Nur Ein Kuss - Kagehina

Kapitel 10: Wut

Langsam wurde es aber wirklich kalt. Hinata wollte doch Kageyama nur kurz zum Uno spielen dazu holen und hatte sich deswegen nur schnell seine Trainigsjacke übergeworfen.

"Du meinst wirklich Beziehung? So mit Händchen halten und das alles in der Öffentlichkeit?"
Ungläubig starrte der Große ihn an.
"Ich meine ja schon... Ich-Ich möchte bei dir sein... Immer."

Auf einmal fiel es ihm unglaublich schwer das zu sagen... Er hatte jetzt wirklich nicht damit gerechnet, dass Tobio ihn nun doch abweisen könnte. Nicht nachdem was passiert war, zwischen ihnen.

"Oh... Ähm. Ich weiß nicht..."
Wie bitte? Er weiß es nicht?
"Willst du also abstreiten, dass du mich magst? Also auf diese Weise..."
Hinata's Stimme nahm nun einen verletzten Unterton an.

"Nein. Das sag ich ja gar nicht. Ich will ja auch, dass das hier noch nicht endet. Aber... Aber müssen wir es denn allen gleich sagen?"

"Nein, nicht sofort... Zu aller erst sollten wir natürlich mit unseren Eltern darüber sprechen und dann sehen wir weiter. Alles Schritt für -"
Weiter kam er nicht, da er von seinem Gegenüber unterbrochen wurde.

"Unseren Eltern sagen?"
Rief er aufgebracht.
"Also ich denke schon, dass unsere Eltern das wissen wollen würden. Dann müssten wir uns wenigstens zuhause nicht verstecken. Außerdem ist meine Mum cool, und sie mag dich. Sie wird schon mal kein Proble-"
Schon wieder redete der andere ihm rein.

"Ja deine Mum vielleicht, aber was ist denn mit meinen Eltern?"
Rief er schon wieder nun doch schon ziemlich aufgelöst. Als hätte er erst jetzt realisiert, was sie den ganzen Tag getan hatten...

"Ähm, also ich fand, dass deine Eltern eigentlich auch ziemlich fortschrittlich sind. Soweit ich weiß, interessieren sie sich hauptsächlich dafür, dass du einen guten Abschluss machst und dich auf Volleyball konzentrierst. Als ich mich mal mit deinen Eltern unterhalten hatte, sagten sie genau das. Ich weiß also nicht wo das Problem liegen-"

Wiedereinmal wurde er mitten im Satz unterbrochen, aber diesmal war es ihm deutlich zu bunt.
Als nämlich Tobio etwas in seinen Satz schrie, brüllte er dann einfach zurück, und unterbrach somit den anderen.

" Jetzt lass mich doch einmal ausreden du Baka! Was ist denn jetzt das scheiß Problem?"
Wow, Hinata hatte wirklich versucht ruhig zu bleiben, aber irgendwann ist das Maß auch mal voll. Etwas geschockt sah der Jüngere ihn an.

"I-Ich... Es ist einfach - es ist... Ich weiß es doch selbst nicht! Ich bin verwirrt..."
Am Anfang der Antwort war seine Stimme noch kräftig, wenn auch etwas zittrig. Doch zum Ende hin wurde er immer leiser, als würde er im Erdboden versinken wollen...

"Du brauchst doch keine Angst zu haben, ich bin doch auch verwirrt. Lass es uns einfach ruhig angehen, damit wir uns daran gewöhnen können."
So ruhig wie möglich brachte Hinata diese Worte über seine Lippen, während er langsam weiter auf seinen Freund zuging, als wäre er ein scheues Reh.

Behutsam streckte er seinen Arm aus, um ihn an der Hand zu nehmen. Doch Kageyama zuckte zusammen und ging vorsichtshalber einen Schritt zurück.
Hinata's Hand griff in die Leere, er spürte nichts anderes, als die kalte Luft an seiner Hand.

Verwundert sah er hoch. Der schwarz haarige hatte einen etwas verstörten Gesichtsausdruck.
"Fass mich nicht an... Ich muss jetzt einfach kurz alleine sein. Ich spiele nicht mit Uno."

Sagte er dann ruhig.
Das tat weh.
Und Hinata wusste nicht ob das jetzt eine gute Idee war oder nicht, aber genau das sagte er ihm jetzt einfach. Offen und ehrlich sah er ihm in seine dunklen Augen und sagte mit fester Stimme:
" Wow... Hätte man auch netter sagen können, Kageyama."