Im Lager angekommen sah ich Pan mit Felix und ein paar Jungs neben dem Zelt stehen. Ich schlich mich von hinten heran und belauschte sie etwas.
,,Mein Plan hat sich geändert Jungs. Sie ist es anscheinend nicht!", hörte ich Pan sagen. Sofort zog ich eine Augenbraue hoch und überlegte warum er das tat. Es gab für mich nur eine Erklärung, aber die würde bei Pan wahrscheinlich nie eintreten.
Ein anderer Junge entgegnete: ,,Tut mir Leid Pan, aber das glaube ich dir nicht. Kite hat uns nämlich etwas anderes erzählt!"
,,Ja stimmt!", entgegnete Felix nun auch. ,,Er hat gesagt, dass du dich in sie verknallt hast und sie nicht töten willst!"
Als ich diese Worte hörte, wurde ich völlig rot im Gesicht, wartete einen Augenblick und ging schließlich um das Zelt herum.
,,Hey", sagte ich fröhlich. Die Jungs antworteten gleich mit ,,Guten Morgen!" Doch Pan bemühte sich anscheinend mich nicht ansehen zu müssen und schwieg einfach.
Ich versuchte auf gelassen zu tun, war es im Inneren jedoch überhaupt nicht und fragte: ,,Was ist los mit dir? Hast du schlechte Laune, weil du mich vorhin geküsst hast?"
Mit einmal lief es mir eiskalt den Rücken herunter, da ich wieder diese eine Aura spürte, welche ich an dem Tag, als ich Pan das erste Mal traf auch wahrgenommen hatte. Sie war das völlige Gegenteil zu der von vorhin, als er fast auf mir lag.
Diese jetzige Aura machte mir wieder höllische Angst.
Die anderen Jungs starrten Pan mit einem abwertenden Blick an, als würde es ihnen gar nicht gefallen, dass er mich vorhin geküsst hatte.
Pan holte aus und schlug mir mit Wut gegen meine Wange. Sein Schlag war so fest, dass ich vor Schmerzen fast anfangen musste zu weinen. Ich presste meine Hand gegen die rote Stelle und schaute Pan mit offenem Mund an, weil ich einfach keine Worte hatte.
,,Lasst uns alleine!", sagte Pan sofort darauf, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte.
Er griff fest nach meiner Hand und zog mich hinter das Zelt.
,,Was sollte das?", schrie er mich an. Ich hielt meine Hand an meine Wange und antwortete nur mit: ,,Das könnte ich dich auch fragen."
Er schwieg für eine Weile und schaute beiseite.
Mir wurde es zu viel und ging erst ein paar Schritte, wurde dann schließlich immer schneller und lief zum Baumhaus.
Ich wollte jedenfalls zum Baumhaus laufen, doch ich kam nicht so weit wie ich vorher dachte.
Auf meinem Weg begegnete ich Felix, der mich plötzlich am Oberarm packte und mich danach mit sich schleifte. Nach einer guten halben Stunde hatte er kein einziges Wort gesagt sondern mich nur hinter sich her gezogen. Nun hatten wir Klippen erreicht.
Er schubste mich an die Kannte und stierte mich an. ,,Nur wegen dir wird Pan sterben!", schrie er mich an. ,,Wenn er dich nicht töten kann, dann werde ich es für ihn erledigen!"
Keine Sekunde später berührte er meinen Rücken und schubste mich hinunter. Zum Glück konnte ich mich an der Felswand festhalten. Sonst wäre ich jetzt schon von den spitzen Steinen in der Bucht durchlöchert worden. Es war wirklich unglaublich hoch. Wenn ich schätzen müsste, dann wären es so 70 bis 80 Meter.
Freier Fall mit schmerzhaftem Tod. Eine wirklich gute Variante zu sterben.
Lange würde ich mich nicht mehr festhalten können und dann würde ich abrutschen.
Aber vielleicht wäre es auch besser so.
Ich hatte doch eh niemanden und wenn ich sterben würde könnte Pan weiter leben. Er hatte wenigstens welche, die an ihn glaubten und seine Freunde waren. Ich hatte es nicht mal geschafft mich mit Kite zu verstehen.
Mit einmal hörte ich Pans Stimme über mir und schaute hoch.
Doch Felix unterbrach ihn und sagte: ,,Sie ist gerade eben abgestürzt! Ich habe versucht an sie heran zu kommen, doch sie hat sich dagegen gewehrt und mir ihre Hand nicht entgegen gestreckt, weswegen ich sie nicht erreicht habe! "
Man konnte die Aufregung in Felix Stimme bereits hören.
Doch Pan beachtete ihn nicht und hatte seine ganze Konzentration auf mich gerichtet.
,,Greif meine Hand! Los!", schrie er zu mir. Doch ich beachtete ihn nicht. Sondern schaute wieder nach unten.
,,Es tut mir Leid, aber meine Geschichte hat kein Happyend.", wisperte ich zu Pan... und ließ los.
Es lief alles in Zeitlupe...
Er starrte mich an und sprang mir augenblicklich hinterher. ,,Nimm meine Hand los!", hörte ich schließlich und hielt meine Hände vor meine Augen.
,,Lass mich!", schrie ich darauf.
,,Bitte tu was ich sage! Sonst könnte ich es mir nie verzeihen! Ich habe dich doch nicht nach Neverland gebracht, damit du dich umbringst!"
Sofort öffnete ich meine Augen und blickte zu ihm. Seine liebe Aura war wieder da.
,,Wenn ich sage, dass ich dich liebe, gibst du mir dann deine Hand?", hörte ich mit Angst in Pans Stimme und schloss meine Augen.
In einem Augenblick auf den anderen streckte ich meine Arme nach oben. Sofort zog mich Pan zu sich.
Fest drückte er mich an sich und flog mit mir nach oben.
Pan berührte meine Wange, fasste an meinen Kopf und drückte ihn schließlich gegen seine Schulter.
,,Felix'', begann er einen Satz und hielt seine Hand in die Richtung von ihm. ,,Du musst für etwas bezahlen was ich dir nicht verzeihen kann."
Sofort riss ich meine Augen auf und wollte Pan davon abhalten, doch es war zu spät.
Felix Körper hatte schrecklich geknackt und er war zu Boden gefallen.
Pan hatte sein Genick in Sekundenschnelle gebrochen.
Pans Sichtweise
Ich spürte, dass sie es hätte verhindern wollen, aber sie war zu schwach. Außerdem hatte Felix mich schon einmal verraten, also war es an der Zeit. Ich konnte ihm einfach nicht mehr verzeihen.
Das ich Felix umgebracht hatte, war das Letzte, was sie sah denn ihr wurde schwarz vor Augen. Es fühlte sich so an als würde sie leblos in meinen Armen liegen.
Ich brachte sie wieder zurück ins Baumhaus und deckte sie mit meiner Bettdecke zu. Ihre Stirn war heiß wie Feuer, weswegen ich sofort Wasser holen wollte.
Doch Roxi machte die Augen auf und bat mich, das ich hier bleiben sollte.
Roxis Sichtweise
Ich traute mich kaum etwas zu sagen. Aber zu befürchten, hatte ich eigentlich nichts, da er wieder seine vernünftige Aura aufgelegt hatte.
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Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)
FanfictionDas Mädchen Roxi hat all ihre Erinnerungen verloren, weiß nur noch ihren Namen und wacht eines Tages plötzlich auf einem Schlachtfeld auf, während viele Soldaten um den Platz kämpfen... Ein Junge namens Kaito rettet sie aus dem Geschehen und bringt...