5. Kapitel - Treffen unter Freunden

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»Na komm schon! Ich habe eine Überraschung für dich!«, erzählt ich Mark und lief mit ihm Hand in Hand durch eine Fußgängerzone.
»Ich liebe Überraschungen! What is it?«
»Das ist ein Geheimnis.«
»Ach komm, gib mir einen Tipp. Please.«
»Hmmm... Du wirst es schon früh genug herausfinden «, erwiederte ich grinsend.
»Wie gemein!«
»Wir sind gleich da.«
Er sah sich suchend, nach einem Hinweis um, der verriet wohin wir wollen.
»Gehen wir zur Detektei?«, fragte er und wies auf das Gebäude in dem die Detektei war.
»Nicht ganz.« Ich führte ihn zu dem Café darunter. »Ich hatte dir doch erzählt, dass jemand den du kennst auch hier ist.«
Ich zeigte an die Theke, wo Lucy stand und uns lächelnd ansah.
Sie kam hinter der Theke hervor und auf uns zu. »Schön dich wieder zu sehen.«
»Geht mir genauso.«, entgegnete Mark grinsend. »Das letzte mal als wir uns gesehen haben war doch, als du mir kurz nach dem Austritt aus der Gilde sagtest, dass du in Yokohama bleiben willst.«
»Ja stimmt. Irgendwie fühlt es sich an als wäre es ewig her, dass wir in der Gilde waren. Dabei sind es erst drei Monate...«
Er nickte. »Und jetzt arbeitest du hier in dem Café?«
Sie strich sich verlegen eine Haarsträhne weg. »Da ich nicht mehr für die Gilde arbeite brauche ich einen anderen Job um Geld zu verdienen. Naja und so sehen Ogawa und ich uns auch fast täglich.«
»Hm. Vielleicht sollte ich auch mal ab und zu hier in das Café. An meiner Biographie kann ich auch hier schreiben.«
»Wollen wir uns vielleicht setzten?«, fragte Lucy. »Und wollt ihr etwas trinken?«
»Ich würde einen Kaffee nehmen.«, antwortete Mark und setzte sich.
»Für mich auch. « Ich setzte mich neben Mark.
Lucy nickte und lief hinter die Theke zurück.
Es dauerte nicht lange da war sie schon mit zwei Tassen Kaffee zurück.
»Thanks«
»Vielen Danke«
Sie setzte sich gegenüber von uns.
»Weißt du eigentlich wie es den anderen ehemaligen Gilde-Mitgliedern geht?«, fragte Mark und trank langsam von seinem Kaffee.
»Hm Alcott sucht vermutlich Fritzgerald, nachdem er vergiftet und über Bord geworfen wurde. Er hat das Gift wohl überlebt ist aber trotzdem verschwunden,  was andere Organisationen ausgenutzt hatten um an das Vermögen der Gilde zu kommen... Nun, ich hatte gehört, dass John die Gilde neu aufbauen will. Lovecraft... Keine Ahnung was mit dem passiert ist. Naja und wir zwei sind hier in Yokohama.«
»Also ich weiß, dass Poe ab und zu Ranpo besucht.«, warf ich ein.
»Herman ist, soweit ich mitbekommen habe von jemanden aus der Spezialabteilung mitgenommen worden, um befragt zu werden...«, meinte Lucy nachdenklich.
»Herman? War das nicht der Mann mit dem weißen Bart der Still auf dem Schiff saß, als wir damals kurz auf dem Deck waren?«
Mark nickte zustimmend.
»Warum wurde er von der Spezialabteilung mitgenommen? Fritzgerald ist doch der Anführer, wäre es nicht sinnvoller ihn zu suchen und  mitzunehmen anstatt irgendein Mitglied der Gilde. Und warum bloß er? Warum nicht auch weitere Mitglieder?«
»Herman war vor Fritzgerald der Anführer der Gilde. Damals waren wir noch nicht dabei. Außerdem ist es wohl einfacher ihn mitzunehmen, als Fritzgerald der zur Zeit verschwunden ist.«, erklärte Lucy. »Und sonst war noch Magaret in der Gilde, doch sie wurde verletzt und liegt zur Zeit wohl im Koma. Hawthorne müsste bei ihr geblieben sein.«
_Verletzt... Damit meint sie wohl von mir, als ich dank meiner Fähigkeit durchgedreht bin und mehrere Personen von der Gilde getötet habe..._
Die Tür des Cafes ging auf und Atshi kam herein.
Als er mich sah kam er auf mich zugetappt.
»Guten Morgen Ogawa- «, er stoppte als er Mark und Lucy bemerkte. »Oh entschuldige. Ich habe deine Freunde gar nicht bemerkt.«
»Nicht schlimm. Willst du dich vielleicht zu uns setzten?«
»Ach ich will euch nicht stören.«
»Das tust du nicht. Komm setz dich.«
Lucy rückte zur Seite damit er neben ihr Platz nehmen konnte.
»Also Mark kennst du ja schon. Und Lucy«, ich zeigte auf sie. »hast du bestimmt schon ein paar mal hier im Café gesehen.«
»Nett dich kennenzulernen.«, sagte Atshi an Lucy gewandt. »Ich heiße übrigens Atsushi Nakajima.«
»Der Menschentiger. Ja ich hatte schon von dir gehört, als ich noch bei der Gilde war. Und auch von deiner Vergangenheit im Waisenhaus.«
Atshi sah sie verwundert an.
»Du musst wissen, dass Lucy auch aus einem Waisenhaus kam, like you.«
»Wenn man es so sieht seid ihr euch eigentlich ziemlich ähnlich.«, meinte ich nachdenklich. »Ihr seid beide in Waisenhäusern groß geworden, wurden dann in Organisationen aufgenommen, seid beide Befähigte, hilfsbereit, freundlich... Ihr könntet Geschwister sein.«
Die zwei sahen sich an und dann gleichzeitig zu mir.  »Du spinnst doch!«
»Oh was ist den hier los?«, fragte Dazai und stand plötzlich an unseren Tisch. Ich hatte ihn nicht bemerkt wie er ins Café kam. Er quetschte sich neben mich auf die Sitzbank und fragte grinsend: »Ist das hier das rot-weiß-Treffen?«
Mit 'rot-weiß Treffen' meint er wohl unsere Haarfarben, da Mark und Lucy rötliche orangene Haare haben und ich weiße genau wie Atshi.
»Dann wärst du hier ziemlich fehl am Platz.«, entgegnete ich.
»Hm...«, er griff nach einer braunen Haarsträhne an seiner Stirn. »Vielleicht sollte ich sie färben. Glaubst du weiß steht mir? Hey dann könnten wir ja als Zwillinge herumlaufen.«
»Ach nein eine Zwillingsschwester reicht mir schon. Außerdem bist du wohl ein wenig zu alt um mein Zwillingsbruder zu sein.«
»Hm stimmt auch wieder.«
»Also Dazai, was gibt's?«
»Was meinst du?«, er sah mich lächelnd und mit schief gelegenem Kopf an.
»Na du willst doch bestimmt irgendwas von Atshi oder mir.«
»Du kommst wohl gleich zum Punkt.« Seine Miene wurde ernster. »Du und Atsushi müsst hoch in die Detektei.«
»Haben wir einen neuen Auftrag?«, fragte Atshi.
Dazai schüttelte seinen Kopf. »Unser Boss wurde angegriffen.«

- Eschenstern

Bungo Stray dogs - Rats of Yokohama (Bungo stray dogs FF 3) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt