Gebrochen

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Max sah panisch hinter den Leuten her, die Bella auf der Trage von ihm weg trugen. Es hatte sie wie ein Schlag angefühlt als Bella ihm nicht in ihrer Nähe hatte haben wollte. Was sollte er jetzt tun?

Andrew räusperte sich und Max sah traurig zu seinem Freund.

„Max, sie wird dich brauchen,... auch wenn sie es jetzt noch nicht wahr haben will. Ich weiß wo sie hingebracht wird. Lass uns hin fahren."

Max schüttelte den Kopf. Bella wollte ihn nicht! Sie hatte ihn von sich gestoßen. Er spürte wie sein Herz bei demGedanken daran schwer wurde. Jeder Atemzug tat so unglaublich weh,...

„Ich weiß nicht,... vielleicht solltest erst einmal nur du hin fahren, ... ich,... ich rufe die anderen an. Liz,... sie sollte Bescheid wissen."

„Das kannst du auch vom Krankenhaus aus tun. Wenn Bella zu sich kommt, wird sie dich brauchen. Du solltest in der Nähe sein."

Max schüttelte erneut den Kopf. Er wusste einfach nicht mehr was richtig und was falsch war. Noch eine Abfuhr konnte er nicht verkraften.

Andrew seufzte auf und machte einen Schritt auf Max zu. Mitfühlend legte er ihm die Hand auf die Schulter.

„Ich weiß du bist verletzt,... aber falscher Stolz hilft dir und Bella jetzt nicht weiter. Wenn du jetzt aufgibst,... das ist das letzte was Bella gebrauchen kann. Erinnere dich zurück Max. Wie hast du damals reagiert, als wir dir helfen wollten?"

Max presste die Lippen zusammen. Das konnte man doch nicht miteinander vergleichen! Er,... sie liebten sich doch! Wie hatte Bella nur so reagieren können?

„Max, es geht hier nicht um dich und deine Gefühle. Es geht um Bella!"

Max nickte und wie ein Roboter lief er hinter Andrew her. Er hatte ja für Bella da sein wollen, aber ihm waren die Hände gebunden, solange sie es nicht wollte. Die Trauer darüber, dass er nicht bemerkt hatte, wie es Bella ging wuchs.

Wie in einem Film lief die Landschaft an ihm vorbei, während sie ins Krankenhaus fuhren. Wie sollte er Liz erklären, was passiert war?

„Max, kommst du?"

Verwirrt sah er auf Andrew, dessen mitfühlender Blick auf ihn lag. Erst jetzt bemerkte Max, dass das Auto nicht mehr fuhr. Sie waren da,...

Was sollte er jetzt tun? Wie würde Bella reagieren?

Müde stieg Max aus dem Auto. Die letzten zwei Tage hatten ihn geschlaucht. Nicht zu wissen wie es Bella ging, die Sorge um sie und jetzt auch noch das.

Ferngesteuert lief Max hinter Andrew her. Zumindest würden sie hoffentlich mit Andrews Hilfe an Informationen kommen, denn eigentlich durften Ärzte nicht einfach so über einen Patienten reden. Max gehörte nicht zur Familie,...

Während Andrew mit einer Frau an der Rezeption redete sah Max auf sein Handy. Liz,... er musste sie anrufen.

„Sie liegt schon auf der Station. Der Oberarzt ist gerade bei ihr."

Max sah nachdenklich auf Andrew.

„Geh du schon mal vor,... ich komme nach. Ich rufe erst einmal Liz an. Bella, sie will mich nicht in ihrer Nähe haben, aber vielleicht lässt sie Lizzy an sich ran."

Andrew nickte, sah aber nicht ganz überzeugt drein.

„Ja, du solltest ihr Bescheid geben. Trotzdem solltest du gleich dazukommen, Max. Bella muss sehen, dass du da bist, auch wenn sie es vielleicht grade nicht will. Sie muss erkennen, dass wir alle da sind."

Max nickte nur, er wollte jetzt nicht diskutieren.

„Etage drei, bis gleich."

Andrew ging zu den Aufzügen. Max blickte ihm traurig hinterher. Wie es Bella wohl ging? Wie würde sie reagieren, wenn sie hörte, dass er da war?
Max tippte in sein Handy und rief zuerst
Mia an. Sie befand sich immerhin schon wieder im Land. Bis Liz hier war, würde Mia sicher gerne einspringen.

„Mia?!"

„Gott sei Dank, Max! Die Nachrichten, ich komme hier um vor Sorge,... sie haben gezeigt wie Bella in die Masse gestürzt ist. Wie geht es ihr? Was ist passiert? Wo seid ihr? Was,..."

„Mia, bitte,... langsam!"

Überfordert unterbrach Max die aufgeregte Mia.

„Kannst du kommen? Bella, ... sie liegt im Krankenhaus,... sie ist wohl bei Bewusstsein,... ich,... sie,... Bella will mich nicht um sich haben."

Max spürte wie ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Die Angst Bella verloren zu haben, weil er nicht erkannt hatte, was mit ihr los war, zerfraß ihn.

„Oh nein! Nicht weinen Max! Natürlich,... wir sind auf dem Weg. Max, es ist nicht deine Schuld und Bella liebt dich, auch wenn sie es dir gerade nicht zeigt."

Gepeinigt schloss Max die Augen. Vielleicht, vielleicht tat Bella es, aber sicher war er sich dessen nicht mehr. Wenn sie ihn wirklich liebte, warum stieß sie ihn dann weg, warum tat sie sich das überhaupt an, statt mit ihm zu reden?

Verzweifelt gab er ihr nur die Adresse des Krankenhauses durch und legte einfach auf. Er wollte das alles jetzt nicht hören. Tief atmete er dreimal ein und aus, während er Lizzys Nummer eintippte.

„Liz?"

„Wer ist denn da?"

Max hörte Lizzy's Stimme und schluckte. Was sollte er sagen?

„Haaaallo?! Wer ist denn da?"

Genervt erklang Liz Stimme erneut und Max seufzte.

„Liz, hier ist Max. Ich,... Bella,..."

Max's Stimme versagte und überfordert starrte er an die Decke.

„Max?! Was ist los?"

Liz schien zu ahnen, dass etwas nicht stimmte, denn Max hörte die Panik.

„Bella ist zusammengeklappt, ... sie ist im Krankenhaus!"

Er hörte einen gequälten Aufschrei am anderen Ende der Leitung. Max riss sich nun zusammen. Er musste Liz beruhigen.

„Liz,... hör mir zu! Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Sie war gerade bei Bewusstsein, der Arzt ist bei ihr!"

„Wie? Warum? Was ist denn los?"

„Liz, es tut mir so leid. Ich habe es nicht bemerkt,... ich war so blind. Es tut mir leid, ich hätte es sehen müssen,... ich hätte nie zur Therapie gehen dürfen, ich hätte,..."

„Max, Max! Stopp! Was hat Bella?"

„Sie, sie ist krank, Liz,... sie hat abgenommen, ja, aber das habe ich nicht geahnt. Bella, sie hat eine Essstörung. Bulimie, deine Schwester hat Bulimie oder ist Magersüchtig oder beides, genau wissen wir es nicht,..."

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Hey meine Süßen 😘
Es geht weiter und leider noch sehr traurig 😞 diese Hilflosigkeit von Max tut mir in der Seele weh 🙈 ich hoffe es gefällt euch und ihr seid weiter dabei 😘

Hold us (Band3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt