Liebe - Länder übergreifend

1. Kapitel

Schon seit dem ich ein kleines Kind bin, wollte ich reisen um die ganze Welt und so weit es geht. Das ist auch der Grund warum ich Samuel James, meinen Klassenkameraden, immer so beneided habe und das obwohl ich ihm noch nie begegnet bin.
Mit einem neidischen Blick sah ich auf dem leeren linken Stuhl neben mir, da müsste er jetzt sitzen und nirgendwo anders. Aber warscheinlich war Samuel gerade am Strand und schwamm mit dem Fischen im Mittelmeer.
"Also von euch allen fehlen noch Aufsatz Noten und ich habe mir gedacht. Damit ihr glücklicher seit und ich weniger zu korrigieren habe machen wir das in zweier Paaren." Mrs. Higgens, eine ältere Dame mit Filzrock und wirrer Hochsteckfrisur trat jetzt wieder mal hinter ihr Pult, das genauso un aufgeräumt aussah wie sie selber. Normalerweise liebte sie es durch den Raum zu schweifen und uns wild gestikulierend Geschichte zu vermitteln.
Sobald das Wort zweier Paare viel sah ich zu Britney in der zweiten Reihe herüber. Das große schlanke rothaarige Mädchen drehte sich auch zu mir um und wir nickten uns zu. So oder so ähnlich verständigten sich auch die anderen in der Klasse.
"Also euer Aufsatz soll über die Geschichte eines Landes oder meinetwegen auch Kontinentes sein." Mit einer geschwungenen Lehrer Schrift fegte Mrs. Higgens über die grüne Tafel um ihr gesagtes fest zu halten.
"Jeweils der andere soll über seinen Partner ein Protokoll führen was er tut und wie gut er mit macht. Themen sollen sein: große Persönlichkeiten, Entstehungsgeschichte und Tradition mit Festen." Bis auf die Themen hatte ich mir nichts mit geschrieben und reckte schon mal meinen Finger hoch um meinen Partner zu wählen, zusammen mit zehn andern.
"Ja, Quendolin?" Nahm meine Geschichtslehrerin mich als erstes freundlich dran. "Ich würde gerne mit Britney zusammen machen." Stolz grinste Brity zu mir hinter.
Doch Mrs. Higgens verzog das Gesicht und meinte: "Ah... tut mir leid Kleines aber ich habe schon jemanden mit dem du ganz speziell arbeiten sollst." Irritiert sah ich sie an und sank auf meinen Platz zurück. Noch bevor ich es schaffte zu fragen, wer den besagte Person sei, hatte sie schon den nächsten dran genommen.
Etwas frustriert sah ich zu wie alle ihren Wunschpartner bekamen und Brity mit einem letzten notgedrungen Blick zu mir, Ellena wählte.
Ich ging die Liste unsere schlechtesten Schüler durch in Geschichte. Ich war nämlich ganz gut und Mrs. Higgens hatte diese Angewohnheit schlechte und gute Schüler zusammen zu stecken. Aber die wurden alle aufgeteilt.
Man konnte das gut abzählen bei uns weil alle zweier Tische einzeln standen. Es gab vier in jeder Reihe und alle hatten einen Sitznachbarn, außer mir. Es geht also garnicht auf.
Gegen Ende fiel mein Blick auf den Stuhl neben mir. Samuel? Sollte ich vielleicht mit ihm zusammenarbeiten? Nein, das kann doch garnicht sei. Ich meine wie sollte das überhaupt anstellen. Mal kurz nach Namibia reisen oder wo er war?
Aber irgendwie blieb auch kein anderer übrig.
Der Gong schlug und alle Schüler fingen an ihr Zeug in die Taschen zu räumen und sich aus der Tür zu drängen. Letzte Stunde da ging es auf den Gängen oftmals noch mal richtig rabiat zu.
"Sag mal was will den jetzt Mrs. Higgens von dir?" Kam Britney an meinen Tisch und streifte ihr Feuer Haar hinters Ohr. "Ich habe keine Ahnung aber ich werde es bestimmt gleich erfahren." Meinte ich und sah vor zum Pult wo Mrs. Higgens mir jetzt zu winkte. Ich warf mit gerunzelter Stirn meiner Freundin einen Blick zu doch die zuckte nur mit den Schultern.
Wie aus Gewohnheit wenn ich mit Lehrern sprach stif ich meinen Schulrock noch mal glatt und setzte den Rucksack richtig auf. Unsere Schuluniform hatte eine dunkelblaue Jacke mit weißem Hemd mit blau karierten Rock und einer eben fals karierten Krawatte, die es auch für Mädchen gab.
"Ich warte in der Aula mit Jack." Flüsterte mir Britney noch zu bevor sie nach draußen verschwand. Die Lehrer duldeten es nicht wenn ein unbeteiligter Schüler bei solchen Gesprächen dabei waren.
"Ja, Mrs. Higgens?" Trat ich vor. Die Frau lehnte sich jetzt an dem getäfelten Pult und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wartete darauf das hinter Brity die Tür ins Schloss fällt. Was etwas dauerte weil unser Schulgebäude ein Altbau war und alle Türen aus schwären Eichenholz. Es gab hier viele Vertäfelungen an Decken und Wänden mit alten Mamor Böden. Die Schule war Geschmack Sache, aber mir gefiel es eigentlich.
"Quendolin, du bist die beste Schülerin in meinen Kurs, verantwortungsbewusst und ehrlich. Ich brauche von dir eigentlich keine Note mehr und daher habe ich mir gedacht das du doch vielleicht mit Samuel James zusammenarbeiten könntest." Verdattert und mit großen Augen starrte ich sie an.
"Mit Samuel James?" Ich glaube ich traute meinen Ohren nicht. Der Typ war jetzt schon seit zwei Jahren mehr oder weniger ein echtes Mysterium und ich sollte einfach so mit ihm einen Aufsatz machen?
"Ja, mir fehlen von Samuel noch die Noten für Zusammenarbeit und ich dachte mir das du ihn einfach da etwas beobachten und bewerten könntest. " sag mal will die gerade das ich ihren Job mach? Doch ich schüttelte den Gedanken weg und beschäftigte mich lieber mit dem wie? "Ja aber wie soll ich das den Anstellen. Er ist in einem ganz anderen Land und seine Nummer habe ich auch nicht." Ich würde lügen wenn ich sage das das nicht auch ein Versuch war mich aus der Sache raus zu reden. 
"Aber ich." Mrs. Higgens hielt mir eine  Zettel unter die Nase. War ja klar. "Seine E-Mail Adresse und Handy Nummer."
"Ähm... okay." In einer langatmigen Bewegung nahm ich ihr den Zettel aus der Hand und sah mir die Nummer an.
Die Zahlen und Buchstaben waren gedruckt. Warscheinlich haben sie die Daten erst vor kurzem rüber geschickt. 
"Also du machst es?" Meine Geschichtslehrerin lächelte mich fröhlich an. Naja, war ja jetzt nicht so das ich wirklich eine Wahl hatte aber das große Mysterium mal kennen zu lernen reizte mich durchaus.
"Ja, klar."
"Gut und einen schönen Tag noch." Damit entließ ich sie mich.
Immer noch etwas irritiert von meinem Auftrag vergaß ich ganz das Winken.