Während die Mädchen sich dann oben erstmal in ihren Zimmern für die nächste Zeit einrichten, lese ich mir unten den Ablaufplan für die nächsten Tage durch.
Heute und morgen habe ich Zeit, um mich mit jeder von ihnen zu unterhalten und sie etwas näher kennenzulernen, bevor übermorgen das erste Gruppendate mit drei der Mädchen ist.
Tja, also packe ich den Zettel mit dem Ablaufplan wieder zur Seite und mache mich auf den Weg nach oben, um direkt damit zu starten, sie besser kennen zu lernen.
Als ich nach oben komme, ist das erste Zimmer, an dem ich vorbeikomme, dass von Luna, durch die offen stehende Tür kann ich sehen, wie sie ihren Koffer auspackt. Ich beobachte eine Weile, wie sie vor sich hinsummt und weiter auspackt, ehe ich dann an ihrer Zimmertür kurz anklopfe.
"Darf ich reinkommen?", frage ich und lächele sie an, als sie zu mir guckt, sie erwidert das Lächeln und streicht sich ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, es wirkt beinahe auch etwas schüchtern, aber nicht wie diese Schüchternheit bei Nina, es ist irgendwie anders.
"Klar, komm rein... Ist bloß nicht ganz ordentlich.", lacht sie und deutet auf ein paar Sachen, die auf dem Boden verteilt liegen.
Eine kleine Chaotin also... Ich selbst bin ja eher eine ordentliche Person und kann Unordnung nicht austehen, aber dieser Unterschied wird schon nicht so viel ausmachen.
"Und, gefällt dir Cancún?", frage ich dann einfach, um irgendwie ein Gespräch aufzubauen. Eigentlich bin ich in Smalltalk und sowas gar nicht gut.
"Ja, total! Also eigentlich habe ich heute noch nicht wirklich was gesehen, aber ich kenne eh alles in und auswendig, ich hab lange hier gewohnt.", antwortet sie und interessiert nicke ich.
"Echt? Cool. Also bist du Mexikanerin?", will ich wissen.
"Nein, aber von Mexikanern adoptiert. Sie arbeiten jetzt aber in Buenos Aires. Ich hätte natürlich auch wieder herziehen können, nachdem ich volljährig war, aber die Stadt ist mir doch zu sehr ans Herz gewachsen.", erklärt sie und räumt dann noch etwas aus dem Koffer in den Schrank, bevor sie sich zu mir stellt.
"Buenos Aires? Da komme ich auch her. Also nicht wirklich, ich bin Italiener, aber seit vielen Jahre lebe ich dort.", meine ich und merke, dass wir wohl doch ein paar Gemeinsamkeiten haben.
"Was, echt? Gut, ich wusste von deiner Beschreibung, dass du Italiener bist und aus Argentinien kommst. Aber auch Buenos Aires? Wie krass!" Ich stimme ihr nickend zu.
"Und, was machst du so beruflich? Studierst du oder so?" Meine zukünftige Freundin, oder eben Frau, sollte schon gebildet sein, eine andere würden meine Eltern kaum akzeptieren, glaube ich. Für sie ist sowas auch wichtig, für mich nicht ganz so sehr, aber sie sollte eben nicht strohdumm und ohne Abschluss sein.
"Studieren stand bisher nicht in meinem Plan, vielleicht irgendwann mal noch. Ich konzentriere mich gerade ganz auf meine Karriere als Rollerskaterin, aber ich habe einen Abschluss an der besten Schule des Landes gemacht, da haben mich meine Eltern hingeschickt. Blake South College... Vielleicht kennst du es ja."
"Blake South College? Rollerskaten? Wir haben wohl wirklich mehr gemeinsam, als ich dachte!", lache ich. "Ich war auch auf dem Blake, aber wohl ein paar Stufen über dir, sonst würde ich dich wiedererkennen. Und tatsächlich skate ich auch, eine große Leidenschaft von mir, genauso wie die Musik."
"Ach echt? Das sind ja mal viele Zufälle!", lacht sie nun auch. "Ich mag die Musik auch und singe auch gerne, aber wie gesagt, meine Richtung ist eher das Skaten."
Irgendwie ist mir Luna gleich symphatischer geworden. Also nicht, dass ich sie erst unsympathisch fand, aber nach den ersten paar Worten hätte ich nicht gedacht, dass sie und ich so viel gemeinsam haben. Ich glaube, sie und ich würden schon ein gutes Paar abgeben.
Nach ein paar weiteren Minuten gehe ich dann aber weiter und komme als nächstes am Zimmer von Ámbar vorbei. Die Blondine scheint sich schon ordentlich eingerichtet zu haben, denn der Koffer steht bereits in einer Ecke und sie steht vor dem Spiegel, zupft irgendetwas an ihrem Outfit herum. Ich runzele kurz die Stirn, weil mir nicht ganz klar ist, warum sie das jetzt macht, aber wer versteht schon Frauen und ihre Mode.
Dann klopfe ich aber an ihrer Zimmertür und sie blickt zu mir, lächelt mich an, aber anders, als Luna es vorhin gemacht hat. Ámbars ganzer Ausdruck ist anders als von allen Mädchen, die mir bisher in meinem Leben begegnet sind.
"Matteo, komm rein!", meint sie und setzt sich dann aufs Bett, deutet neben sich, also setze ich mich zu ihr.
"Hey Ámbar, na schon eingerichtet?", frage ich.
"Wie du siehst, alles ist an seinem Platz und das Zimmer ordentlich.", meint sie und es kommt mir beinahe wie eine indirekte Anspielung auf Luna vor, aber woher soll sie wissen, dass Lunas Zimmer etwas unordentlich war? Sie war ja nicht dort, also macht das keinen Sinn.
"Ja, sehe ich.", meine ich und lache leicht. Im Gegensatz wie bei Luna, weiß ich hier jetzt nicht wirklich, wie ich ein Gespräch anfangen soll.
"Ehm... Wo kommst du eigentlich her?", frage ich dann einfach.
"Buenos Aires.", antwortet sie nur, ich nicke langsam. "Okay, ich auch."
"Ach echt? Sonderbar, auf welcher Schule warst du?", stellt sie dann auch mal eine Gegenfrage.
"Blake South College."
"Da war ich auch. Seltsam, dass wir uns nicht kennen. Oder naja, zumindest nicht erkannt haben, wir scheinen ja im selben Alter zu sein.", meint die Blondine, ich weiß wieder nur langsam zu nicken.
"Ja, echt seltsam. Aber da waren auch so viele Schüler, vielleicht haben wir einander bloß vergessen und nie richtig gesehen.", erwidere ich schulterzuckend und stelle ihr dann nach und nach die selben Fragen wie Luna.
So erfahre ich dann auch, dass sie im Bereich Marketing und Wirtschaft studiert, auch skatet und darin wohl die beste ist, wie sie sich selbst betitelt.
Viel mehr reden wir auch gar nicht, sie scheint ein recht verschlossener Charakter zu sein, auch wenn sie so von sich selbst überzeugt zu sein scheint.
Auch hat sich wirklich viele Ähnlichkeiten zu Luna, nur der Charakter der Brünetten sagt mir mehr zu.
Aber wer weiß, es ist ja noch Zeit, vielleicht ändert sich alles noch einmal. Und die anderen Kandidatinnen sind ja auch noch da.
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Well meine Freunde, das war das zweite Kapitel! Matteo hat schonmal zwei der Kandidatinnen besser kennengelernt und im nächsten Kapitel folgt dann der Rest.
Welcher Meinung habt ihr schonmal zu Luna und Ámbar in dieser Story, wenn ihr euch schon überhaupt eine bilden konntet?
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𝐓𝐇𝐄 𝐁𝐀𝐂𝐇𝐄𝐋𝐎𝐑
Fanfiction1 Mann, 7 Kandidatinnen. Nur eine kann am Ende die letzte Rose bekommen und sein Herz gewinnen. Wer wird es sein? Oder bricht er ihnen allen das Herz? --- cover by me, sabrina