Kapitel 2: Die seltsame Aura

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Als ich meine Augen öffnete war es draußen bereits dunkel. Alle lagen schon in ihren Betten und schliefen friedlich. Ich setzte mich kurzzeitig an die Bettkannte und bemerkte, dass Kite auf dem Boden lag. Etwas mies fühlte ich mich schon, weil er wegen mir auf dem harten und sicher kalten Holzboden schlafen musste.

Sehr vorsichtig stand ich auf, "tänzelte" sozusagen an ihm vorbei und schlich mich aus dem Raum. Ich hatte vorher aus dem Fenster gesehen und bemerkt, dass die Sterne hoch am Himmel standen.

Ich liebte sie einfach. Das war eines der Dinge was ich nicht vergessen hatte. Sterne wiesen zu fremden Planeten und Galaxien und es gab tausende nicht sogar aber Milliarden in unserem Universum. Schnee liebte ich ebenfalls. Er war so wunderbar weiß und rein. Er erinnerte mich an etwas, was ich jedoch nicht deuten konnte.

Während ich in meinen Gedanken gehangen hatte, war ich inzwischen nach unten geschlendert. Leise öffnete ich die Tür und ging nach draußen, trotzdem schaute ich mich um. Obwohl ich bereits wusste, dass es schon vor ein paar Stunden aufgehört hatte Kanonenkugeln zu regnen, wollte ich mich nur noch einmal versichern, dass wirklich alles sicher war. Die Schüsse der Pistolen waren auch schon lange verstummt. Das war der Zeitpunkt! Ich konnte mich auf das Feld wagen ohne etwas zu riskieren.

Mit Acht schlich ich über das Feld und schaute zum Himmel. Zu meinem Pech war der Himmel nun mit Wolken bedeckt. Nur ganz weit am Horizont konnte man ein paar Sterne funkeln sehen, aber dies hielt mich nicht davon ab mich auf den kühlen Waldboden zu legen...

Es war erfrischend die Brise zu spüren. In der Herberge war es mir viel zu stickig. Außerdem wollte ich nicht wieder schlafen gehen. Ich war viel zu aufgekratzt um mich jetzt in das Bett zu legen und die Unterseite des Hochbettes zu betrachten.

Hier draußen war es außerdem viel schöner.

Vorerst musste ich mir jedoch einen geeigneten Platz suchen. Denn fast jeder Zentimeter, den ich betrat, war uneben. Von Kanonenkugeln und Bomben erschüttert und erschlagen. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie viele hier ihr Leben lassen mussten. Doch an eine Sache wollte ich mich erinnern. Ich hatte vorhin eine blaue Uniform in Kites Schrank gesehen und dachte nun an das Schlachtfeld auf dem ich gerade stand und auch am Morgen aufgewacht war. Es lagen nur Männer und Jungen mit roten Uniformen neben mir.

Ich schüttelte meinen Kopf und beschloss mir darüber erst einmal keine Gedanken mehr zu machen. Wahrscheinlich waren die Jungs so anständig und räumten die Leichen ihrer Kameraden weg. Was man von den in der roten Uniform, Aufständische hatte Kite sie glaube ich genannt, nicht erwarten konnte. Sie ließen ihre Kameraden während der Schlacht auf dem Boden liegen. Es war schon schlimm in einem sinnlosen Krieg sein Leben zu lassen, aber dann noch von Kanonenkugeln zerquetscht zu werden war nicht gerade ein schönes Ende!

Nochmals schüttelte ich meinen Kopf und schlug mir dies aus dem Kopf. Es war einfach zu schrecklich an so etwas zu denken.

Endlich hatte ich einen guten Platz gefunden. Ich legte mich hin und schaute in den Himmel. Hoffentlich wusste dieser Pan etwas über mich. Er schien vorhin ja so, als würde er mich kennen. Denn ich konnte nicht mein ganzes Leben lang ohne meine Erinnerungen rum hängen. Genau! Jedem sage ich! Ja hey ich bin Roxi und habe mit 16 meine Erinnerungen verloren! Bin auf einem Schlachtfeld aufgewacht und fast tot geschossen worden, wenn mich ein Junge nicht entdeckt und gerettet hätte. Das ginge auf keinen Fall! Ich musste meine Erinnerungen zurück erlangen!

Mit einmal viel mir buchstäblich etwas ins Gesicht. Wie konnte mich Kite retten? Er hatte doch nur montags und samstags Wachdienst! Wie hatte er mich dann gesehen?

Plötzlich fing der Wind an etwas stärker zu wehen weswegen ich ihn in meinen Ohren pfeifen hören konnte. Ich kam aus meinen Gedanken hervor und beschloss sie erst einmal ruhen zu lassen. Meine Haare vergnügten sich derzeit mit dem Gras am Boden, während die Wolken vorbei zogen. Ein Meer aus Sternen tauchte auf. >Wunderschön wenn ihr mich fragt< Wieder begann es windiger zu werden. Es schien Winter zu werden! Denn was ich auch noch bemerkte war, dass es zunehmend kälter wurde.

Mit einmal kam ein heftiger Windstoß auf und die immer kleiner werdenden Wolken flogen wie kleine Raketen vorbei. Ich stand auf, schaute mich um und blickte schließlich wieder zum Himmel. Ich entschloss mich bald rein zu gehen denn es wurde mir jetzt doch etwas zu kühl. Ich hätte mir von Kite vielleicht eine Jacke leihen sollen, da ich nur mit einem T-Shirt und einer Hose hinausgegangen war. Meine Schuhe waren auch nicht gerade passend für die Jahreszeit. Ausgelatschte Sandalen und kurze Socken. Wirklich eine gute Voraussetzung für den Winter!

Doch etwas ließ mich von meinem Vorhaben abbringen rein zu gehen. Der Himmel. Er färbte sich dunkel orange. Nach ein paar Sekunden war der orange Touch verschwunden und der Himmel war in Blutrot getunkt.

Langsam bekam ich etwas Angst und schaute hektischer um mich herum. Ich spürte eine merkwürdige Aura um mich.

Schließlich bildete ich mir auch noch ein, Schritte zu hören. Aber warte!

Sie waren keine Einbildung! Plötzlich stand eine dunkle Silhouette vor mir. Sofort drehte ich mich und wollte zur Herberge zurück rennen, doch mit einmal stand die Person wieder vor mir. Als hätte sie sich vor mich teleportiert! Nein wirklich! So schnell konnte niemand laufen!

Ich ballte meine Hand zur Faust und schlug zu. Naja. Ich wollte zu schlagen. Die Person hielt meine Hand ohne Mühe fest und trat nahe an mich heran. Ich konnte den Atem auf meiner Haut spüren, was es mir schwer machte ruhig zu bleiben.

„Bleib ruhig! Ich tue dir schon nichts.", flüsterte die mysteriöse Person! Erst jetzt erkannte ich das der Junge eine Kapuze auf hatte. Ich gab mein Bestes ihn anzusehen, doch erkennen konnte ich nicht viel.

„Wer bist du?!", gab ich unsanft von mir. „Du hast mich doch vorhin schon mal gesehen! Kite hat mich dir vorgestellt!"

Ich trat einen Schritt zurück und machte mich auf das schlimmste gefasst, doch dann viel es mir wieder ein. Das musste wohl Pan sein.

Der nahm seine Kapuze herunter und sprach: ,,Ich bin Pan! PETER Pan!" Ich hielt meine Hände an meine Wangen und lachte: „Du sollst Peter Pan sein? Das glaube ich dir nicht! Peter Pan ist nur eine Märchenfigur! Sie existiert in Büchern und Romanen!"

Pan fing an zu grinsen und schrie etwas. Ich glaubte „Schatten" zu hören. Und wirklich! Ein Schatten tauchte auf! Das dunkle Biest packte mich am Handgelenk und zog mich in die Luft. Von oben starrte ich Pan an, während er mir mit hämischem Grinsen sagte: „Jetzt solltest du mir schon eher glauben!"

Ich wollte antworten, doch der Schatten hatte mich schon viel zu hoch in die Lüfte gezogen. Zum Glück hatte ich keine Höhenangst, denn sonst hätte ich schlechte Karten gehabt...

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Was würde jetzt wohl passieren?



Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt