch überhaupt unterhalten?" Beide sahen sich kurz an, ehe sie einfach nur antworteten:" Gemeinsamkeiten." Ich wusste sofort was Sache war und ließ das Thema fallen. Die Beiden hatten eine Vergangenheit, die nur sie verstanden.

Tony sah stumm auf die Kaffeetasse in seinen Händen und lauschte dem Gespräch, in das Bucky und ich soeben geraten waren. Da hörte ich leise Schritte hinter mir, die, wie ich herausfand, zu Peter gehörten. Er stand gähnend in der Tür und als er Bucky sah ging er auf diesen zu, ehe er sich an ihn kuschelte.

"Wenn du mir nochmal in so einem Zustand alleine lässt, dann setzt es was!", grummelte der junge Mann, worauf wir etwas kicherten. "Was für ein Zustand überhaupt?" "Oh, Stevie... So ahnungslos, wie eh und je", grinste Tony und als ich verstand, nahmen meine Wangen ein leichtes Rot an.

"Wie spät ist es überhaupt?", fragte Bucky. "Muss so halb sieben sein", antwortete ich, als ich aufstand, um mir ebenfalls einen Kaffe zu besorgen.

"Noch jemand?", rief ich. Als Antwort bekam ich ein:" Klar!", von Bucky und einen brummenden Laut von Peter, der sich nach einem:" Ja", anhörte.

Drei Kaffetassen balancierend, lief ich wieder zurück. Dann nahm ich einen Schluck aus meiner und stellte die anderen beiden ab, woraus auch sofort getrunken wurde.

Ich wollte gerade Tony ansprechen, da sah ich seinen leeren Ausdruck. "Tony?" Nun sahen auch die Anderen Beiden hin.

"James hat meine Eltern nicht getötet."

"Was?!"

《The Black Swan》[✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt