"Nie schmeckt ein Mädchen einen Kuss ohne sich nach einem Zweiten zu sehnen." - Unknown
Die Autos vor dem Verbindungshaus parken kreuz und quer am Rasen und schon von draußen sehe ich, das hier - für meinen Geschmack - eindeutig zu viele Leute sind. Sie stehen in Grüppchen zusammen, lachen und trinken. Ich fühle mich automatisch unwohl.
"Das nenn ich eine Party!" Mia wirft die Hände in die Höhe und dreht sich einmal im Kreis. Sie benimmt sich als wäre ihr größter Traum in Erfüllung gegangen und als wäre es das höchste Los heute hier auf dieser Party zu sein. "Schau nicht so verzweifelt! Hab mal ein bisschen Spaß!" Sie nimmt mich an der Hand und zieht mich hinter Hanna und Rachel die Treppe zur Eingangstür hinauf. "Ich hätte auf jeden Fall mehr Spaß, wenn ich nicht hier wäre." Ich zupfe an meinem Kleid und versuche es so weit wie möglich über meine Oberschenkel zu schieben, ohne das Mia es mitbekommt. Aber als ich einigermaßen damit zufrieden bin und den Stoff loslasse schiebt er sich einfach wieder von selbst nach oben. "Hör auf damit!" Hanna schlägt mir auf die Finger. "Du siehst heiß aus und das darf ruhig jeder sehen." Sie zwinkert mir zu und wirft sich die roten Haare über die Schulter. "So scharf, dass ich in deiner Nähe heute wahrscheinlich niemanden abkriegen werde." Sie winkt uns zu und verschwindet irgendwo in der Menge. "Komm, wir holen uns was zum Trinken." Mia bahnt sich einen Weg durch die Menge und schleift mich einfach hinter sich her. Die Musik ist so laut, dass ich nicht einmal protestieren kann. "Mason!" Mia tippt einem Typen auf die Schulter. "Hey Süße", er umarmt sie umständlich und hält uns zwei Becher entgegen. "Wer ist die Kleine?" Er zeigt auf mich und hält mir weiterhin den Becher entgegen. "Das, mein Lieber, ist meine beeeste Freundin Ashton. Und sie ist aus einem ganz bestimmten Grund hier." Sie zwinkert mir zu und ich verdrehe die Augen. Ich hätte ihr von Anfang an einfach nichts von Jace erzählen sollen. Ich nehme mir vor ihr nie wieder was von einem Typen zu erzählen. Als Mia beginnt einfach weiter zu plabbern hält Mason Gott sei Dank seine Hand in die Höhe. "Süße, ich glaub so genau will ich's gar nicht wissen. Hier!" Lachend wackelt Mason mit dem Becher vor meiner Nase. "Nein danke. Ich trinke nicht." Ich lächle ihm zu. "Achso, du bist Fahrerin." Er nickt verständnisvoll und trinkt den Becher selbst in einem Zug aus, ohne dabei das Gesicht zu verziehen. "Da hast du wohl die Arschkarte gezogen." Ich verzichte darauf ihm zu erklären, dass ich generell keinen Alkohol trinke. Ich hatte am eigenen Leibe miterlebt, was Alkohol mit Menschen macht. Wie er sie verändert, aggressiv werden lässt und ihnen die Beherrschung raubt. Das ist nichts für mich. Stattdessen nicke ich. "Ich geh dann auch mal." Mia wackelt mit den Augenbrauen. "Was? Nein du bleibst gefälligst bei mir!" Aber sie ignoriert mich einfach und verschwindet ebenfalls in der Menge. Warum verdammt nochmal schleppt sie mich überhaupt mit, wenn sie mich dann einfach alleine stehen lässt. In diesem Moment hasse ich sie und hätte sie am liebsten an den Haaren gepackt und zu mir zurückgeholt. Ich hasse es alleine und von lauter fremden Menschen umgeben zu sein. "Okay Ash. Ich glaub ich geh mich jetzt in meinem Zimmer einschließen, nicht, dass sie auf falsche Gedanken kommt wenn sie keinen anderen aufreißt." Mason schaut mich mit gespielt ängstlichem Blick an und ich muss lachen. Es ist offensichtlich, dass Mason schwul ist. "Ähm, Ashton." Mason deutet hinter mich und ich drehe mich um, um zu sehen was er meint. Und dann stehe ich einfach nur da und kann nicht mehr atmen.
Jace starrt mich an. Seine Pupillen sind geweitet und unter seinem brennenden Blick wird mir nochmals bewusst, dass ich beinahe nichts anhabe. Nur diesen lächerlich Fummel, der an mir klebt wie einer zweite Haut. Das T-Shirt spannt über seiner trainierten Brust und seine Haare hängen ihm feucht in die Stirn. Er musste geduscht haben. Ich lasse meinen Blick über ihn gleiten und spüre, wie ich rot werde. In meinem Bauch spüre ich erneut dieses seltsame Ziehe. Als würde er mich an einer Schnurr zu sich ziehen wollen... Ich will dem Ziehen gerade folgen, als sich ein Mädchen an ihn presst und ihm etwas ins Ohr flüstert. Mir wird speiübel und als die Bitch ihre Hand über seinen Bauch nach unten gleiten lässt wende ich meinen Blick ab. "Wo ist das Badezimmer?" Frage ich krächzend und Mason deutet nach oben. "Ich frage erst gar nicht. Aber Süße, wenn ich dir einen Rat geben darf, dann halte dich von Jace fern. Er ist mein bester Freund, aber er hat noch nie einem Mädchen gut getan." Er drückt meine Oberarme und schiebt mich in Richtung Treppe. Weg von Jace mit einer Anderen, der ich am liebsten jeden falschen Fingernagel einzeln ausgerissen hätte, nur weil sie ihn berührt hat.
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Ich versuche mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, ohne dabei mein Make-Up zu ruinieren. Mir ist nach Weinen zu mute und ich weiß nicht mal warum. Er gehört nicht dir! Du bildest dir das alles nur ein. Du hast keine Gefühle für ihn! Er ist ein Arschloch und er wird immer eins bleiben. Selbst wenn er dich an sich heranlassen würde, dann sicher nur um dich flachzulegen. Das Wasser beruhigt mich ein wenig. Aber warum tut es dann so weh ihn mit einer Anderen zu sehen? Warum verdammt nochmal fühle ich mich so zu ihm hingezogen? Nach einem letzten Blick in den Spiegel öffne ich das Türschloss und will das Bad für die lange Schlange an Wartenden freimachen. Im selben Moment werde ich jedoch zurück ins Bad geschoben und mit bleibt keine Zeit zu reagieren. "Hey, wir warten hier schon seit Ewigkeiten.", protestiert das Mädchen, das als nächste dran wäre. "Dann kannst du sicher auch noch länger warten."
Als ich seine Stimme höre bekomme ich unwillkürlich Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Er schließt hinter sich ab und schiebt mich weiter in den Raum, bis ich mit dem Po an den Waschtisch stoße. Ich bin zu überrascht um zu protestieren. "Was willst du?" Ich schaue ihm nicht in die Augen sondern fixiere das Bild, das hinter ihm an der Wand hängt. "Ich will dich." Jace legt mir die Arme an die Hüfte und bevor ich realisiere, was er vorhat sitze ich schon am Waschbecken. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt spreize ich meine Beine. "Ich kann nicht mehr aufhören an dich zu denken." Sein Atem kitzelt an meinem Hals als er sich zwischen meine Beine schiebt. Er presst seine Lippen in meine Halsbeuge und abwechselnd laufen mir heiße und kalte Schauder über den Rücken. Nicht mehr Herr meines Körpers seufze ich auf und ziehe ihn so nah an mich, dass unsere Körper ineinander verschmelzen wie heißes Bienenwachs. "Du machst mich verrückt Baby." Meine Hände liegen an seiner Brust und ich spüre, wie sich sein Herzschlag beschleunigt als er beginnt sich mit seinen Lippen einen Weg zu meinen zu bahnen. Kurz vor seinem Ziel hält er jedoch inne und will sich von mir lösen. Nein! Ich will ihn küssen. Ihn schmecken! "Bitte." Stöhne ich auf. Ich schiebe meine Hände in seine feuchten Haare um ihn zu mir herunterzuziehen, bis seine Lippen meine berühren. "Baby, ich weiß nicht ob wir..." Seine Lippen sind unglaublich weich und ich versinke in seinem Geschmack. Er schmeckt mindestens genauso gut, wie er riecht. Seine Zunge bahnt sich einen Weg zwischen meine Lippen und als sie meine berührt stöhnt er auf. "Baby." Er legt mir eine Hand auf den Oberschenkel und lässt sie immer weiter nach oben wandern...
Mit einem Schlag bin ich wieder hellwach. Ich schubse ihn von mir und perplex wie er ist stolpert er einen Schritt zurück, sodass ich vom Waschtisch gleiten kann. "Hör zu, das geht nicht. Ich kann das nicht." Ich kann ihm nicht in die Augen schauen, als ich, mein Kleid richtend, zur Tür stolpere. Seine Wangen sind gerötet und die Haare stehen feucht in alle Richtungen ab. Er sieht verdammt heiß aus, aber ich kann das wirklich nicht. Wenn er mein Herz bricht, dann überstehe ich das nicht. Ich schließe auf und stürme kopflos an der Schlange vor der Tür vorbei und die Treppe nach unten, wo ich im Getümmel untertauche.
Als ich aus dem Haus in die kühle Nachtluft trete spüre ich seine Lippen noch immer auf meinen und kann keinen klaren Gedanken fassen.
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Dark Love - mich kannst du nicht vergessen (pausiert)
Romansa~ Badboy and (not so) good girl ~ Jace Archer ist ein Badboy wie er im Buche steht. Heiß, beliebt und er lässt niemanden an sich heran. Und obwohl Ashton weiß, dass Jace Archer niemals sein Herz verliert, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. De...