Kapitel 21

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"Folge Deiner Sehnsucht, sonst verfolgt Deine Sehnsucht Dich." - Georg-Wilhelm Exler

Ashton

Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Nachdem ich beinahe aus dem Fitnessstudio geflüchtet bin, bin ich wieder eine Weile in der Gegend herum gefahren und war in irgendeinem Dinner essen. Jetzt ist es später Nachmittag und es wird langsam dunkel. Und ich weiß nicht, wo ich hin soll. Zu Mia kann ich nicht - nicht nach unserem Streit. Nicht nachdem sie mich so verletzt hat. Mit Dan ist es dasselbe. Und 'nach Hause' kann ich einfach nicht. Ich kann mich den Erinnerungen nicht stellen, vor allem nicht heute. Seufzend scrolle ich durch meine Kontakte. Rachel und Hanna sind auch aus dem Schneider - Mia hat sie bestimmt schon auf ihre Seite gezogen - und mehr Leute kenne ich nicht. 

Ich habe den Kreis meiner Freunde schon immer klein gehalten. Ich brauche nicht tausend Freunde, um glücklich zu sein. Wenn ich eine Hand voll habe und mich auf diese verlassen kann bin ich mehr als zufrieden. Aber anscheinend kann ich mich nicht einmal auf die paar Freunde, die ich habe, verlassen. Seufzend starre ich aus der Windschutzscheibe. Mittlerweile ist es dunkel geworden und passend zu meinem Gemütszustand hat es zu regnen begonnen. Ich verfolge die Tropfen, die in immer kürzeren Abständen die Scheibe hinunterkullern und versuche für einen Augenblick an Nichts zu denken. Es scheint, als wäre mein Leben entgültig aus den Fugen geraten. Obwohl ich so hart daran gearbeitet habe mir ein normales Leben aufzubauen. Aber mein Schicksal scheint mir einfach im Weg zu stehen.

Wütend schleudere ich mein Handy auf den Beifahrersitz, sodass die Hülle abspingt und ein kleiner Zettel herausfällt. Ich runzle verwundert die Stirn.

Jace

Ich presse das Gesicht ins Kissen und stoße einen Schrei aus. Verdammte scheiße. Ich hatte nichts mit der verdammten Tussi aus dem Fitnessstudio. Ich konnte nichts mit ihr haben. Ja, ich habe sie geküsst. Aber dabei hab ich an Sie - Ashton - denken müssen und mir wurde direkt schlecht, weil die Tussi so anders schmeckte als sie. So anders roch. Und ganz einfach nicht Ashton war. Ich wollte einfach nur weg von ihr. Aber trotzdem habe ich es versaut, weil Ashton mich jetzt entgültig für ein Arschloch hält.

Frustriert schlage ich auf das Kissen ein. Kyle sagt, nach meiner dreiwöchigen Abstinenz wäre ich nun entgültig meiner Männlichkeit beraubt und genau so fühlt es sich auch an. Ich habe schon fast vergessen, wie sich Sex überhaupt anfühlt aber viel schlimmer ist, dass ich überhaupt kein Verlangen habe irgendeine Tussi flachzulegen. Ich will Ashton. Aber ich will sie nicht nur ficken. Ich will sie an mich ziehen, mein Gesicht in ihren Haaren vergraben und sie riechen, schmecken und in meinen Armen halten.

Ich hatte ihr gesagt, was ich für sie empfinde, oder vielmehr, was ich zu empfinden denke. Denn etwas Vergleichbares habe ich noch nie gefühlt, bei niemandem. Ich will sie nicht nur, ich brauch sie.

Das Handy auf meinem Nachttisch klingelt und ich stöhne auf. Genervt angle ich danach und presse es mir ans Ohr. Bestimmt wieder Kyle, der mich auslachen will und mir dabei helfen will 'meine Eier wieder zu finden'. "Was, verdammte scheiße?" Am anderen Ende der Leitung ist es still. "Hallo?" Ich runzle die Stirn. "Äh ja... sorry, ich wollte dich nicht stören." Ihre Stimme ist leise aber ich erkenne sie sofort. Ashton. Ruckartig setze ich mich auf und fahre mir mit der Hand übers Gesicht. "Ashton?" Ich presse mir das Kissen an die Brust, mein Herz rast und ich bete, dass sie nicht einfach wieder auflegt. "Ja, ich wollte nur fragen... weißt du was, nein, vergiss es. Das war eine dumme Idee...", stottert sie und ich sehe die zarte Röte vor mit, die bestimmt ihre Wangen überzieht. "Was brauchst du? Ich bin sofort da." Ich springe aus dem Bett und streife mir ein Shirt über, ohne das Handy von meinem Ohr zu nehmen. "Nein, ich wollte nur fragen, ob ich vielleicht heute Nacht zu dir kann... aber vergiss es einfach, ich suche mir einfach-" - "Nein, kommt gar nicht in Frage. Du schläfst bei mir." Ich unterbreche sie, noch bevor sie den Satz beendet hat. Kommt gar nicht in Frage, dass sie einfach bei irgendwem schläft. Schon allein der Gedanke daran, welchen Typen sie als nächstes anrufen könnte, dreht es mir den Magen um.

Und außerdem musste ich sie wiedersehen. Ich musste ihr erklären, dass mit der Fitnessstudiotussi nichts gelaufen war. Und ich musste ihr zeigen, dass sie mehr für mich ist als eine von Vielen. "Äh... okay, danke. Kann ich jetzt vorbeikommen?" Das Zögern ist in ihrer Stimme ist nicht zu überhören und das macht mich wütend. "Ja, verdammt. Ich warte auf dich." Bevor sie protestieren kann lege ich auf, werfe das Handy aufs Bett und renne beinahe über den Flur, um unter die Dusche zu springen. Ich hämmere gegen die geschlossene Badezimmertür. "Was?" Mason steht mit einem Handtuch um die Hüften vor mir und schaut mich wütend an. "Ich muss ganz dringend Duschen, bitte." Ich falte die Hände und schaue ihn mit meinem besten Dackelblick an. Mason lässt seinen Blick über mich gleiten und verdreht die Augen. "Das ist nicht zu übersehen." Er hebt eine Augenbraue und ich verdrehe die Augen. "Ashton kommt." Ich grinse ihn an und mein Herz macht einen kleinen Satz, als ich ihren Namen ausspreche aber das ist mir mittlerweile egal. Alles was zählt ist nur noch, das ich sie in wenigen Minuten wiedersehe.

Ich bin verdammt nochmal bis über beide Ohren verknallt. Aber es ist mir verdammt nochmal scheiß egal, wenn das bedeutet, dass ich meine Eier entgültig verloren habe. Ich durfte es jetzt nur nicht schon wieder versauen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2020 ⏰

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Dark Love - mich kannst du nicht vergessen (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt