Kapitel 32: Wiedersehen

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,,Geh von mir runter!", keifte er mich an. Doch ich rührte mich nicht und hielt das Schwert von Kirihito an seinen Hals. Doch kaum hatte ich mich einmal kurz umgesehen, saß Cevil auf mir. ,,Jetzt rührst du dich nicht mehr!" Er hatte mich in einer Millisekunde besiegt. Ich war sprachlos.

Kirihitos Sichtweise

Nun im Nachhinein hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte Roxi begleiten sollen. Ich hoffte wirklich, dass es ihr gut ging. Aber sie würde es bestimmt meistern. Vor ein paar Minuten hatte ich Kyoji getroffen, weswegen ich mir sicher war, dass Roxi nichts passieren würde. Die Eltern von Roxi waren mächtige Schwertkämpfer. Sie würden Roxi sofort ablösen, wenn sie in Neverland wären. Ich blendete die Zeit in der sie mit Cevil alleine war einfach aus.

In Zwischenzeit ging ich zu dem Krankenhaus in der Nähe des Schlosses. Pans Zustand hatte sich kaum gebessert. Er schwebte immer noch in Bewusstlosigkeit und Lebensgefahr. Obwohl ich meinen Bruder verachtete, machte ich mir Sorgen um ihn.

Roxis Sichtweise

Er hatte mir ins Gesicht geschlagen bis ich angefangen hatte, Blut zu spucken. Dann konnte ich mich kaum noch bewegen, weswegen er mich zu dem Baumhaus trug. Oben angekommen drehte er mir den Rücken zu und schaute sich etwas um. ,,Los erhol dich! Sonst kann ich dich nicht in mich aufnehmen oder absorbieren." Ich keuchte und setzte mich auf. Mein Bauch schmerzte und brannte. Genau wie mein Gesicht und meine Arme.

Vorsichtig stand ich auf und taumelte auf ihn zu. Kaum wollte ich ihn zu Boden schlagen fiel ich es selbst. Meine Beine hatten keine Kraft. Als Cevil dies vernahm, drehte er sich sofort um und hockte sich mit einem Grinsen zu mir. Er streckte mir die Hand hin und fasste an diese. Er legte mich auf den Rücken und setzte sich auf meine Beine. Dann presste er seine Hand auf meine Brust und schloss seine Augen. ,,Lass mich... dich in mich aufnehmen.". gab er von sich. Ich fing an zu zittern.

Mit letzter Kraft stieß ich ihn von mir herunter. Ich setzte einen Fuß vor den anderen, auf die oberste Sprosse und merkte sofort, dass ich mich nicht mehr halten konnte. Doch ich wurde aufgefangen. Ich knallte nicht auf den Boden wie ich es mir eigentlich gedacht hatte. Ich öffnete meine Augen und fing sofort an zu weinen. Es war mein Vater. Und meine Mutter stand neben ihm. Ich legte meine Arme um ihn konnte zum ersten Mal wieder lächeln. Ein Soldat kam auf uns zu und lachte mich an. Er war so etwas wie ein Freund, als ein Diener für mich. Jack war immer sehr lieb zu mir und passte auf mich auf. Mein Vater ließ mich runter. Darauf sprang ich gleich in Jacks Arme.

,,Bringst zu sie zurück? Wir kümmern uns um das hier!", sagte mein Vater. Ich nickte, doch blockte ab. ,,Ich muss noch ein Portal schließen!", lächelte ich zurück. Jack fasste an meine Hand und grinste leicht. Dies sollte wohl heißen, dass er mit käme. ,,Seid bitte vorsichtig!", gab ich als Letztes von mir und lief durch das Gebüsch. Meine Mutter erwiederte meinen Satz. Jack folgte mir.

Es dauerte nicht lange, bis ich das Portal widergefunden hatte. Schließlich gab das Portal eine türkise Strahlung ab, die man auch durch den dichtesten Wald sehen konnte. Selbst wenn Nebel in der Luft wäre, könnte man es noch schwach erkennen oder wenigstens die leichte Strahlung vernehmen.

Ich nahm Jacks Hand und schloss meine Augen für meine Eltern. Ich hoffte, dass es ihnen gut ging.

Dann sprangen wir hindurch. Die Reise war etwas holprig genau wie der Aufprall. Ich raffte mich auf einer Straße von Melody auf und schaute mich um. Sofort blickte ich um mich, doch wie ich mir gedacht hatte, war Jack wo anders gelandet. Ich stand auf und schaute mich nun genauer um. Die Schlosstürme waren in der Nähe, also müsste ich Jack in den nächsten Minuten finden. Hier kannte ich mich perfekt aus. Ich war nicht weit vom Marktplatz entfernt.

Ich lief durch die Gassen und Straßen, aber wurde nicht fündig. Vielleicht liefen wir, aber auch nur aneinaner vorbei.

Jacks Sichtweise

Ich schaute mich um und bemerkte, dass ich mich in einem grell beleuchteten Raum befand. Roxi war nicht hier, aber dafür ein komisch aussehender Typ. Er hatte kurze weiß silber schimmernde Haare und rote Augen. Er schaute mich an. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf dem Rücken lag.

Roxis Sichtweise

Ich hatte ihn immer noch nicht gefunden, was mir schon etwas Sorgen bereitete. Mit einmal lief ich gegen jemanden und knallte nach hinten. Ich rieb mir den Hinterkopf und öffnete meine Augen. Es war ein Mann mit schönen silberweißen Haaren und roten Augen. Er lächelte mich an und streckte mir die Hand entgegen. Ich nahm sie dankend entgegen und stellte mich gerade hin. ,,Geht es dir gut?", fragte er mich überrascht. Ich entgegnete mit ja und wiederholte seine Frage. Er antwortete wie ich.

Dann winkte ich ihm zu und verschwand. Ich entschied zum Schloss zu laufen. Wahrscheinlich, hatte sich Jack auch schon auf den Weg gemacht, weil er mich klüger einschätzte. Wir hatten damals immer abgemacht, wenn meine Eltern uns erlaubt hatten in die Stadt zu gehen, dass wenn wir uns verlieren würden, wir immer wieder zurück zum Schloss gehen würden. Dies machte mir Mut.

Doch als ich an den Treppen stand und nach oben lief, bemerkte ich, dass er nicht da war. Jack schien doch noch nicht hier zu sein. Nun fing ich an mir wirklich Sorgen zu machen. Vielleicht, hatte er unsere Abmachung, aber auch vergessen. Doch diese Sorgen, waren eigentlich nicht wirklich nötig. Er war viel älter, als ich und wusste wie er sich zurecht finden konnte. Wahrscheinlich machte er sich auch gerade Sorgen um mich.

Plötzlich hörte ich Männerschuhe die Treppe herunter gehen und drehte mich voller Hoffnung sofort um, doch es war dieser Typ von vorhin, gegen den ich gelaufen war. ,,Was machen Sie hier?", fragte ich. Er grinste mich nur an und kam näher auf mich zu.

,,Ich bin der neue Diener an deiner Seite! Haben dir das deine Eltern noch nicht erzählt?", entgegnete er mit einem seltsamen Blick. Ich verzog meine Augenbrauen und schüttelte den Kopf. ,,Deine Eltern sind der Meinung, dass Jack Schuld ist, dass sie dich verloren haben, also haben sie ihn dazu verpflichtet ein Soldat zu werden und mich zu deinem neuen Diener gemacht!", führte er seine Aussage weiter. Ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten und schluchzte. Irgendwie konnte ich es nicht glauben, aber es hörte sich so glaubwürdig an.

So waren meine Eltern halt. Sie wollten immer das Beste für mich und Jenny. Deswegen entließen sie öfters Personen, die ihre Arbeit nicht gut erledigten. Aber Jack? Nein das konnte doch nicht sein! Er war schon so lange an meiner Seite und außerdem war er immer lieb zu mir. Break konnte nicht Schuld sein. Schließlich hatte mich Pan mit nach Neverland genommen.

Ich drehte mich um und fasste mit meiner Hand an meinen Mund. Ich wollte meine Tränen verstecken doch plötzlich bekam ich es mit der Angst. ,,Hab keine Angst!", sprach der Mann mit einer mir bekannten Stimme.


 


Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt