Mit leeren Blick stand ich in unserer dunklen Küche und hörte zu wie das Wasser im Wasserkocher brodelte. Es war halb 1 Uhr Nachts und ich konnte ums verrecken nicht einschlafen. Also machte ich Tee, schien so ne unterbewusste Handlung zu sein wenn meine Nerven blank lagen.
Nach dem ich Lucys Mutter unter Tränen alles gebeichtet hatte. Machte sie mir trotzdem keine Vorwürfe. Sie sagte nur das ich das nie wieder tuen dürfe.
Meine Mutter dagegen tat gerade so als wäre ich drei Tage im Bikini durch Sibirien gestampft, als der Mann beim Krankenwagen sagte das ich leicht unterkühlt war.
Als mein Vater die ganze Geschichte in seinem Ausmaß gehört hatte. Schüttelte er entäuscht den Kopf und hielt mir auf dem Rückweg eine große Predigt darüber: das ich jetzt 16 Jahre wäre und ein Vorbild sein sollte. Und das jedes mal wenn ich über diese Brücke gegangen war total eigensinnig und unverantwortlich war.
Der einzige der nichts zu der ganzen Sache gesagt hat und der sich auch nichts anmerken ließ war Samuel. Er hatte die ganze Zeit geschwiegen und auf der Rückfahrt nur aus dem Fenster gesehen.
Wäre er nicht da gewesen hätte ich mich warscheinlich im Auto schon in Tränen aufgelöst. Aber ich hab das dann doch auf Zuhause in mein Zimmer verschoben.
Hinter mir machte es pling und ich fing an meinen Tee auf zu gießen. Und merkte zu meiner Überraschung das mir dabei schon wieder die Tränen hoch kamen.
Ob wegen Lucys verängstigten Augen.
Der Schimpfe meines Vaters oder meiner Schuldgefühle wusste ich nicht."Hey, alles in Ordnung?" Erschrocken drehte ich mich um und erblickte auf einmal Samuel der in der Tür lehnte.
"Ja.... ja alles gut. Brauchst du was? Willst du was trinken?" Fragte ich und blinzelte die Tränen weg.
Er kam auf mich zu und ich erkannte in seinen Augen Sorge auf Blitzen.
"Kom setz dich." Ohne große Wiederrede ließ ich mich von ihm an den Küchentisch buxiren. Dabei fasste er mich an den Armen und ich spürte wieder diese Ruhe nach dem er mich aus dem Wasser gezogen hatte.
Er holte noch meinen Tee und setzte sich mir mit ernsten Blick gegenüber.
"Wie geht's dir?""Gut." Gott was wollte der den jetzt von mir. Mir ging es scheiße und mich soll einfach jeder in Ruhe lassen.
"Quendolin dich trifft keine Schuld." Ich sah von meinem Tee auf. Als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Also..." etwas verlegen blickte er zu Seite und wie als wollten sie es unterstreichen vielen seine Haare ins Gesicht. "... ich meine es war doch nicht deine Absicht Lucy zu irgendwas an zu stiften. Und... du hättest dich sehen sollen!"
Er sah mich auf einmal mitten in die Augen.Mit einem so intensiven Blick das mein Herz kurz aussetzte.
"Du hast keine Augeblick gezögert. Du bist einfach hinterher ohne an die Konsequenzen zu denken."
Ich sah wieder auf meinen Tee um diesen goldenen braunen Augen zu entrinnen."Stell dir vor dir wäre die Kraft aus gegangen oder ich hätte euch nicht mehr gekriegt? ..." ich hörte ihn schon Luft holen für mehr. Aber ich kam ihm zuvor.
"Danke. Danke, das du uns gerettet hast."
"Aha..." meinte er auf einmal genervt. Ich sah zu ihm auf und musste mir ein Lachen verkneifen. Samuel zog so eine Art Grimasse die wohl leident oder Wütend aussehen sollte.
"... ich wollte nicht das du dich bei mir bedankst. Sondern... das du verstehst.
Also... " starkste er herum. "Ich bin hier um dir zu sagen das du nicht der Bösewicht der Geschichte sondern der Held bist."Ich zog die Augenbrauen hoch und sah, zugegeben etwas amüsiert, zu wie er nach Worten rang. Bis es ihm zu blöd wurde.
"Naja egal... jetzt weiß du es. Also sei nicht mehr traurig."
Mit diesen Worten verließ er die Küche und nuschelte noch irgendwas zu sich selbst. Was ein bisschen nach "Idiot" klang.
Verwundert sah ich ihm hinter her. Samuel James ist manchmal ein wahres Rätsel. Aber als er gegangen war merkte ich wie mir wenigstens ein Teil der Last genommen wurde.
Danke
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Liebe - Länder übergreifend
RomanceSamuel James und Quendolin Harper haben zwei Leben die unterschiedlicher nicht sein könnten. Währen Samuel das ganze Jahr durch Die Welt reist und seine Schule so nur vom Namen kennt, kann Quendolin von anderen Ländern nur träumen. Quendolin kann...