Ich presste meine Augenlider aufeinander und schluchzte etwas.
Ein zögerndes ,,Warum?", kam aus meinem Mund. Kirihito fing an zu lachen und presste seine Hand gegen meinen Hals. Dann hielt er seinen Kopf an meinen und küsste mich. Ich versuchte ihn wegzudrücken, doch es brachte alles nichts. Er zwang mich die Wand mit meinem Rücken herunter zu rutschen in dem er an meinen Schultern zog.
Schon wieder wurde es schwarz um mich herum.
Als ich aufwachte war ich schwach. Ich atmete schwer und schaute an die Decke. Rot... rot sah ich und das Licht der Deckenlampe brannte in meinen Augen. Ich hörte eine Tür knatschten und versuchte meinen Kopf zur Seite zu drehen. Nein!... es konnte nicht schon wieder Kirihito sein. Er hatte mich schon genug gequält.
Doch... ich hörte Hackenschuhe und eine wunderschöne, kristallklare Mädchenstimme. Es war Linn. Ich war überglücklich sie zu sehen und nicht Kirihito.
Linns Sichtweise
Sie lag blutverschmiert am Boden. Für kurze Zeit hatte ich gedacht, dass sie Tod wäre und hatte gehofft, dass es schnell ging, doch dann öffnete sie ihre Augen.
Sie versuchte mir irgendwas zu sagen, doch ich verstand sie nicht. Ihr schweres Atmen überdeckte ihre sanften Worte komplett. Mit einmal riss mich jemand nach hinten und knallte mir etwas auf den Kopf. Danach legte er mich zu Boden. Roxi begann zu wimmern und weinte schließlich. Sie rief meinen Namen, doch ich stellte mich bewusstlos, so laut sie auch nach mir schrie. Ich musste diesen Typen im rechten Moment erreichen und ihn erst mal außer Gefecht setzen.
Mein Plan funktionierte. Langsam öffnete ich die Augen und sah, dass er mir den Rücken zu gedreht hatte. Sofort riss ich mich lautlos hoch und schlug ihn zu Boden. Doch ich kippte auch gleich wieder nach hinten. Mir war etwas schwummerig, doch ich bekam dennoch mit was passierte.
,,Es tut mir so leid Kirihito, was ich auch getan hab!", flehte Roxi. Doch er drehte seinen Kopf zu ihr und streckte seinen Arm aus. Ich konnte es nicht verhindern. Er drückte seine Hand auf Roxis Mund, sodass sie nicht mehr atmen konnte. Ich schrie, dass er es sofort loslassen solle und versuchte mich vor Wut hoch zu reißen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Was ich dann sah, verschlug mir fast die Stimme und den Atem. Roxi fasste mit letzter Kraft an Kirihitos Arm, welcher ihr die Luft abdrückte und half ihm. ,,Wollte sie sterben?", ging mir durch den Kopf. ,,Hör auf Roxi! Du bringst dich doch um!" schrie ich nochmals, doch es tat sich nichts, als würden sie mich überhaupt nicht hören. Schlussendlich schloss sie die Augen. Ihr Atem war anscheinend erloschen, genau wie das Lächeln in Kirihitos Gesicht. ,,Was hast du?" fragte er Roxi und wusste anscheinend nicht, was er gerade getan hatte. ,,Du kannst jetzt wieder sprechen. Ich wollte nur gerade deine Stimme nicht hören. " Doch sie antwortete nicht.
Er wurde hellhörig und kam hoch. Er fasste an ihren Arm und schüttelte sie durch. Sie regte sich nicht. Kein Stück. Weswegen sich Kirihitos Pupillen weiteten.
Als er sie in seine Arme zog, konnte ich das selbst fast nicht glauben. ,,Was habe ich mit dir gemacht? ", gab er von sich. Kirihito legte sie wieder zu Boden und beugte sich über sie. ,,Lebe!", gab er von sich und küsste sie auf den Mund.
Der Moment war wirklich magisch, weil sie wieder zum Leben erwachte. Sie hatte Tränen in den Augen und umarmte tatsächlich ihren vorherigen Mörder. Ich kannte diesen Typen zwar nicht, aber er war anscheinend tief in ihrem Herzen verankert, weswegen sie ihn nicht hassen konnte.
Ich verdrehte die Augen, da sie sich nun gleichzeitig küssten.
Roxis Sichtweise
Als ich bemerkte, was ich tat, riss ich meine Augen auf und stieß mich von ihm weg. Ich hatte wirklich für einen Moment geglaubt, dass er Pan sei. Im Augenwinkel sah ich, dass jemand neben mir stand, doch ich reagierte nicht und rannte einfach los.
Endlich hatte ich es geschafft. Ich war draußen. Doch als ich gerade aus starrte, hielt ich meinen Atem an. Was war hier passiert? Schwirrte durch meinen Kopf.
Plötzlich hörte ich Kirihitos Stimme und drehte mich um. Er stand oben auf einem der Schlosstürme und schaute mich an. Seine Haare wehten im Wind und das offene Oberteil ebenfalls. Ehe ich mich versah sprang er zu mir herunter. Er zog seine Jacke aus und hing sie mir über. Ich schmiss sie jedoch zu Boden und sagte, dass ich sie nicht wollte. ,,Was ist hier passiert?", entgegnete ich. Darauf verlor ich an Halt und kippte nach hinten. Kirihito machte keine Anstalten mich auf zu fangen, weswegen ich in den kalten Schnee viel. ,,Wenn du meine Jacke schon nicht willst", gab er abwertend von sich. Ich kommentierte seine Aussage nicht und blieb einfach liegen. ,,Wenn du mich suchst, dann komm wieder rein.", sagte er zu mir. Doch ich reagierte nicht wirklich.
Ich lag noch eine ganze Weile dort, bis er wieder heraus kam. Meine Augen hatte ich geschlossen, damit ich die Kälte nicht so beachten musste. Er hob mich auf seine Arme und trug mich nach drinnen. ,,Was hast du dir dabei gedacht?", fragte Kirihito mich während er meinen halb eigefrorenen Körper auf die Couch legte. Ich antwortete ihm nicht und fing an zu zittern. Dies bemerkte er sofort und deckte mich zu. ,,Wir sehen uns morgen.", gab er von sich und verließ mich. Mitten in der Nacht war ich endlich aufgetaut und stand auf.
Vorsichtig stand ich auf und tapste in den Keller. Ich versuchte Linn wieder zu finden doch alles war vergeblich. In jeden Raum warf ich einen Blick, doch sie war einfach nirgends auf zu finden. Nach einer ganzen Weile gab ich es auf und beschloss hoch in mein Zimmer zu gehen.
Langsam schlich in die Treppen hinauf, ging den Gang entlang und öffnete die Tür. Mein Zimmer war ziemlich verstaubt, aber das hinderte mich nicht daran mich wie zu Hause zu fühlen.
Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Rücken, die mich auf das Bett schubste. Ich knallte mit meinem Gesicht auf das weiche Kissen. ,,Was machst du hier? Ich habe die Treppe knatschen gehört und bin dir nachgelaufen!", sprach er in mein Ohr. Er drehte mich um, drückte mich in die Bettdecke und grinste mich an. Gerade als er sich zu mir herunter beugen wollte sprang das Fenster auf.
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Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat! :)
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Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)
FanficDas Mädchen Roxi hat all ihre Erinnerungen verloren, weiß nur noch ihren Namen und wacht eines Tages plötzlich auf einem Schlachtfeld auf, während viele Soldaten um den Platz kämpfen... Ein Junge namens Kaito rettet sie aus dem Geschehen und bringt...