Love
Neben den männlichen Personen fühlte ich mich wohl. Zum ersten Mal nach langer Zeit hatte ich mit anderen Personen außer Parker Spaß. Rowen lenkte stumm das Auto und Reed erzählte aufgeregt einige Geschichten. Er war offen und ehrlich, verstellte sich nicht, schämte sich für keinen seiner Worte.
»Ich mag den Regen.«, murmelte Reed hinter uns und starrte nach draußen. Der Regen prallte auf den Asphalt und von der Sonne war nichts mehr zu sehen. »Es ist so faszinierend, dass man sich im Regen freier fühlt, als unter der Sonne.«
»Gehörst du zu denen, die gerne unter dem Regen tanzen würden?«, hinterfragte ich von Neugier erfüllt.
»Ja«, wisperte er kaum hörbar. »Ich wollte schon immer im Regen tanzen und meine Arme öffnen, losschreien, dass ich der coole Reed bin. Aber leider ist das nicht so.« Das ganze Selbstbewusstsein von ihm war verschwunden.
»Huch, wieso denn? Jeder kann es, du genauso!«, ermutigte ich ihn, versuchte ihm ein sicheres Gefühl zu geben - aber es erreichte ihn nicht.
»Ich trau mich nicht.«
Seine Worte wiederholten sich ein weiteres Mal in meinem Kopf und vermischten sich mit der sanften Stimme meiner Schwester. Gleichzeitig ertönten ihre Stimmen in meinem Ohr. Unwillkürlich weitete ich meine Augen und erinnerte mich an Hailey.
Rückblende
»Antworte ihm.«, zwang ich sie dazu, als sie sich weigerte ihrem Klassenkameraden eine Antwort zu schreiben, dass sie ihn mag.
Wir waren im Krankenhaus. Sie saß in ihrem Bett, angebunden an die Maschinen und lehnte sich zurück in ihr Kissen. Direkt neben ihr saß ich auf dem Holzstuhl und wartete auf ihre Antwort, dabei fiel mein Blick auf ihre Halskette, die sie um den Hals trug.
Hailey schüttelte ihren Kopf und ihre Finger griffen um ihre Kette, mit der anfing zu spielen - vor Nervosität. »Vergiss es!«, machte sie mir klar. »Außerdem mag ich ihn nicht.«
»Soll ich dich an deine Worte von gestern erinnern, Liebes?«, neckte ich sie grinsend und legte meine Hand auf ihren Kopf. »Gib ihm eine Antwort. Der Arme platzt bestimmt vor Nervosität.« Genauso wie du, wollte ich noch hinzufügen, doch verkniff es mir lieber.
Ihre Wangen färbten sich rot. »Ich trau mich nicht.« Sie senkte ihren Blick und presste ihre Lippen aufeinander.
»Manchmal sollte man sich seiner Angst stellen, denn lieber riskieren wir etwas, anstatt, dass wir uns gar nicht trauen und dann diesen einen Schritt bereuen. Sag es ihm, bevor es zu spät ist.«
Sie zögerte. »Und was ist wenn er mich verarscht?«
»Dann verarschen wir ihn! Keiner darf die Prinzessin Hailey Davis verarschen, denn hinter ihr steht direkt die böse Schwester Love Davis!« Hailey liebte Disneyfilme, genauso liebte sie jede einzelne Prinzessin.
Durch meine Aussage brachte ich zum Kichern, was mein Herz zum Schlagen brachte. Ich nahm Haileys warme Hände in meine und schaute ihr in ihre funkelnden Augen. »Vertrau mir. Du wirst diesen Schritt nicht bereuen.«
Sie stellte sich ihrer Angst gegenüber und tat es. Sie gab dem Jungen eine Antwort und wartete unsicher diesmal auf seine. Und auch was der Junge geschrieben hatte, er sorgte dafür, dass sie den restlichen Tag mit einem wunderschönen Lächeln auf ihrem Gesicht verbrachte.
Rückblende Ende
»Reed, ich kannte mal eine tolle Person, die sich auch nicht getraut hat. Sie war sogar unsicherer als du und hatte riesige Angst. Doch schließlich hat sie sich getraut..«, Der Gedanke an Hailey brachte mich zum Lächeln.
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Till the Death | ✓
Novela Juvenil»Unsere Herzen schlagen gleich schnell. Sie schlagen füreinander.« Love Davis versucht in allem das Positive zu sehen, doch die Trauer in ihrem Herzen macht es ihr nicht leicht. Vor einem Jahr ist ihre Schwester gestorben und seitdem kommt sie damit...