Mittelalter

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Unbekannter:

Ich sollte sie langsam aufwecken. Sie muss wieder was trinken und essen. Ich rüttle sie unsanft aus der Ohnmacht heraus und kette sie an mich. Vorher habe ich mit meinem Vater telefoniert und er war sehr überrascht und wütend. Thenas Gabe war äußerst selten und es gab nur wenige Aufzeichnungen dazu. Die Kontrolle über die Begabung erlangt man erst nach vielen Jahren Übung. Das macht die Situation natürlich schwierig. Ich kann sie nicht immer an mich ketten und ihr die Kraft entziehen, damit mir ja nie etwas entgeht. Das wird eine sehr anstrengende Zeit. Vater hat versprochen er würde eine Lösung finden, jedoch bin ich nicht allzu Optimistisch. 

Ein Ächzen holt mich aus meine Gedanken. Thena schaut mich erwartungsvoll an. Ihr Blick verfinster sich, als sie die Handschellen betrachtet. "Okay, da ich anscheinend noch länger mit dir zusammen sein muss, dürfte ich wenigstens deinen Namen wissen?", fragt sie genervt. Ich mustere sie mit zusammengekniffenen Augen und sie schrumpft im sitzen zusammen. Pah, große Klappe das Mädel. "Ashar", gebe ich von mir und stehe auf. Ich packe ihre Hand und ziehe sie mir. Tollpatschig stolpert sie hinter mir her. Ich muss mir was anderes überlegen. Ich sollte mir ne Kette zulegen. Da haben wir mehr Spielraum. Wenn ich glück habe, find ich eine im Keller oder in einen der Trainigsräume. Ich stelle ihr das Mittagessen am Platz und setze mich. Sie folgt meinen Beispiel und beginnt hungrig den Reis mit Gemüse in sich hinein zu stopfen. Endlich bekommt ihr Gesicht wieder Farbe und das leichte zittern ihrer Hände hört auf. Ich darf sie nicht zu oft ihrer Lebenskraft berauben. Sehr standfest ist das Mädel leider nicht. Nachdem wir fertig gegessen haben, schleife ich sie mit in den Keller und suche etwas Kettenmäßiges. Nach langem Suchen werde ich fündig. Das dünne Metallkettchen ist ca 1 1/2 meter lang. Ich wickle  sie um unsere Handgelenke und ziehe durch die Ringe Kabelbinder zur Befestigung. ich bin echt kreativ. Ungläubig starrt mich Thena an, hält jedoch brav den Mund.
Gott das wird anstrengend. Leicht genervt stöhne ich auf und zerrte Thena dann mit auf das Sofa. Ich hasste den Tag. "Äm Ich... Muss, was ist wenn jmd von uns naja auf die Toilette muss oder sich umziehen will?!", fragte ein zartes Stimmchen leicht panisch neben mir. Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich sie an und sogleich errötet sie. Ergeben seufzte ich. Okay ich hatte mich da in ne große scheiße reingeritten." Klo...? ", kam es von ihr und ich nickte. Ich befreite mich von der Kette. Kein gutes Gefühl aber sie sollte so schnell doch nicht verschwinden... Oder. Schnell war sie wieder draußen und hektisch kettete ich mich an. Gelangweilt überlegt ich was wir jetzt machen könnten. Da begann sich plötzlich alles zu drehen. Verdammt. In kürzester Zeit waren wir wo anders gelandet. Ich öffnete meine Augen als ich laute Stimmen hörte. Thena krallte sich in mein Shirt und schaute mich panisch an. Wir befanden uns auf einem Plato und ein komisches Holzgestell mit einem riesigen Sägeblatt oder sowas befand sich neben uns. "Hexen!", schrie die Menschenmenge vor uns und ich drehte mich erschrocken zu ihnen. Fuck. "Guillotine!?", hauchte Thena neben mit recht verzweifelt. Ach ja so hieß das Ding. Erst jetzt bemerkte ich die 2 gefesselte Personen, welche anscheinend auf ihr letztes Stündchen warteten. Männer mit Schwertern stürmten auf uns zu und ich hob diplomatisch die Hände. Brachte sich allerdings nichts. Als sie uns festhielten, blickten sie zu einem Mann, welcher auf einem Thron saß und ihnen zunickte. Ich hoffe das bedeutet, dass wir unschuldig sind. Wahrscheinlich nicht, denn es war plötzlich leichenstill. Keiner regte sich. Ein Schluchzer durchbrach die Stille. Thena. Der Mann der sie umklammerte, ruckelte unsanft an der Kette. Meiner war schlauer und öffnete sie bei mir. Obwohl schlauer, wie kam ich nach Hause wenn wir getrennt waren. Es kam wieder Bewegung in die Menge. Die erste Person wurde unter dem Ding positioniert. Ich schluckte und merkte wie ich auch panisch wurde. Das Messer raste herunter. Die Menge jubelte. Der Kopf rollte leblos dahin und Thena verdrehte die Augen und sank zusammen. Nein das durfte doch nicht wahr sein. Die 2te Person verabschiedete sich von ihrem Leben, während irgendein Wichtigtuer eine Rede hielt und betete dass sie in der Hölle schmoren würden. Okay jetzt musste ich was tuen. Ich bin ausgebildeter Soldat, Kämpfer was auch immer. Während die Menge wieder aufjolte und mein Bewacher unachtsam war hob ich mein Knie und trat ihm in die Weichteile. Dieser krümmte sich vor Schmerz und ich zog ein Messer aus meiner Hose. Blitzschnell stach ich zu und er fiel wahrscheinlich tot um. Weitere Männer stürmten herbei. Fuck. Ich schnappte  mir das Schwert von dem Toten und stach dem verdutzten Vollidioten von Thena in den Rücken. Schnell schleuderte ich das Schwert wie einen Dartpfeil auf den nächsten Wächter und hob das kleine Häuflein Elend auf, sprintete davon und  suchte einen Ausweg. Die Menschenmenge stand mir im Weg und rief noch immer Hexe. Da kam mir eine Idee. Ich verlagerte Thena und fischte mein Handy aus der Hosentasche. Das Display leuchtete auf und ich schrie seltsam klingende Wörter. Geschockt sprangen die Leute auseinander und murmelten ängstlich ein Stoßgebet. Ich hetzte durch die Menge und brüllte unentwegt gruselige Zaubersprüche. Thena war wachgeworden, bewegte sich allerdings nicht. Wir mussten uns beeilen. Ich schlüpfte in ein Zelt. Schnell jetzt. Unsanft ließ ich meinen Schützling auf den Boden gleiten und schrie sie an sie solle sich beeilen. Ich hörte schon die Ritter oder so kommen. Die Schwerter und Rüstungen schepperten. Doch Thena rührte sich nicht. Ein anscheinend mutiger Mann betrat den Raum. Als einziger, aber das war auch schon egal.

Die ZeitreisendeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt