Long Way (SanGi)

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PoV San

„Neue Schule, neues Glück".

Das sagte meine Mutter zu mir, als ich neu auf die Schule kam. Dies war jedoch schon ein halbes Jahr her und nichts ist gut. Ich war nicht glücklich. Wie sollte man auch, wenn man das Mobbingopfer der ganzen Schule war und fast jeden Tag verprügelt wurde?
Es war schon von Anfang an so, seit der ersten Woche. Am ersten Tag ließen sie mich noch in Ruhe, vielleicht aus Mitleid, doch dann ging es schon mit den Beleidigungen los und mit der Zeit dann auch mit den Schlägen.
Es gab nur eine Gruppe, die mich in Ruhe lässt, so zu sagen die "Coolen" an dieser Schule.

Mein Wecker klingelte und wenn das nicht mein Handy wäre, würde der Wecker schon lang nicht mehr leben.
(Kein Bock) dachte ich und hiefte mich aus meinem Bett um mich im Bad fertig zu machen.
„Guten Morgen mein Schatz" sagte meine Mutter fröhlich und hält mir mein Pausenbrot hin. Ich lächelte sie an und küsste sie kurz auf die Wange, ehe ich mir mein Brot nahm, mich anzog und zur Schule ging. Oder wie ich es nannte - meine persönliche Hölle.
Schon als ich den Schulhof betrat kamen die ersten Beleidigungen. „Missgeburt" „Feigling" „Schwuchtel" „Schwanzlutscher" riefen alle. {Ich habe nix gegen Homosexuelle Personen, ich finde jeder ist okay so wie er ist} Hatte ich erwähnt, dass ich tatsächlich schwul bin und es mich daher noch mehr traf? Nein? Dann habe ich das jetzt getan.
Aber mal ehrlich. Was war so schlimm daran auf das selbe Geschlecht zu stehen? Sollte es nicht egal sein wen oder was man liebt? Zumindest denke ich so.
Naja die ersten drei Stunden bis zur Mittagspause waren echt ertragbar, doch jetzt wollten sie mich wohl nicht mehr verschonen.
Jackson {Mianhae} der Schläger der Schule und seine Gefährden BamBam und Yugyeom zogen mich Anfang der Pause in die hinterste Ecke des Schulhofs. „Na Schwuchtel? Übers Wochenende n Schwanz gelutscht? Wars wenigstens gut?" fragte der Blonde gehässig während seine besten Freunde lachten.
Ich blieb einfach nur still. Es brachte nix sich zu wehren. Und dann fingen die drei auch schon an auf mich einzuschlagen und einzutreten. Irgendwann ließen sie von mir ab und gingen einfach. Ich blieb einfach liegen, konnte mich nicht mehr bewegen. Mich würde eh niemand finden, und selbst wenn, ich bekam eh schon kaum noch was mit.
Ganz am Rande bekam ich mit, wie ich hochgehoben wurde. Ich ließ das einfach mit mir machen, was sollte ich auch tun? Mir tat alles weh, ich konnte mich nicht bewegen.
Irgendwann musste ich weg gewesen sein, denn ich wachte in einem hellen Zimmer auf, jedoch kein Krankenhauszimmer.
(Wo bin ich?) war mein erster Gedanke. Zuhause war ich defenitiv nicht.
Als hätte jemand meine Gedanken gehört ging die Zimmertür auf und jemand betrat den Raum.
Nicht irgendwer. Mingi, der "Anführer" der Coolen an unserer Schule stand nun im Raum.
„Oh du bist wach. Das ist gut. Jackson und die anderen haben dich ganzschön zugerichtet" sagte er und man war seine Stimme tief.
Er kam auf mich zu und ich wich instinktiv ein Stück zurück, was ihn niedergeschlagen seufzen ließ.
„Alles gut ja? Ich tu dir nix. Wir sind bei mir zuhause in meinem Zimmer" erklärte er und setzte sich ans andere Ende von seinem Bett.

PoV Mingi

Mir war schon irgendwie klar, dass er Angst hatte. Wer hätte das denn nicht, wenn man nur beleidigt und als menschlicher Boxsack genutzt wurde.
Seit 10 Minuten saß ich einfach schweigend da und wartete, dass er etwas machte. Und tatsächlich. Langsam setzte er sich neben mich und lehnte sich an meine Schulter, was mich lächeln ließ. Das war ein sehr großer Schritt für ihn und irgendwie machte mich das stolz.
Ganz vorsichtig, um den rothaarigen nicht zu verschrecken, legte ich einen Arm um ihn und keine Sekunde später kamen ihm die Tränen und er versteckte sein Gesicht an meiner Schulter.
„I-ich kann ni-cht mehr. I-ich w-w-will nicht mehr. Kann ich nicht einfach den Mut haben mich umzubringen? Aber das könnte ich meiner Mutter nicht antun" schluchzte er immer wieder und ich strich beruhigend über seinen Rücken.
Nach einigen Minuten hatte er sich wieder beruhigt und schaute starr die Wand vor uns an. „Ich hab einen Vorschlag. Wie wäre es wenn du ab morgen mit bei uns stehst?" schlug ich ihm vor, doch er schüttelte schnell den Kopf. „Nein. Ihr wärt euren Ruf schneller los, als euch lieb ist" antwortete er darauf und ich konnte es nicht fassen.
„Man scheiß doch mal auf diesen Ruf! Weißt du wie egal mir das ist?! Du brauchst augenscheinlich Hilfe, also biete ich dir die auch an. Du musst es nur zulassen" redete ich auf ihn ein und er nickte zögerlich.
„D-darf ich dich u-umarmen?" fragte er mich und ohne irgendwas zu antworten zog ich ihn einfach in meine Arme.
„Danke" flüsterte er mir zu. „Das ist für mich selbstverständlich. Ich hätte das schon viel eher machen sollen" antwortete ich ihm und er drückte sich nur noch mehr an mich.
Time Skip: Next Day
Zusammen mit meinen Freunden Seonghwa, Yeosang, Wooyoung, Yunho, Jongho und Hongjoong wartete ich an unserem Stammplatz auf San. Ja ich wollte meinen Plan in die Tat umsetzen. Das hatte ich auch schon mit den anderen besprochen, und sie waren einverstanden ihn in unsere Gruppe aufzunehmen.
Von weitem sah ich ihn dann auch endlich kommen. Er schaute in unsere Richtung, doch nicht lange, dann ging er mit gesenktem Blick zu der Bank, auf der er immer saß.
„Hä? Ich dachte er stellt sich mit zu uns?" sagte Jongho verwundert. „Das haben wir ja auch eigentlich so abgesprochen" erklärte ich ihm und sah wie Jackson mit seiner Gang zu dem rothaarigen ging. „Wollen wir jetzt mal zu ihm, statt ihn nur anzustarren?" fragte Seonghwa und schon machten wir uns auf den Weg.

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