Kapitel 23: Weltenwandler

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Roxis Sichtweise

,,Ach das war nur ein kleiner Unfall!", entgegnete er.

Pan hatte eine ziemlich große Wunde im Gesicht welche so aussah, als käme sie von einem spitzen Gegenstand. Sie befand sich auf seiner rechten Wange.

Als Pan nicht weiter sprechen wollte, hielt mir Kirihito seine Hand vor die Augen, worauf ich es gleich erkannte. Unter seinen Fingernägeln war Blut. Er hatte ihn anscheinend heftig gekratzt und nicht locker gelassen. Worauf es anfing zu bluten. Es musste bestimmt schmerzhaft gewesen sein, Fingernägel im Gesicht zu spüren.

Ich kniff meine Hände zusammen und seufzte. ,,Ich werde euch jetzt alleine lassen, weswegen ich mich auf euch verlasse, dass ihr euch vertragt." Die beiden starrten mich an, als wüssten sie nicht, was ich meinte, aber das war mir egal.

Ich lief los und ließ sie alleine. Sie waren Brüder, also konnten sie sich vertragen. Ich wollte jedenfalls unbedingt wissen, wie es den Jungs im Lager ging. Etwas zog mich magisch dorthin, weswegen ich sofort den Weg zurück fand. Die Bäume wiesen mir irgendwie den Weg, als wüssten sie, dass ich den Jungs helfen wollte. Als ich bei ihnen ankam war alles ruhig. Sie saßen alle seelenruhig am Feuer und redeten. Sie hatten keine Ahnung warum hier plötzlich Winter eingebrochen war, oder weswegen Pan sie nicht aufklärte. Jedenfalls blieben sie ruhig und beachteten mich nicht einmal richtig.

Kite war jedoch nirgends zu sehen. Darum drehte ich mich wieder um und lief zurück. Kreuz und quer schlug ich meinen Weg, doch Kite war nirgends zu sehen. Erst nach einer Weile konnte ich seine Stimme vernehmen. Aber was ich hörte, wollte ich irgendwie nicht wahr haben.

Er gab Kirihito Anweisungen... Welche ich nicht ganz verstand. Sie waren total unklar. Deswegen beschloss ich einfach durch das Gebüsch zu rennen. Die beiden glotzten mich an und sahen sich dann in die Augen. ,,Wie hast du uns gefunden?", kam aus Kites Mund. Ich senkte meinen Kopf und wusste nicht was er meinte. ,,Ich bin einfach wieder zurückgelaufen! Und wollte nach Pan sehen, aber wo ist er eigentlich?", entgegnete ich. Kite schaute wieder zu Kirihito, der sich umdrehte. Ich wusste nicht ganz was er hatte. Der Dschungel war immer noch seinetwegen eingefroren und sein Bruder war verschwunden. Ich wusste nicht was sein Grund war, doch er fing mit einmal an zu lachen. ,,Schau nach, dort hinten!", sprach er zu mir.

Ich ging an das Gebüsch heran und drückte die Blätter beiseite. Ich wurde im ganzen Gesicht rot und schlug die Blätter hoch. Pan war gerade dabei nackt in die heiße Quelle zu steigen. ,,Warum zeigst du mir das?", meckerte ich Kirihito an. Er schaute auch hin und brach in einem Lachanfall aus. "Was ist so witzig?", keifte ich ihn an.

Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und kam wieder hoch. ,,Das wollte ich dir eigentlich nicht zeigen, aber was solls. Wenn du schon mal hier bist..." Kirihito packte mein Handgelenk und zog mich durch das Gebüsch. Ich versuchte mich zu wehren, doch alles brachte nichts. Am Ende hielt ich mir meinen Arm vor die Augen um nichts Schreckliches sehen zu müssen. Kirihito nahm mich auf den Arm und stand bereits über der Quelle. Ich klammerte mich an ihm fest doch er sprang mit mir hinein. Sein schwarzer Anzug und meine Klamotten wurden von oben bis unten nass. Als ich auftauchte spritze ich ihm Wasser ins Gesicht, fing an zu lachen und schwamm zum Rand. Nun stand Pan neben mir der mich seltsam anblickte. Dann fiel mir wieder ein was ich vergessen hatte und umarmte ihn. Ein Glück für mich war es, dass er mich nicht gleich weg schubste.

"Wie kommt es, dass du zu mir kommst?", fragte er mich verblüfft. Ich schaute in seine Augen, nachdem ich ihn los gelassen hatte und beantwortete mit: ,,Warum sollte ich nicht zu dir kommen? Ich hab dich doch gerne!" Pans Blick wurde kritischer worauf ich an seine Wange fasste. ,,Ich habe Kirihito nur geküsst, damit er meinen Körper wieder frei geben konnte!", sagte ich überrascht, als er mich anstarrte. Ich fasste an seine Wangen und presste meinen Kopf gegen seinen. Unsere Nasen stießen gegeneinander, aber sonst nichts.

Ich stieg aus dem Wasser und lief etwas. Ich bemerkte nicht wie Kirihito mir folgte. Nach einer Weile wurde ich langsamer bis mich jemand an meiner Hand packte. Ich drehte mich und sah Kirihito. Er bat mich heute Abend zu ihm an das Baumhaus zu kommen und verabschiedete sich wieder. Etwas misstrauisch war ich schon, denn er verhielt sich schon die ganze Zeit sehr merkwürdig. Außerdem viel mir noch ein, dass er es gehört haben müsste, was ich zu Pan gesagt hatte, denn seine Laune hatte sich seit dem verschlechtert.

Es wurde zunehmend kühler und die Zeit verging wie im Flug. Ich saß mittlerweile im Lager und aß etwas. Meine Klamotten waren bereits getrocknet. Nur meine Haarspitzen hatten noch eine leichte Färbung wegen des Wassers. Ich beschloss aufzustehen und zum Baumhaus zu gehen. Pan hatte seinen Blick auf mich gerichtet, doch als ich ihn ansah ließ er von mir ab und unterhielt sich weiter mit einem der Jungs. Ich lächelte etwas und verschwand im Wald.

,,Na endlich!", hörte ich eine Stimme vor mir. ,,Also ich bin hier... Jetzt würde ich gerne erfahren warum du mich hierher bestellt hast.", entgegnete ich auf seinen etwas genervten Ausruf. ,,Ich möchte dir etwas zeigen!", sagte er zu mir und fasste an meine Hand. Danach begann er zu laufen, weswegen ich ihm folgen musste.

Er lief mit mir zu einem riesigen Baum und blieb direkt vor ihm stehen. Kirihito sprang ohne großen Aufwand die Äste hoch und hielt mir seine Hand hin. Oben setzte er sich gegen den Stamm und forderte mich auf, dass ich mich gegen ihn legen sollte. Ich entspannte meine Augenlider und legte mich hin. Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und hob seinen Kopf an. Die Sterne funkelten über uns um die Wette. ,,Gleich erfährst du warum ich dich hier her gebracht habe.", flüsterte er mit einer mysteriösen Stimme in mein Ohr. Ich drehte meinen Kopf und schaute ihn an. Mit einmal hörte ich keine Geräusche mehr... Die Vögel waren verstummt und auch der Wind hatte aufgehört zu wehen. Kirihito zeigte zum Himmel und lächelte etwas. Er war dabei sich zu öffnen!!!! Der Himmel klappte förmlich auseinander. Es war ein wirklich magischer Moment, als man die Galaxie sehen konnte. Überall funkelten sie. Sterne... Soweit das Auge reichte und auch die unterschiedlichsten Planeten kamen zum Vorschein.

,,Wie hast du das gemacht?", fragte ich mit verblüffter und Atem geraubter Stimme. Kirihito nahm seinen Arm von meinem Oberschenkel und strich über mein Gesicht. ,,Weißt du... ich bin kein normaler Mensch. Denn sonst könnte ich dir das jetzt nicht zeigen. Ich kann durch Welten reisen. Wann immer ich es will! Es muss nur Nacht sein! Dann kann ich ein Portal öffnen! Wenn du willst dann reisen wir jetzt an einen fernen Ort und kommen nie wieder! Denn ich will hier nicht bleiben, wie ich es meinem Bruder vorhin vielleicht versprochen hatte.

Als ich diese Worte vernommen hatte kroch ich von ihm weg und starrte ihn an. Plötzlich kam ein starker Windhauch auf und stieß mich fast um. Ich hockte mich hin und schwieg für eine Weile. Ich wollte ihn nicht abweisen, weil ich ihn nicht verletzten wollte also wartete ich etwas und fragte darauf ,,Was bist du?" ,,Ich bin ein Weltenwandler wenn du das wissen wolltest! Du kannst jeder Zeit zu mir kommen wenn du möchtest!", entgegnete er während er langsam auf mich zukam. Ich fing an zu zittern und kniff meine Augen zusammen. ,,Fass... mich... nicht... ...an.", kam schwummerig aus meinem Mund. Und er schien es mir an zu merken, dass ich Angst vor ihm bekommen hatte.



Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt