Gefühlschaos und eine Spur

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Luis:

Dieser Arsch soll mich in Ruhe lassen. Es geht hier um Thena und nicht um unsere Gefühle. Wenn er einmal noch mit seinen dreckigen Gedanken in meinen Kopf dringt, bring ich ihn um. Genervt stürme ich aus der Küche und gehe in mein Zimmer. Bett ich komme. Ich bin fast eingeschlafen, als ich ein knarzen höre. Meine Tür öffnet sich und Clemens betritt das Zimmer. "Geh weg!", fauche ich und lege mich auf den Bauch. Doch er hört nicht. Schritte nähern sich meinen Bett und ich versuche ihn zu ignorieren. "Ach komm schon Luis, du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken, es wird irgendwann nicht mehr klappen!", redet er auf mich ein und setzt sich aufs Bett. "Das ist mir egal, ich werde dagegen ankämpfen, solange bis du es verstehst!", fluche ich weiter. Seine kalte Hand berührt meine Rücken und ich zucke zusammen. Mist wo hab ich mein Shirt gelassen. "Sie mir in die Augen und wiederhole das verdammt nochmal!", schreit er verzweifelt und ich drehe mich wiederwillig um. Kurz stocke ich und wiederhole mich. Kurz sehe ich Verletzlichkeit in seinen Augen, doch diese verschwindet und er beamt sich aus dem Zimmer. Gut so. Noah mein Vater steckt den Kopf herein und schaut mich fragend an. Stöhnend vergrabe ich den Kopf in mein Kissen und signalisiere, dass ich nicht darüber reden will. 

Gott sei Dank ist heute Wochenende und ich muss nicht zur Schule. Ich schnappe mir meine Trainingssachen und gehe in den Boxraum. Wütend schlage ich auf den Sack ein und lasse meinen Gefühlen freien lauf. Ich habe in dem Moment nicht das Recht meine Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Thena ist jetzt wichtig und sonst niemand anderes. Ich boxe alles aus  mir heraus. Meine Knöchel brennen und ich hächle vor mich hin. Aber es geht mir besser.Schnell teleportiere ich mich in mein Badezimmer und schlüpfe unter die Dusche. Das warme Wasser hüllt mich in einen Kokon ein und ich schließe die Augen. All meine Sorgen werden weggewaschen und ich bekomme wieder einen klaren Kopf. Clarissas Stimme in meinen Kopf, ruft alle ins Wohnzimmer. Schnell trockne ich mich ab und ziehe mir was über. Im Wohnzimmer angekommen, erklärt Alex, dass ein Auto in der Nähe unseres Hauses aufgenommen wurde, aber kein Schild daran befestigt war. Das bringt uns aber auch sehr viel weiter. "Warum haben wir eigentlich keine Sicherheitsvorkehrungen rund um das Haus aufgestellt?", platzt es aus mir heraus. Die Erwachsenen senken die Augen und es bleibt still .Das war jetzt sehr aufschlussreich. Auch egal. Die Gruppe teilt sich wider und ich bleibe allein in Zimmer stehen. Was soll ich jetzt machen. Ich will Clemens nicht begegnen, er weiß selbst nicht was er will und bis dahin soll er mich in Ruhe lassen.  Ich verlasse das Haus und verwandle mich in einen Adler. Wenn ich Glück habe fällt mir ja was nützliches auf. Kilometerweit nichts als Sand. Ich nähere mich einer Stadt und setzte mich auf einen Baum ab. Der Parkplatz ist leer und Wind wirbelt Sand auf. Gelangweilt sehe ich mich um und will weiter fliegen, als etwas aufblitzt. Meine Augen stellen auf scharf und ich beeile mich vom Baum zu kommen. Ich verwandle mich wieder in einen Menschen und betrachte das Ding aus der Nähe genauer. Eine Spritze. Ein Hinweis? Vielleicht. Ich werde wider zum Adler und fliege mit dem Ding zw meine Krallen nach Hause. Angekommen eile ich in die Area 51 und suche meine Mum. "Haben Sie Betty gesehen?", frage ich eine Angestellte und diese nickt. "Raum 415!", meint sie und eilt weiter. Ich suche den Raum und bleibe leicht atemlos vor meiner Mum stehen. "Hier ich hab was gefunden, kannst du prüfen, wer damit gestochen wurde. Ich weiß es ist unwahrscheinlich, dass Thenas DNA oder sonst was darauf  ist, aber bitte mach es?!", flehe ich sie an und sie nickt und scheucht mich aus dem Zimmer. Ich gleite ab der Wand hinunter und bringe meinen Atem unter Kontrolle. Bitte, lass das eine Spur sein. 

Ich beschließe voller Elan Clemens zu besuchen und klopfe an seine Tür. Ich erblicke ihn schlafend auf den Bett und trete leise heran. Sanft rüttle ich an seinen Schultern und er wacht auf. Verschlafen blickt er mir entgegen und ich muss schlucken. "Gibts was Bro?", fragt er mit rauer Stimme und ich nicke. "Ich weiß nicht was das ist zwischen uns", beginne ich und gestikulieren mit meinen Armen," aber bis dieses Chaos hier gelöst ist, will ich nicht darüber nachdenken müssen. Werd dir deiner Gefühle klar und ich der meinen und dann können wir reden, aber bis da hin lass mich in Ruhe!", sage ich schrill. Er schaut mich jedoch nur an und zieht unbeeindruckt eine Augenbraue hoch. Er hält mir die Hand hin und meint Deal. Erleichtert schlage ich ein und verschwinde schnellst möglich. Hier halte ich es keine Sekunde mehr aus. Jetzt brauch ich erstmal Freiraum zum Nachdenken. Meine Mum holt mich aus meinen Gedanken. Außer Atem schreit sie fast, dass sie eine Spur hat. Die Spritze war anscheinend wirklich von ihr. Mein Vater erscheint hinter Mum und lächelt Stolz. Ich lasse die 2 alleine und überbringe den anderen die mehr oder weniger freudige Nachricht. 

Die ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt